Ehrenberg (badisches Adelsgeschlecht)
Die Herren von Ehrenberg waren eine Seitenlinie des Hauses Baden, die von Karl August von Baden-Durlach, dem vormaligen Vormund des Markgrafen und späteren Großherzogs Karl Friedrich abstammt.[1]
Geschichte
BearbeitenMarkgraf Karl August hatte eine Beziehung zu der um 40 Jahre jüngeren Hofdame Juliane Schmid von Schloss Oberwössingen. In der Literatur wird teils eine Heirat um 1773 angenommen, teils wird von einer unehelichen Beziehungen ausgegangen, da kein Beleg für die Heirat gefunden wurde.[2] Die Kinder erhielten den Namen von Ehrenberg.[3]
Per 30. Dezember 1858 erfolgte durch Großherzog Friedrich eine Anerkennung des Adelsstandes der in badischem Dienst stehenden Offiziere Hugo und Adolf von Ehrenberg.[4] Aus der Tatsache, dass der Großherzog 1858 in anderen Fällen Freiherrn und Adelsstand bestätigte ist zu schließen, dass die von Ehrenberg nie in den Freiherrenstand erhoben wurden. Dies hätte seinerzeit – wie bei Carl Friedrich Hermann von Freystedt – auch durch den Kaiser erfolgen müssen.
Wappen
BearbeitenIn Rot eine goldene Rose mit grünen Samen und grünen Kelchblättern.[5] Die Rose haben auch die von Freystedt als auch die von Freydorf in ihrem Wappen. Der Turnierkragen taucht ebenso bei den morganatischen Grafen von Rhena auf. Die Helmzier der von Freystedt ist bis auf die Rosenfarbe identisch mit der der von Ehrenberg.[6]
Stammliste (Auszug)
Bearbeiten- Markgraf Karl August von Baden-Durlach mit Juliane Schmid (* 22. Mai 1753; † 1815)
- Christoph August von Ehrenberg (1773–1839)[7]
- August von Ehrenberg (1776–1813); bei den badischen Truppen der Großen Armee Napoleons in Russland gefallen[8][9]
- Wilhelmine von Ehrenberg (1780–1854) ⚭ 1804 Oberst Ludwig von Cancrin (1773–1812)[10]
- Karl Ernst Ludwig von Ehrenberg (1783–1817) ⚭ 1809 Friederike Christine Eleonore von Massenbach (1786–1855)[11]
- Ludwig Friedrich von Ehrenberg († 1786 in Durlach)[19]
- Karoline Auguste von Ehrenberg (* 1781 in Durlach)[19]
- Katharina Ludowika von Ehrenberg (1785–1806)[19]
Andere Familien von Ehrenberg
BearbeitenZu dem 1647 ausgestorbenen Adelsgeschlecht derer von Ehrenberg und den bis Ende des 14. Jahrhunderts urkundlich nachweisbaren Herren von Ehrenberg gibt es keine Verbindung. Auch die Bayer von Ehrenberg stehen in keiner Beziehung zu den von Ehrenberg,[20] ebenso nicht die Gfrörer von Ehrenberg, deren Stammmutter eine uneheliche Tochter des Fürsten Konstantin zu Hohenzollern-Hechingen war und die 1849 nobilitiert wurden.
Literatur
Bearbeiten- Carl August von Grass (Bearbeiter), Johann Siebmacher (Begründer): J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend, Nürnberg, 1878, S. 98 Digitalisat und Tafel 58 Digitalisat
- Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886, S. 118 online und Nachtrag auf S. 611 online
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Siehe Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886, S. 118 Digitalisat der UB Heidelberg und S. 611 Digitalisat der UB Heidelberg
- ↑ Dietmar Willoweit: Standesungleiche Ehen des regierenden hohen Adels in der neuzeitlichen deutschen Rechtsgeschichte, München 2004, S. 38–39
- ↑ Siehe Karl Stiefel: Baden 1648–1952, Karlsruhe 1978, Band 1, S. 494. Es ist nicht ganz klar, ob sie in den Freiherrenstand erhoben wurden (wie einzelne Einträge in Akten des Generallandesarchivs andeuten) oder nur Edelleute waren. Bei Becke-Klüchtzner und Grass nur Edelleute.
- ↑ Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte. I. Band. Anhalt bis Bayern. C. A. Starke, Görlitz 1881, S. 12 (Digitalisat [abgerufen am 9. Januar 2021]).
- ↑ siehe Grass S. 98
- ↑ Eine uneheliche Linie der Markgrafen von Baden: von Freystedt auf www.welt-der-wappen.de
- ↑ Siehe auch Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 27 Digitalisat der BLB Karlsruhe und S. 53 Digitalisat der BLB Karlsruhe
- ↑ Philipp Röder von Diersburg (Hrsg.): Denkwürdigkeiten des Generals der Infanterie Markgrafen Wilhelm von Baden aus den Feldzügen von 1809 bis 1815. Karlsruhe 1864, S. 226/227; Kapitän des Infanterie-Regiments Nr. 3, Graf von Hochberg; „auf dem Rückzug in Wilna gefangen und am 10. Februar 1813 daselbst an den Folgen der Amputation gestorben“
- ↑ Siehe auch Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 13 Digitalisat der BLB Karlsruhe
- ↑ Oberst eines badischen Husarenregiments. Siehe Friedrich Cast: Süddeutscher Adelsheros. Zweite Section, erster Band: Die Geschichte und Genealogie des Adels im Großherzogtum Baden, Stuttgart 1845, S. 243. Internet Archive, dessen Onkel Franz Ludwig von Cancrin und dessen Cousin Georg Cancrin war.
- ↑ Siehe auch Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 27 Digitalisat der BLB Karlsruhe und S. 54 Digitalisat der BLB Karlsruhe
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, 270 Nr. 2210, Heiratskaution der Maria Grasselli, minderjährige Tochter des Joseph Grasselli und der Antonia Faller in Karlsruhe, zum Zweck der Verehelichung mit dem Hauptmann Adolf Freiherrn von Ehrenberg in Karlsruhe
- ↑ Schenkung des Joseph Grasselli, Partikulier und Bürger in Konstanz, und dessen Ehefrau Antonia Faller an ihre Tochter Maria Grasselli zum Zweck von deren Verehelichung mit dem Hauptmann Adolf Freiherrn von Ehrenberg in Karlsruhe
- ↑ Siehe auch Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 17 Digitalisat der BLB Karlsruhe und S. 299 Digitalisat der BLB Karlsruhe
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, 238 Nr. 1072
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 E Nr. 11682
- ↑ Göler von Ravensburg Sigmund – Biografie. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
- ↑ Siehe auch Karl von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahre 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 17 Digitalisat der BLB Karlsruhe und S. 299 Digitalisat der BLB Karlsruhe
- ↑ a b c bei Becke-Klüchtzner nicht nachgewiesen
- ↑ Süddeutscher Adelsheros oder Geschichte und Genealogie der in den süddeutschen Staaten ansässigen oder mit denselben in Verbindung stehenden fürstlichen, graflichen, freiherrlichen und adeligen Häuser : mit Angabe ihres Besitzthums ...; Autor / Hrsg.: Cast, Friedrich ; Cast, Friedrich; Verlagsort: Stuttgart | Erscheinungsjahr: 1839, S. 407