Ehrendorf (Gemeinde Großdietmanns)
Ehrendorf (Dorf) Ortschaft Ehrendorf Katastralgemeinde Ehrendorf | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Gmünd (GD), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Gmünd in Niederösterreich | |
Pol. Gemeinde | Großdietmanns | |
Koordinaten | 48° 45′ 29″ N, 14° 57′ 42″ O | |
Höhe | 491 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 425 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 1,34 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03602 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 07005 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Ehrendorf ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Großdietmanns im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 425 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]
Geografie
BearbeitenDas Dorf liegt nordöstlich von Dietmanns und ist mit dem Gmünder Stadtteil Neustadt verwachsen. Durch den Ort führt die Landesstraße L8228, von der hier auch die L8224 abzweigt.
Siedlungsentwicklung
BearbeitenZum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Ehrendorf insgesamt 50 Bauflächen mit 13.920 m² und 35 Gärten auf 17.674 m², 1989/1990 waren es ebenso 50 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 335 angewachsen und 2009/2010 bestanden 193 Gebäude auf 435 Bauflächen.[3]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde erstmals im Jahr 1408 als Erndorf genannt und ist vermutlich eine Gründung des adeligen Geschlechtes der Arndorffer (auch Erndorffer), die hier 1427 erstmals urkundlich aufscheinen.
Die ansässigen Bauern waren mit Ausnahme zweier Höfstätten Waldbauern, die auf ihren wenigen Äckern Dreifelderwirtschaft betrieben, berichtete Schweickhardt. Beim Ort befand sich die von der Lainsitz angetriebene Ehrendorfer-Mühle. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 15 Häusern genannt, das nach Gmünd eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Engelstein besaß die Ortsobrigkeit, besorgte die Konskription und verfügte über sämtliche Untertanen und Grundholde im Ort. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Gmünd ausgeübt.[4]
Im Jahr 1850 schloss sich Ehrendorf der Gemeinde Wielands an und kam 1922 zur Gemeinde Dietmanns; die nordöstlichen Teile des Katastralgemeinde, die heute als Villenkolonie zu Gmünd-Neustadt zählen, wurden von Ehrendorf abgetrennt und der Stadt Gmünd zugeschlagen. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Ehrendorf ein Gastwirt, eine Mühle und zwei Landwirte mit Direktvertrieb ansässig.[5]
Die ab 1951 errichtete und unmittelbar an die Villenkolonie angebaute Griesbühelsiedlung wurde 1955 der Stadt Gmünd zur Übernahme angeboten, was diese jedoch ablehnte.
Bodennutzung
BearbeitenDie Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 79 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 32 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 49 Hektar Landwirtschaft betrieben und 37 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 40 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 37 Hektar betrieben.[3] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Ehrendorf beträgt 29,1 (Stand 2010).
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Schloss Ehrendorf, eine erstmals 1427 erwähnte, mehrfach umgebaute Anlage
Verkehr
BearbeitenIn Ehrendorf befindet sich eine Station der Waldviertler Schmalspurbahnen.
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 141 (Ausgabe 1769; Ehrensdorf in der Google-Buchsuche).
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 1. Band: Altenburg bis Krems. Wallishausser, Wien 1839, S. 253 (Ehrndorf – Internet Archive).
- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 111.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online ( des vom 11. Mai 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ).
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 128 (Ehrndorf in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 232.