Ehrenburg (Niedersachsen)

Gemeinde im Landkreis Diepholz, Niedersachsen, Deutschland

Ehrenburg (Plattdeutsch: Ehrenborg) ist eine Gemeinde im Landkreis Diepholz in Niedersachsen. Sie gehört der Samtgemeinde Schwaförden an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Schwaförden hat.

Wappen Deutschlandkarte
Ehrenburg (Niedersachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ehrenburg (Niedersachsen) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 45′ N, 8° 42′ OKoordinaten: 52° 45′ N, 8° 42′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Diepholz
Samtgemeinde: Schwaförden
Höhe: 49 m ü. NHN
Fläche: 49,17 km2
Einwohner: 1512 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27248
Vorwahl: 04275
Kfz-Kennzeichen: DH, SY
Gemeindeschlüssel: 03 2 51 015
Adresse der Verbandsverwaltung: Poststr. 157
27252 Schwaförden
Website: www.gemeinde-ehrenburg.de
Bürgermeister: Hans-Jürgen Schumacher (WUL)
Lage der Gemeinde Ehrenburg (Niedersachsen) im Landkreis Diepholz
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Karte

Geografie

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Geografische Lage

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Ehrenburg liegt südlich vom Naturpark Wildeshauser Geest ungefähr in der Mitte zwischen Bremen und Osnabrück. Der Bruchwald bei Ehrenburg liegt in der Nähe.

Gemeindegliederung

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Schmalförden, Schweringhausen, Stocksdorf und Wesenstedt sind Ortsteile der Gemeinde Ehrenburg.

Nachbargemeinden

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Stadt
Twistringen
Gemeinde
Neuenkirchen
Gemeinde
Drentwede
  Gemeinde
Scholen
Gemeinde
Eydelstedt
Stadt
Sulingen

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Ehrenburg 8,5°–9,0 °C, und es fallen rund 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.

Geschichte

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Wappen und Siegel

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Ein Amtssiegel aus dem 18. Jahrhundert zeigt zwei Bärentatzen (symbolisiert die Zugehörigkeit zur Grafschaft Hoya) und die drei Türme der Ehrenburg.

Das Wappen stammt aus der Neuzeit und wurde erst 1985 genehmigt. Die Waage im unteren Teil symbolisiert das bis 1859 ansässige Gericht. Im oberen Teil wird die Festung (Burg) aus einem Amtssiegel stilisiert.

Ab 1447 wird das Gericht Ehrenburg erwähnt. Die Grafen von Hoya oder ihre Beamten sprachen hier Recht. 1859 wurde das Gericht aufgelöst und kam nach Sulingen. Der Amtsbezirk Ehrenburg umfasste bis dahin die Orte Twistringen, Heiligenloh, Neuenkirchen, Schmalförden, Scholen, Schwaförden, Sulingen, Varrel und Barenburg.

Die Ehrenburg

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Merianstich von 1654

Der Ort wurde nach der Burg Ehrenburg benannt. Die Burg besaß einen ungefähr quadratischen Grundriss von ca. 50 m Seitenlänge. Die Wallreste sind heute noch teilweise zwei Meter hoch erhalten. Auf dem Burghügel sind nur noch geringe Spuren von Fundamenten aus Bruchsteinen und Ziegeln vorhanden.

Die Burg ist 1346 von den Grafen von Hoya gegen die Mindener Bischöfe befestigt worden.[2] 1427 wird sie erstmals erwähnt. Mit der Burg konnte die Straße Nienburg-Vechta kontrolliert werden. Im Dreißigjährigen Krieg soll sie von kaiserlichen Truppen zerstört worden sein. Die Reste der Gebäude wurde in neue Fachwerkbauten des Amtssitzes einbezogen, wie ihn der Merianstich von 1654 zeigt. Der Umzug des Amtssitzes 1740 in ein neues, kurfürstlich hannoversches Amtshaus auf dem Gelände der 500 m westlich gelegenen Domäne bedeutete ihr Ende.

