Eichhorns

Wüstung und Katastralgemeinde im Bezirk Zwettl

Eichhorns ist seit dem 1. Jänner 1964 eine Katastralgemeinde von Pölla in Niederösterreich[1] mit einer Grundfläche von 231,02 Hektar.[2] Um den Truppenübungsplatz Döllersheim anlegen zu können, wurden ab 1938 die Bewohner ausgesiedelt.

Eichhorns (verf.) (Einzelsiedlung)
Katastralgemeinde Eichhorns
Eichhorns (Österreich)
Eichhorns (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Zwettl (ZT), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Zwettl
Pol. Gemeinde Pölla
Ortschaft Neupölla
Koordinaten 48° 37′ 42″ N, 15° 23′ 10″ OKoordinaten: 48° 37′ 42″ N, 15° 23′ 10″ Of1
f3f0
Fläche d. KG 2,31 km²
Statistische Kennzeichnung
Katastralgemeinde-Nummer 24013
Zählsprengel/ -bezirk Neupölla (32520 000)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS

Beschreibung und Geschichte

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Der Ort mit linsenförmigem Anger lag auf einer nach Westen abfallenden Hochfläche und war von Hügeln umgeben. Durch Eichhorns führte die von Döllersheim nach Neupölla führende Höhenstraße.[3]

Die erstmalige urkundliche Erwähnung erfolgte 1455 anlässlich der Belehnung der auf Rappottenstein ansässigen Herren von Starhemberg mit dem landesfürstlichen Lehen in Eichhorns. Durch Ferdinand I. wurde 1532 ein im Besitz von Tobias Kranstofer befindlicher Hof zum freien Edelmannssitz erhoben. Dieser gelangte nach etlichen Besitzerwechseln in das Eigentum von Georg Leopold Schnitzer, der Eichhorns der Herrschaft Waldreichs einverleibte.

Um 1780 wurde die Ortskapelle von Eichhorns erbaut.[4]

Ab 1652 führte die Pfarre Döllersheim die Kirchenbücher für die Geburten und ab 1654 auch jene für Trauungen und Todesfälle. 1784 wurden diese von der Pfarre in Franzen geführt. Nach der Aufhebung der Pfarren wurden die Matriken der Pfarre Döllersheim der Pfarre von Rastenfeld und jene der Pfarre Franzen jener von Neupölla zur Aufbewahrung übergeben.[5]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Eichhorns ein Gastwirt, zwei Schmiede, ein Schuster, ein Schweinehändler und ein Landwirt mit Ab-Hof-Verkauf ansässig.[6] Um den Truppenübungsplatz Döllersheim errichten zu können, wurde der Bevölkerung von Eichhorns bis zum 1. April 1940 Zeit gegeben, den aus 30 Häusern bestehenden Ort zu verlassen.[7]

Literatur

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  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 2. Band: Krems bis Stift Zwettl. Wallishausser, Wien 1839, S. 231 (EichhornsInternet Archive).
  • Paul Buberl: Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl in Niederösterreich (ohne Stift Zwettl). Teil 1: Gerichtsbezirk Allentsteig (= Österreichische Kunsttopographie. Bd. 8, 1). In Kommission bei Anton Schroll & Co, Wien 1911.
  • Johannes Müllner: Die entweihte Heimat. 2. Auflage. Verein Information Waldviertel, Allentsteig 1998, ISBN 3-9500294-0-0.
  • Margot Schindler: Wegmüssen. Die Entsiedlung des Raumes Döllersheim (Niederösterreich) 1938–1942. Volkskundliche Aspekte (= Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde 23). Österreichisches Museum für Volkskunde, Wien 1988, ISBN 3-900359-38-5.
  • Ernst Werner Techow: Die alte Heimat. Beschreibung des Waldviertels um Döllersheim. Herausgegeben von der Deutschen Ansiedlungsgesellschaft Berlin. Sudetendeutsche Verlags- und Druckerei-G.m.b.H., Eger 1942.
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Fußnoten

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  1. Müllner: Die entweihte Heimat,
  2. Statistik Austria: Ortsverzeichnis Niederösterreich 2001.
  3. Techow: Die alte Heimat.
  4. Buberl: Österreichische Kunsttopographie.
  5. Techow: Die alte Heimat.
  6. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938, S. 233 (PDF).
  7. Müllner: Die entweihte Heimat.