Eichtersheim
Eichtersheim ist eine ehemals selbständige Gemeinde, die im Jahr 1972 mit der Gemeinde Michelfeld zur neuen Gemeinde Angelbachtal zusammengeschlossen wurde. Der Ort im nördlichen Kraichgau gehört zum Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.
Geschichte
BearbeitenEichtersheim wurde erstmals 838 als Uhtritesheim im Lorscher Codex erwähnt.[1] Um 1200 gehörte das Dorf den Rittern von Steinach. Im 14. Jahrhundert war Eichtersheim ein pfälzisches Lehen. Von 1509 bis 1538 übten die Herren von Bach,[2] ab 1541 die Freiherren von Venningen die Grundherrschaft aus. Ab 1779 gehörte der Ort zum Ritterkanton Kraichgau. 1806 gelangte Eichtersheim zu Baden und gehörte dort von 1807 bis 1810 zum Oberamt Waibstadt, dann zum Bezirksamt Neckarbischofsheim, ab 1813 zum Amt Wiesloch und ab 1850 zum Bezirksamt Sinsheim. 1939 wurden 654 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 887.[3]
Am 1. April 1972 schloss sich Eichtersheim mit Michelfeld zur neuen Gemeinde Angelbachtal zusammen.[4]
Jüdische Gemeinde
BearbeitenSehenswürdigkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Matthias Ritter der Jüngere (1526–1588), lutherischer Theologe und Pfarrer
- Friedrich Hecker (1811–1881), Revolutionär
- Karl Hecker (1812–1878), Chirurg und Hochschullehrer
- Otto Bender (1897–1988), deutscher Politiker (NSDAP)
Literatur
Bearbeiten- Leonhard Dörfer: Jüdisches Leben in Eichtersheim. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2011, ISBN 978-3-89735-678-8.
- Josef Seitz: Eichtersheim und seine Einwohner, 1699–1903. Ein Ortsfamilienbuch, Gemeinde Angelbachtal, 2014, ISBN 978-3-9816932-0-1 (= Badische Ortssippenbücher 163).
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Angelbachtal
- LEO-BW, Landeskunde entdecken online, Eichtersheim
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 4), Urkunde 2621, 24. Februar 838 – Reg. 3295. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 187, abgerufen am 3. Februar 2016.
- ↑ Stammtafel der Familie von Bach, aus: Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, Band 1, Heidelberg, 1898, S. 26
- ↑ Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 479 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
Koordinaten: 49° 14′ 0,7″ N, 8° 46′ 31″ O