Zu dem vergleichsweise großen Amt gehörte Sulingen als sein bedeutendster Ort. 1828 wurde das Amt Barenburg an Ehrenburg angeschlossen. Das hannoversche Amt Ehrenburg wurde 1852 vom neu gebildeten Amt Sulingen übernommen. Das Amtshaus in Ehrenburg ist später verschwunden, die ehemalige Burg heute nur noch anhand des Burghügels lokalisierbar.[3]

Gemeinde

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Am 1. März 1974 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Schweringhausen, Stocksdorf und Wesenstedt in die Gemeinde Schmalförden eingegliedert. Am 27. April 1976 wurde diese Gemeinde amtlich in Ehrenburg umbenannt.[4]

Evangelische Kirche in Schmalförden

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Bauwerke

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In der Liste der Baudenkmale in Ehrenburg (Niedersachsen) sind zwölf Baudenkmale aufgeführt.

Deutung des Ortsnamens

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Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1427 Ernborg, 1470 Erenborch, 1512 Der Ernnborg, 1520 und 1583 Erenburg(k). Damit geht der Ortsname auf eine Burg zurück. Angesichts des mittelalterlich-ritterlichen Ehrenkodex liegt es nahe, im ersten Namensbestandteil des mittelniederdeutsche „ere“ für „Ehre“ zu sehen. Eine weitere Deutung knüpft an das mittelniederdeutsche „eren“ von „Erz“, „ehern“ an, so dass es eherne Burg heißen könnte.[5]

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 63,07 %
 %
40
30
20
10
0
35,6 %
32,6 %
18,3 %
13,5 %
WULa
WGEc
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Wählergemeinschaft für umweltfreundliches Leben
c Wählergemeinschaft Ehrenburg

Gemeinderat

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Der Rat der Gemeinde Ehrenburg setzt sich aus elf Abgeordneten zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[6]

WUL CDU SPD WGE Gesamt
2021 4 4 1 2 11 Sitze

Stand: Kommunalwahl am 11. September 2021

Bürgermeister

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Der ehrenamtliche Bürgermeister Hans-Jürgen Schumacher wurde erstmals am 3. Februar 2004 gewählt. Gemeindedirektor ist Samtgemeindebürgermeister Helmut Denker.

Bisherige Bürgermeister
  • 1976–1991: Udo Quade (1986–1991 Samtgemeindebürgermeister)
  • 1991–2004: ????
  • seit 2004: Hans-Jürgen Schumacher

Östlich der Gemeinde verläuft in etwa fünf Kilometer Entfernung die Bundesstraße 61, die von Bassum nach Minden führt.
Westlich der Gemeinde verläuft außerdem in etwa 8 km Entfernung die Bundesstraße 51, die von Twistringen nach Bremen sowie nach Osnabrück führt.

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Martin Zeiller: Ehrenburg. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Ducatus Brunswick et Lüneburg (= Topographia Germaniae. Band 15). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 76–77 (Volltext [Wikisource]).
  • Hans Gerke: Ehrenburg. Ein Heimatbuch für die Gemeinden Anstedt, Cantrup, Neuenkirchen, Rathlosen, Schmalförden, Scholen, Schweringhausen, Stocksdorf und Wesenstedt. Sulingen 1972.
  • Heimatverein Kirchspiel Schmalförden: Kirchspiel Schmalförden. 1239–1989. Ein Heimatbuch. Sulingen 1989.
  • Heimatverein Kirchspiel Schmalförden: Kirchspiel Schmalförden. Höfe – Familien – Fluren. Heimatbuch 2. Sulingen 1994.
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Commons: Ehrenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Matthäus Merian in seiner Topographia Germaniae
  3. burgeninventar.de: Burgen und Schlösser im Landkreis Diepholz – Ehrenburg (Memento vom 14. September 2010 im Internet Archive)
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 189 f. (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2016; abgerufen am 4. August 2019.
  6. https://votemanager.kdo.de/20210912/032515406/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_311