Eigene Scholle (Wittenberge)
Die Siedlung Eigene Scholle ist eine als Gartenstadt konzipierte Arbeitersiedlung in Wittenberge im Land Brandenburg.
Geschichte
BearbeitenDie Siedlung wurde von 1913 bis 1914 nach Plänen von Walter Gropius und Adolf Meyer durch die Landgesellschaft „Eigene Scholle“ für Arbeiter der nahen Singer-Nähmaschinen-Werke und der Eisenbahn erbaut. Die Siedlung gehört noch zum Frühwerk des damals gerade 30-jährigen Gropius. Beim Bau kam es zu einer Kostenexplosion, so dass der Siedlerverband das Grundstück verlor.
Anlage
BearbeitenDer im Süden verlaufende Lindenweg ist als Allee mit ebendiesen Bäumen bepflanzt. An deren östlichen Ende bilden zwei gegenüberliegende Häuser ein „Tor“. Ansonsten stehen entlang der Straße Doppelhäuser mit seitlich angegliederten Ställen. Im Westen befindet sich der Kastanienweg, bestehend aus zwei parallelen Einbahnstraßen als vierreihige Allee, die wie ein kleiner Kastanienwald wirkt.
Im Osten begrenzt die Lüneburger Straße das Gebiet. An diesen beiden Straßen sind die Einfamilienhäuser mit angebauten Ställen so angeordnet, dass hofartige Räume entstehen. Im Norden wird das Wäldchen durch ein Doppelhaus abgeschlossen, das von zwei Einzelhäusern flankiert wird.
Die städtebauliche Anlage blieb erhalten, allerdings befindet sich kein Haus mehr im Originalzustand.
Literatur
Bearbeiten- Annemarie Jaeggi: Adolf Meyer. Der zweite Mann. Ein Architekt im Schatten von Walter Gropius. Argon, Berlin 1994, ISBN 3-87024-264-7, S. 276–280.
- Carsten Krohn: Walter Gropius. Bauten und Projekte. Birkhäuser, Basel u. a. 2019, ISBN 978-3-0356-1727-6, S. 38 f.
- Rudolf Lückmann: Walter Gropius / Leopold Fischer. Ungleiche Rivalen um die Gartenstädte der Moderne. In: Nicole Uhrig (Hrsg.): Zukunftsfähige Perspektiven in der Landschaftsarchitektur für Gartenstädte. City, Country, Life. Springer VS, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-28940-9, S. 85–112, hierzu S. 88.
Koordinaten: 53° 1′ N, 11° 45′ O