Edurne Pasaban

spanische Extrembergsteigerin, Abenteurerin

Edurne Pasaban Lizarribar (* 1. August 1973, in Tolosa, Guipúzcoa, Spanien) ist eine baskische Bergsteigerin. Sie hat alle vierzehn Achttausender bestiegen[1] und zählt somit neben Wanda Rutkiewicz, Oh Eun-Sun, Gerlinde Kaltenbrunner und Nives Meroi zu den erfolgreichsten Höhenbergsteigerinnen.

Edurne Pasaban (2010)

Edurne Pasaban Lizzaribar wurde in Tolosa geboren und stammt aus einer dort ansässigen wohlhabenden Unternehmerfamilie. Nach der Schule studierte sie Maschinenbau in Barcelona,[2] sie hat auch einen Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen der Universität des Baskenlandens und einen Master in Personalmanagement der ESADE Business School.[3] Sie war als älteste Tochter vorgesehen, das Familienunternehmen weiterzuführen.[2] Heute ist sie außerordentliche Professorin am Instituto de Empresa, hält Vorträge und berät Unternehmen.[3]

Mit 16 machte die Familie einen Urlaub in den französischen Alpen und bestieg den Mont Blanc, dies weckte den Wunsch in Pasaban öfter auf Berge zu steigen.[4] Schnell wurde sie eine gute Kletterin, doch das Höhenbergsteigen wurde zu ihrer Passion. Bereits 1990 im Alter von 17 Jahren reiste sie in die südamerikanischen Anden und bestieg den Chimborazo (6310 m) in Ecuador.[2] 1998 war Pasaban das erste Mal in Nepal, die Berge und die Menschen haben sie so fasziniert, dass sie über 20 Expedition im Himalaya leitete und eine Stiftung gründete, um den Menschen in Nepal zu helfen.[5]

Bis zum Ende ihres Studium war das Höhenbergsteigen eher eine Freizeitbeschäftigung, dann entschied Pasaban sich, Profibergsteigerin zu werden und nicht in das Familienunternehmen einzutreten. Die Familie hat nach einer Weile ihre Wahl akzeptiert.[2]

Am 17. Mai 2010 erreichte Pasaban mit dem Shisha Pangma Gipfel ihren 14. Achttausender und ist somit nach Oh Eun-sun die zweite Frau und die erste Europäerin, die alle 14. Achttausender bestiegen hat.[6]

Für ihr Engagement und ihren Einsatz hat Pasaban zahlreiche Auszeichnungen bekommen, darunter die Goldmedaille für sportliche Verdienste (Medalla de Oro al Mérito Deportivo) und den Königin-Sofia-Preis für die beste Sportlerin des Jahres 2011 (Reina Sofia al Mejor Deportista del Ano en 2011).[3]

Besteigung aller Achttausender

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Pasaban gilt als die erste Frau, die alle Achttausender bestiegen hat; lediglich die Südkoreanerin Oh Eun-sun war um wenige Tage schneller, allerdings gilt eine Besteigung Ohs als umstritten. Deshalb führen Quellen Pasaban als erste Frau auf allen Achttausendern an.[7] (Zu Details zur umstrittenen Besteigung siehe Streit um Oh Eun-suns Besteigung des Kangchendzönga).

Pasaban hat die Achttausender in folgender Reihenfolge bestiegen:[1]

In zwei parallelen und unabhängigen Expeditionen erreichten Pasaban und Gerlinde Kaltenbrunner den Gipfel des Broad Peak am 12. Juli 2007 zugleich. Am Dhaulagiri waren sie auch am selben Tag, dem 1. Mai 2008, auf dem Gipfel. Im Oktober 2008 war Pasaban nur einen Tag nach Nives Meroi auf dem Manaslu.

Durch Erfrierungen hat sie am K2 zwei Zehen verloren.[8] Beim Abstieg vom Mount Everest wurde zusätzlicher Sauerstoff verwendet. Auch im Abstieg vom Kangchendzönga wurde zwischen Lager 3 und Lager 1 Flaschensauerstoff ergänzend eingesetzt. Zudem musste Edurne Pasaban von zwei Hochträgern und vier Expeditionskameraden bis zum Basislager unterstützt werden. Von dort wurde sie dann wegen leichter Erfrierungen an Zehen und Fingern mit einem Helikopter ausgeflogen.

Siehe auch

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Literatur

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  • Andi Dick: Bestiegen oder bezwungen? Die 14-Achttausender-Frauen. In: Deutscher Alpenverein (Hrsg.): Panorama – Magazin des Deutschen Alpenvereins. Nr. 4/2010, 13. Juli 2010 (alpenverein.de [abgerufen am 1. August 2010]).
  • Franziska Horn: Im Schatten der Achttausender – Das zweite Leben der Edurne Pasaban. Eine Biografie. AS Verlag, Zürich 2014, ISBN 978-3-906055-28-2.
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Commons: Edurne Pasaban – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Eberhard Jurgalski: Top 5 Ladies. (PDF; 14 kB) In: 8000ers.com. 24. Mai 2010, abgerufen am 4. August 2010.
  2. a b c d Eva Maria Bachinger: Die besten Bergsteigerinnen der Welt : die Freiheit am Berg, die Wettläufe um die Achttausender, die Abhängigkeit von den Sponsoren. Milena, Wien 2010, ISBN 978-3-85286-199-9.
  3. a b c Edurne Pasaban, más allá de los 14 ochomiles. 25. Dezember 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Dezember 2016; abgerufen am 16. Dezember 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.edurnepasaban.com
  4. Inicio • Edurne Pasaban. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (europäisches Spanisch).
  5. Fundación • Edurne Pasaban. Abgerufen am 4. Dezember 2022 (europäisches Spanisch).
  6. Caroline Fink: Erste am Seil : Pionierinnen in Fels und Eis. Wenn Frauen in den Bergen ihren eigenen Weg gehen. Tyrolia, Innsbruck 2013, ISBN 3-7022-3252-4.
  7. siehe etwa: Alfredo Merino: La primera es Edurne. In: Online-Ausgabe von El Mundo. 30. August 2010, abgerufen am 6. Juni 2011 (spanisch).
  8. Von den Trümmern am K2 in die 14×8000er Spitzengruppe … In: Bergsteigen.com. 27. April 2009, abgerufen am 24. Oktober 2012 (Interview mit Edurne Pasaban).