Egensbach
Egensbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Offenhausen im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[1] Egensbach liegt in der Gemarkung Offenhausen.[2]
Egensbach Gemeinde Offenhausen
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Koordinaten: | 49° 27′ N, 11° 24′ O |
Höhe: | 479 m ü. NHN |
Einwohner: | 134 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 91238 |
Vorwahl: | 09158 |
Ortsansicht von Südosten
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Geografie
BearbeitenDas Dorf Egensbach liegt im Talkessel des Aichabachs, eines linken Zuflusses des Hammerbachs, und ist – außer im Nordosten –, von Erhebungen der Hersbrucker Alb umrahmt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Offenhausen zur Kreisstraße LAU 5 (1,5 km nordöstlich) bzw. nach Entenberg (2 km westlich).[3]
Geschichte
BearbeitenErstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Engelthal durch den Reichsministerialen Ulrich II. von Königstein. In einer aus dem Jahr 1243 stammenden Urkunde Ulrichs II. von Königstein wurden die beiden Brüder Heinrich I. und Konrad von Egensbach als beglaubigte Zeugen der Klostergründung genannt. Die Endung des Ortsnamens auf -bach und die Anlage der Siedlung im Tal sind allerdings Merkmale einer früheren Entstehung, die im 9. Jahrhundert vermutet wird.
Der Name des Ortes wird als Siedlung des Egino am Bach gedeutet, womit wohl der Gründer der Ortschaft genannt ist. Es handelt sich um einen alten germanischen Vornamen, der vom althochdeutschen Wort Egin abgeleitet wird und Schwertspitze bedeutet. Eine wichtige Rolle bildete Egensbach als Etappenstation des Priesterweges, der von der Urpfarrei Offenhausen durch den Talkessel von Egensbach über den sich westlich anschließenden kleinen Sattel zu deren Tochterkirche in Entenberg führte.
Während des 13. Jahrhunderts errichteten ortsansässige Ministerialen eine kleine Burganlage (Turmhügel Egensbach). Dieser Burgsitz wurde 1508 bei einem durch Verkauf bedingten Wechsel der Grundherrschaft über Egensbach letztmals erwähnt. Nur wenig später dürfte die Anlage verfallen sein, es existieren keine baulichen Reste.
Ein bedeutsamer Einschnitt in der Ortsgeschichte erfolgte 1504 während des Landshuter Erbfolgekrieges. In diesem Jahr wurde das Dorf wie viele andere Orte der Umgebung von den Truppen der Reichsstadt Nürnberg besetzt. Mit dem Friedensschluss ein Jahr später gelangte es endgültig in den Besitz Nürnbergs und gehörte für knapp drei Jahrhunderte zu dessen Landgebiet. Während der Zerfallsphase des Alten Reiches wurde es 1806 zusammen mit den umliegenden Ortschaften vom Königreich Bayern in Besitz genommen.
Mit dem Gemeindeedikt von 1818 verlor die Realgemeinde Egensbach ihre Eigenständigkeit und wurde zusammen mit ihrem Ortsteil Birkensee der neu gebildeten Ruralgemeinde Offenhausen zugeordnet.[4]
Wirtschaft
BearbeitenIn Egensbach befindet sich keine Industrie. Neben einigen Handwerksbetrieben gibt es ein Gasthaus.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Egensbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 695 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Igensbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 10 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Egensbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 476 (Digitalisat).
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Georg Polster: Festschrift zur 100-Jahr-Feier des Gesangsvereins Egensbach, Offenhausen 1987
- Wilhelm Schwemmer: Landkreis Hersbruck (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 10). R. Oldenburg, München 1959, DNB 457322497, S. 60.
Weblinks
Bearbeiten- Egensbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 18. November 2022.
- Egensbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 2. November 2024.
- Egensbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 2. November 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gemeinde Offenhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. November 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. November 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 22 (Digitalisat).