Edward Farhi

US-amerikanischer theoretischer Physiker

Edward Henry Farhi (* 26. Juni 1952 in New York City)[1] ist ein US-amerikanischer theoretischer Physiker, der sich mit Elementarteilchentheorie, Quanteninformationstheorie und Kosmologie befasst.

Karriere

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Farhi besuchte die Bronx High School of Science und studierte Physik an der Brandeis University mit dem Bachelor- und Masterabschluss 1973 und wurde 1978 an der Harvard University bei Howard Georgi promoviert. Als Post-Doktorand war er am SLAC und 1980/81 am CERN[2]. 1982 wurde er Assistant Professor, 1986 Associate Professor und 1994 Professor am Massachusetts Institute of Technology. 2004 wurde er Direktor des Center of Theoretical Physics am MIT. 1984 erhielt er ein Forschungsstipendium der Alfred P. Sloan Foundation (Sloan Research Fellowship).

1977 führte er die Thrust-Variable zur Charakterisierung von Jets in der QCD ein.[3] Mit Robert L. Jaffe untersuchte er 1984 die Eigenschaften von Seltsamer Materie,[4] einer sehr dichten Form von Quark-Materie, und der untersuchte die Möglichkeit des Aufbaus von Sternen aus solcher Materie (Strange Stars).[5] Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre entwickelte er mit Leonard Susskind Technicolor-Theorien.[6][7] 1982 untersuchte er Teilchenerzeugung in den von Alan Guth damals vorgeschlagenen neuen Inflations-Modellen der Kosmologie.[8] Mit Stephen Barr untersuchte er die Möglichkeit der Erzeugung dunkler Materie gleichzeitig mit baryonischer Materie im frühen Universum.[9] Mit Laurence F. Abbott führte er 1981 ein Modell der schwachen Wechselwirkung ein, das bei hohen Energien stärker wird und zu Confinement führt.[10][11]

1987 zeigte er mit Alan Guth, dass die Entstehung neuer Universen im Labor (aus einer Blase falschen Vakuums) eine Anfangssingularität erfordert, was ein unüberwindliches Hindernis darstellt.[12][13] Mit Guth und Sean M. Carroll zeigte er auch Hindernisse für Zeitmaschinen auf.[14]

1996 schlug er mit Sam Guttmann einen analogen Quantencomputer mit kontinuierlicher Zeitentwicklung über einen Hamiltonoperator.[15] und 1997 untersuchte er mit Guttmann die Quantencomputer-Variante von Rechnungen über Entscheidungsbäume, wobei sie Quantum Walks einführten.[16] 2000 entwickelte er mit Jeffrey Goldstone und anderen das Konzept des Adiabatischen Quantencomputers.[17][18] 2007 zeigte er, dass es Probleme gibt, die nicht durch Quantencomputer beschleunigt werden können. Andererseits zeigte er zum Beispiel mit dem quantum walk Modell die im Vergleich zu klassischen Computern exponentielle Beschleunigung durch Quantencomputer bei einigen Problemen (relativ zu einem Orakel).[19] 2010 schlug er mit Peter Shor ein Quantengeld-Schema vor.[20]

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Einzelnachweise

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  1. Geburts- und Karrieredaten American Men and Women of Science, Thomson Gale 2004
  2. Farhi, Edward - Author profile. INSPIRE-HEP, abgerufen am 17. Juli 2019 (englisch).
  3. Farhi, Quantum Chromodynamics Test for Jets, Physical Review Letters, Bnd 39, 1977, S. 1587–1588.
  4. Farhi, Jaffe, Strange matter, Phys. Rev. D, Band 30, 1984, S. 2379
  5. Charles Alcock, Edward Farhi, Angela Olinto, Strange stars, The Astrophysical Journal, Band 310, 1986, S. 261.
  6. Farhi, Susskind, A technicolored GUT, Phys. Rev. D, Band 20, 1979, S. 3404–3411
  7. Farhi, Susskind, Technicolour, Physics Reports, Band 74, 1981, S. 277–321
  8. Laurence Abbott, Edward Farhi, Mark Wise, Particle production in the new inflationary cosmology, Phys. Lett. B, Band 117, 1982, S. 29–33
  9. Barr, Chivukula, Farhi, Electroweak fermion number violation and the production of stable particles in the early universe, Phys. Lett. B, Band 241, 1990, S. 387–391
  10. Abbott, Farhi, Are the weak interactions strong?, Phys. Lett. B, Band 101, 1981, S. 69–72
  11. Abbott, Farhi, A confining model of the weak interactions, Nucl. Phys. B, Band 189, 1981, S. 547–556
  12. Farhi, Guth, An obstacle to creating a universe in the laboratory, Phys. Lett. B, Band 183, 1987, S. 149–155, Abstract
  13. Farhi, Guth, Jemal Guven, Is it possible to create a universe in the laboratory by quantum tunneling?, Nucl. Phys. B, Band 339, 1990, S. 417–490
  14. Carroll, Farhi, Guth, Gott Time Machines Cannot Exist in an Open (2+1)-Dimensional Universe With Timelike Total Momentum, Arxiv 1992
  15. Farhi, Guttmann, An Analog Analogue of a Digital Quantum Computation, Arxiv 1996
  16. Farhi, Guttmann, Quantum Computation and Decision Trees, Phys. Rev. A, Band 58, 1998, S. 915, Arxiv
  17. Edward Farhi, Jeffrey Goldstone, Sam Gutmann, Michael Sipser: Quantum Computation by Adiabatic Evolution, Arxiv 2000
  18. Farhi, Goldstone, Gutmann, J. Lapan, A. Lundgren, D. Preda: A quantum adiabatic evolution algorithm applied to random instances of an NP-complete problem, Science, Band 292, 2001, S. 472–475
  19. Andrew M. Childs, Richard Cleve, Enrico Deotto, Edward Farhi, Sam Gutmann, Daniel A Spielman: Exponential algorithmic speedup by a quantum walk, 5. STOC, 2003, S. 59–68
  20. Edward Farhi, David Gosset, Avinatan Hassidim, Andrew Lutomirski, Peter Shor, Quantum money from knots, Arxiv 2010