Ehrenmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg (Bützow)
Das Ehrenmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg war ein Kriegerdenkmal in Bützow im Landkreis Rostock in Mecklenburg.
Vorgeschichte
BearbeitenNach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 1. August 1914 fand am 30. August 1914 in Bützow die Mobilmachung statt. Junge Männer wurden von ihren Familien feierlich verabschiedet und marschierten in voller Kriegsausrüstung unter dem Applaus der Bevölkerung zum Bahnhof.[1] Von den ursprünglich Abgereisten kehrten 217 nie mehr zurück.
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Vorläufer zur Mobilmachung in Bützow
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Feierliche Abholung eines Soldaten vor dem Wohnhaus in der Langen Straße 20.
Geschichte
BearbeitenSchon 1920 begannen die Bemühungen des Kriegervereins Bützow unter der Leitung von Robert von Schalburg, einem Forstmeister in den Ämtern Bützow, Schwaan und Toitenwinkel, ein Ehrenmal für die gefallenen Bützower Soldaten zu errichten. Durch Spendensammlung des Kriegervereins, Stadt Bützow und durch großzügige Spenden des Kaufmanns Gustav Schröder, Mühlenpächter August Propp und dem jüdischen Kaufmann Julius Horwitz gelang es. Am 7. August 1927 wurde im Hain gegenüber der alten Molkerei in der Neuen Bahnhofstraße der Grundstein für das Kriegerdenkmal gelegt. Das Denkmal, entworfen vom Bildhauer Paul Wallat, wurde am 2. Oktober 1927 eingeweiht.
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Grundsteinlegung Ehrenmal
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Einladung zur Enthüllung des Ehrenmals
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Ehrenmal in der Neuen Bahnhofstraße
Erscheinungsbild
BearbeitenAuf gemauertem Sockel stehender, aus Striegauer Granitplatten (Granitwerk C.F. Lehmann) verbundener großer dreieckiger Steinblock, abgestufte Wände mit Vertiefungen, die Frontseite zeigte ein Relief eines Stahlhelms mit Eichenlaub im oberen Bereich. Eine große Widmung folgte darunter.[2] An den hinteren zwei Seiten waren die Namen der Gefallenen eingemeißelt.[3]
Vorderseite:
ZU EUREM GEDÄCHTNIS
EIN DANKBAR VERMÄCHTNIS
1914 – 1918
Abtragung
BearbeitenTrotz heftiger Proteste der Bevölkerung wurde das Ehrenmal im Jahr 1949 abgerissen und zerstört, um Platz für den Bau eines Kindergartens zu schaffen.[2][4]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Fritz Hoßmann: Richard Biermann – Tragischer Tod eines geliebten Sohnes. In: Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton. Band 1. Selbstverlag, 2017, S. 125.
- Wolf Karge: Ehrenmäler in Mecklenburg-Vorpommern,Renaissance der Kriegerdenkmäler nach 1990? Schwerin 2017 (nordkirche-nach45.de [PDF]).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Fritz Hoßmann: Richard Biermann – Tragischer Tod eines geliebten Sohnes. In: Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton. Band 1. Selbstverlag, 2017, S. 125.
- ↑ a b Heimatmuseum Bützow: historische Akte-Kriegerdenkmal 1914-1918. Bützow 1927.
- ↑ Wolfgang Schmidtbauer: Bützow in alten Ansichten. Band 2, 2000.
- ↑ Fritz Hoßmann: Kindergarten statt Denkmal–Das Bützower Ehrenmal zum Gedenken der Kriegstoten. In: Bützower Geschichte aus dem Schuhkarton. Band 4. Selbstverlag, 2017, S. 22.
Koordinaten: 53° 50′ 27,8″ N, 11° 59′ 41,8″ O