Einsiedelwaran

Art der Gattung Warane (Varanus)

Der Einsiedelwaran (Varanus eremius) ist eine in Australien endemische Art der Schuppenkriechtiere aus der Gattung der Warane (Varanus). Er wird zu der Untergattung Odatria gezählt.[1] Die Erstbeschreibung erfolgte 1895 durch Lucas & Frost.[2] In der englischen Sprache wird die Art rusty desert monitor und pygmy desert monitor genannt.

Einsiedelwaran

Zeichnung eines Einsiedelvarans (Varanus eremius, rechts) und von Gillens Zwergwaran (Varanus gilleni, links)

Systematik
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Schleichenartige (Anguimorpha)
Familie: Varanidae
Gattung: Warane (Varanus)
Untergattung: Odatria
Art: Einsiedelwaran
Wissenschaftlicher Name
Varanus eremius
Lucas & Frost, 1895

Körperbau, Aussehen

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Dieser Zwerg unter den mittelgroßen Waranen erreicht im ausgewachsenen Stadium eine Gesamtkörperlänge von 50 cm. Seine Oberseite erstrahlt in einer hell bis dunkel rötlich-braunen Grundfärbung. Zahlreiche schwarz bis tiefblaue Flecke sind kreuz und quer auf der Haut verteilt. Sein muskulöser Schwanz ist abwechselnd mit cremefarbenen und tiefbraunen Längsstreifen gezeichnet. Diese gehen oft von der Basis des Schwanzes zum Körper hin in Punkte über. Seine Unterseite hat eine weißliche Färbung. Ein auffälliger schwarzer Streifen entspringt an der Schnauze und verläuft über die Augen.

Verbreitung

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Varanus eremius lebt in West- und Zentralaustralien, in den Bundesstaaten und Territorien Western Australia, South Australia, Northern Territory und auch in einem kleinen Areal in Queensland.[3][4] Der Einsiedelwaran ist die am weitesten verbreitete Art der Untergattung Odatria. Die von ihm bevorzugten Lebensraumtypen sind die weit ausgedehnten und für Australien typischen Wüsten und Halbwüsten.

Verhalten

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Diese Art verbringt ihr ganzes Leben hauptsächlich auf dem Boden und klettert nur selten auf Bäume. Bei der Erforschung der Nahrungsgewohnheiten wurden mehrere tote Exemplare seziert. Die Mageninhalte haben gezeigt, dass der Einsiedelwaran sich zu 76 % von anderen kleineren Echsen ernährt. Der Rest der gefressenen Tiere waren große Heuschrecken und gelegentlich auch Skorpione.[5]

Literatur

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  • PIANKA, E.R. (1968): Notes on the biology of Varanus eremius. Western Australian Naturalist 11: 39 – 44, Perth.
  • Bennet, DF 2003 Australian monitors. Reptilia (GB) (30): 12–19
  • De Lisle, HF 1996 Natural History of Monitor Lizards. Krieger, Malabar (Florida)
  • Lucas, AHS and C. Frost. 1895, notice of certain new species of lizards from Central Australia. Proceedings of the Royal Society of Victoria, 7: 264–269
  • Eidenmüller, B. 2007. Kleinwarane im Terrarium. Reptilia (Münster) 12 (1): 16–23
  • Bennet, DF (2003). Australische Warane. Reptilia (Münster) 8 (5): 18–25
  • Fuller, Susan; Peter R. Baverstock and Dennis King 1998 Biogeographic origins of goannas (Varanidae) .: A Molecular Perspective. Mol Evol Phylogenet. 9 (2): 294–307.
  • Pianka, ER 2003 Australian desert Varanidae. Reptilia (GB) (30): 20–26
  • King, Dennis & Green, Brian. (1999). Goannas: The Biology of Varanid lizards. University of New South Wales Press. ISBN 0-86840-456-X
  • Mertens, R. 1958. Bemerkungen Gesetz über die Warane Australiens. Senckenberg. Biol. 39: 229–264.
  • Mertens, R. 1942 Die Familie der Warane (Varanidae), 3 Teil:. Taxonomie. Abh. Senckenb. naturf. Ges, 466:. 235–391
  • Harold G. Cogger: Reptiles & Amphibians of Australia. 6. Auflage. Ralph Curtis Books, Sanibel, Florida 2000, ISBN 0-88359-048-4.
  • Pianka, ER 2003. Die Warane der australischen Wüste. Reptilia (Münster) 8 (5): 29–35
  • Eidenmüller, B. 2007 Small monitors in the terrarium. Reptilia (GB) (50): 12–19
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Einzelnachweise

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  1. Einsiedelwaran auf kingsnake.com
  2. monitor-lizards.net: Odatria – Varanus eremius (Memento vom 19. Mai 2010 im Internet Archive) (englisch)
  3. Storr & Harold 1980 Pianka, E. R. (1968). Notes on the biology of Varanus eremius. West. Aust. Nat. 11: 39-44 1968; Houston 1978;
  4. Storr G M (1980). The monitor lizards (genus Varanus Merrem, 1820) of Western Australia. Records of the Western Australian Museum 8(2) 1980: 237-293.
  5. Einsiedelwaran auf uts.cc.utexas.edu