Edward Winter (Schachhistoriker)

englischer Schachhistoriker

Edward Gerard Winter (* 1955)[1] ist ein englischer Journalist, Archivar, Historiker, Sammler und Autor auf dem Gebiet des Schachspiels. Der in der Nähe von Genf lebende Winter verfasst eine regelmäßige Kolumne Chess Notes und schreibt regelmäßig für ChessBase.

Chess Notes

Bearbeiten

Chess Notes begann Anfang 1982 als zweimonatliches Periodikum und wurde vom Autor in der ersten Ausgabe beschrieben als „ein Forum für Aficionados, um alle Themen im Zusammenhang mit der königlichen Freizeitbeschäftigung zu diskutieren“.[2] Die einzelnen Artikel und Notizen werden in der Reihenfolge ihres Erscheinens fortlaufend durchnummeriert.

Ende 1989 stellte das Periodikum sein Erscheinen ein. Im Jahre 1993 nahm Winter die Veröffentlichung der Chess Notes als Syndikat wieder auf, die nun weltweit als Kolumne in unterschiedlichen Sprachen in Schachzeitungen erschienen. Zwischen 1998 und 2001 erschienen sie exklusiv in der niederländischen englischsprachigen Zeitschrift New In Chess. Später wurden die Chess Notes dann online auf der Webseite ChessCafe.com publiziert. Seit September 2004 befinden sie sich auf Winters eigener Webseite Chess History Center.

Seit 1996 hat Winter verschiedene ausgewählte Sammlungen von Chess Notes in Buchform herausgebracht.

Kritiken

Bearbeiten

Schachgroßmeister Yasser Seirawan nennt Winter „die erste Autorität der Schachwelt für ihre reiche Geschichte“.[3]

Der Internationale Meister William Hartston bemerkt über ihn: „Wahrscheinlich zur Zeit der penibelste und fleißigste Forscher und Schachpublizist. … Winters brillant verreißender Stil, angenommen stets im Dienste der Akkuratesse als einer edlen Tugend, verleiht seinen Schriften eine sowohl wunderbar unterhaltende als auch lehrreiche Qualität.“[4]

Hans Ree schrieb über Winter, er sei „ein gerechter, aber strenger Wächter der Schachliteratur. Jeder englischsprachige Schachpublizist weiß: Wer einen Datumsfehler begeht, ein Matt in einer Analyse übersieht oder sich gegen das King’s English versündigt, der wird von Winter, dessen Augen alles sehen, ausgepeitscht.“[5]

Harald E. Balló kritisiert die Beschränkung der Chess Notes „auf skurrile Details schachpraktischer Besonderheiten mit nur geringer oder allenfalls marginaler historischer Relevanz“.[6]

Larry Parr, der mit dem von Winter aufs Korn genommenen Großmeister und Autor Larry Evans befreundet ist, merkt kritisch an, Winter sei „besessen von trivialen Versehen, Druckfehlern und falschen Daten. Er sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Er kann nur mit Schlamm spritzen.“[7]

Schriften

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Koninklijke Bibliotheek Den Haag, abgerufen am 21. Juli 2010.
  2. “A forum for aficionados to discuss all matters relating to the Royal Pastime”, Chess Notes, Januar–Februar 1982.
  3. “the chess world’s foremost authority on its rich history”, zitiert nach E. Winter: A Chess Omnibus. 2003, Umschlagtext.
  4. “Probably the most meticulous and diligent researcher and chess writer around. … Winter’s brilliantly scathing style, always adopted in the noble cause of accuracy, gives his writings a marvellously entertaining as well as instructive quality.” W. Hartston in The Independent. Hier zitiert nach E. Winter: Kings, Commoners and Knaves. Further Chess Explorations. 1999, Umschlagtext.
  5. “[He] is a just but stern supervisor of chess literature. Every chess writer in the English language knows: when he makes a mistake in a date, overlooks a mate in an analysis, or sins against the King’s English, he will be flogged by Winter, whose eyes see everything.” Hans Ree: The Hermit of Geneva. Auf Chesscafe.com.
  6. Schach-Zettel. (Memento des Originals vom 28. März 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ballo.de
  7. “… is obsessed with trivial mistakes, typos and wrong dates. He can’t see the forest for the trees. He can only splatter mud.” Larry Parr: Not Quicker Than the Mind’s Eye. Auf: ChessCity.com. via Internet Archive (PDF; 219 kB).
Bearbeiten