Egon Krauss

österreichischer Organologe, Maschinenbauingenieur und Bergführer

Egon Krauss (* 31. Juli 1905 in Wien; † 13. März 1985 in Innsbruck) war ein österreichischer Orgelforscher, Maschinenbauingenieur und Bergführer.[1]

Egon Krauss, Nonntal 1984 (mit Roman Schmeißner, re.)

Werdegang

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Egon Krauss war der Sohn von Alfred Krauß und Ida Gysela Weeber, verehelichte Krauß.[2] In den 1920er-Jahren studierte er in Wien Maschinenbau und, bei Franz Schütz, Orgel. Ab 1942 lebte er in der Schweiz, betätigte sich als Bergführer und erforschte die elektrifizierten Schweizer Bahnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Österreich zurück, wo er ab 1948 am Stecken-Elektrifizierungsprogramm der ÖBB beteiligt war, insbesondere an der Konstruktion von Oberleitungsystemen und Stromabnehmern für Schnellzüge.

Schon früh hatte sich Krauss für die Wiedereinführung der Schleifladenorgel eingesetzt, so auch bei einer Fachtagung im Juli 1940 in Wien, an der auch Günther Ramin teilnahm.[3] Außerdem beschäftigte er sich mit Historischer Aufführungspraxis und übernahm 1938 die Leitung der Wiener Bach-Vereinigung.[4]

Als Orgelsachverständiger war Krauss bis 1976 Konsulent des Bundesdenkmalamts für Kirchenorgeln und -glocken. Eine seiner ersten Tätigkeiten als Konsulent war die Betreuung der Restaurierung der Absamer Johann Anton Fuchs-Orgel durch Johann Pirchner im Jahre 1948. 1968 war er an der Konzeption der Rudigier-Orgel in Linz entscheidend beteiligt, ebenso an der von ihm durchgesetzten Restaurierung der Ebert-Orgel von 1558 in Innsbruck, die dann Jürgen Ahrend zwischen 1975 und 1977 durchführte. 1968 übersiedelte er nach Innsbruck.

Krauss veranstaltete Hauskonzerte und förderte die Ausbildung von Orgelsachverständigen und Organisten (u. a. Anton Heiller, Rupert Gottfried Frieberger, Reinhard Jaud) und beeinflusste Orgelbauer (u. a. Jürgen Ahrend, Gregor Hradetzky, Gebrüder Metzler, Johann Pirchner).

Egon Krauss starb überraschend am 13. März 1985, er wurde auf dem Friedhof Mariahilf bestattet.

Literatur

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  • Die Orgeln des St. Stephans-Domes. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 6, 1952, 42ff.
  • mit Hubert Neumann: Die Restaurierung der hölzernen Orgel der Silbernen Kapelle in Innsbruck. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 7, 1953, 83ff.
  • mit Wibiral Norbert: Die Orgel der Stiftskirche zu Waldhausen, Oberösterreich. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege, 10, 1956, 121ff.
  • Zur Kaufmannorgel im Wiener Stephansdom: Die ungenützte Chance. In: Wochen-Presse, Nr. 40, 1. Oktober 1969, S. 25.
  • mit Jürgen Ahrend: Die Renaissanceorgel auf Schloß Churburg in Südtirol. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 28, 1974, 54ff.
  • Die italienische Orgel als Typus. In: Die italienische Orgel bei St. Erhard im Nonntal. Festschrift zur Orgelweihe. Salzburg 1984 o. S. [27–29.]

Ehrungen

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1984 wurde Egon Krauss zum Professor ernannt. Er war Mitglied verschiedener organologischer Gremien, z. B.:

  • Internationaler Arbeitskreis für Orgelfragen
  • Arbeitsgemeinschaft für schweizerische Orgeldenkmalpflege
  • Association française pour la sauvegarde de l'orgue ancien

Einzelnachweise

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  1. Uwe Harten: Krauss, Egon. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
  2. Alfred Krauß und Ida Gysela Weeber hatten am 6. Februar 1894 in der Herz Jesu-Kirche in Graz geheiratet. Digitalisat
  3. Abschluß der Wiener Orgeltagung. In: Illustrierte Kronen-Zeitung, 13. Juli 1940, S. 8. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/krz
  4. (Heute das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach). In: Illustrierte Kronen-Zeitung, 21. Dezember 1938, S. 9. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/krz