Die Ehrenstein-Täuschung (engl. Ehrenstein illusion) ist eine im Jahre 1941 von dem deutschen Psychologen Walter Ehrenstein (1899–1961) entwickelte geometrisch-optische Täuschung, bei der die Fläche zwischen den Endpunkten gitterförmig angeordneter Linien aufgehellt wahrgenommen wird.[1]

  • Abbildung 1 zeigt auf weißem Hintergrund ein schwarzes Gitter, in dem ein Teil der Kreuzungspunkte durch weiße Kreisflächen überdeckt wird, wodurch Gitterlinien unterbrochen werden. Obwohl die Kreisflächen denselben Weißton haben wie der Hintergrund, erscheinen diese gegenüber dem Hintergrund aufgehellt. Die kreisförmigen Scheinkonturen werden als verschwommen wirkende sogenannte Helligkeitstraßen wahrgenommen.
  • Durch diagonale Linien wird dieser Aufhellungseffekt verstärkt. Die Scheinkonturen der weißen Kreise erscheinen nun schärfer abgegrenzt (Abbildung 2).
  • Werden die scheinbaren Kreiskonturen durch reale Konturen ersetzt, so verschwindet die Empfindung der aufgehellten Kreisflächen (Abbildung 3).[2][3]

In einer weiteren nach Walter Ehrenstein benannten Täuschung erscheint ein von Strahlen durchzogenes Quadrat zu einem Trapez verzerrt (Abbildung 4).[4]

Literatur

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  • Walter Ehrenstein: Versuche über die Beziehungen zwischen Bewegungs- und Gestaltwahrnehmung. Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane, 96. Band, Leipzig 1925, S. 305–352
  • R. von der Heydt, E. Peterhans (1989): Mechanisms of contour perception in monkey visual cortex. I. Lines of pattern discontinuity. J Neurosci 9: 1731–1748
  • M. Soriano, L. Spillmann, M. Bach (1996) The abutting grating illusion. Vision Res 36:109–116
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Commons: Ehrenstein illusion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wie Linien das Gehirn verwirren Spiegel Wissenschaft vom 30. Juli 2007, abgerufen am 2. April 2023
  2. Ehrenstein-Täuschung Dorsch Lexikon der Psychologie, abgerufen am 2. April 2023
  3. Ehrenstein-Täuschung aus michaelbach.de, abgerufen am 2. April 2023
  4. Ehrenstein-Täuschung Spektrum Lexikon der Psychologie, abgerufen am 2. April 2023