Einwohnerentwicklung von Hagen
Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Hagen tabellarisch wieder.
Am 31. Dezember 2010 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Hagen nach Fortschreibung des Landesbetriebes Information und Technik NRW 188.529 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenIm Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten in Hagen nur wenige hundert Menschen. Die Bevölkerungszahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Hatte die Stadt 1804 erst 2.050 Einwohner, so waren es 1900 bereits mehr als 50.000. Am 1. April 1901 kam es zur Eingliederung von Delstern (1895 = 1.751 Einwohner), Eckesey (1895 = 8.618 Einwohner) und Eppenhausen (1895 = 1.270 Einwohner) in den Stadtkreis Hagen. Bis 1913 stieg die Einwohnerzahl auf 95.970.
Im Ersten Weltkrieg sank die Bevölkerung um 10,9 Prozent. Bei der Volkszählung vom 5. Dezember 1917 wurden 83.509 Personen ermittelt. Davon waren 1.733 Militärpersonen und 952 Kriegsgefangene. Im Jahre 1928 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch sie zur Großstadt wurde. Eingemeindungen mehrerer Orte am 1. August 1929 brachten einen Zuwachs von 46.755 Personen auf 147.000 Einwohner.
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch die alliierten Luftangriffe wurden große Teile der Stadt zerstört. Die Einwohnerzahl sank von 151.760 im Mai 1939 um 28,2 Prozent auf 108.894 im Mai 1945. Nach Beendigung des Krieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch die Rückkehr der Zwangsevakuierten und den Zustrom zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten bis 1964 auf mehr als 200.000 Personen.
Am 1. Januar 1975 erreichte die Bevölkerungszahl von Hagen nach der Eingemeindung von Hohenlimburg (27.244 Einwohner 1974) und weiterer Orte mit 231.840 ihren historischen Höchststand. Ende 2010 stand die Stadt mit 188.529 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 41., innerhalb Nordrhein-Westfalens an 16. Stelle. Seit 1975 ist das ein Rückgang um 18,7 Prozent (43.311 Personen).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1804 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1722 bis 1870
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¹ Volkszählungsergebnis
Von 1871 bis 1944
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadt Hagen
Von 1945 bis 1989
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¹ Volkszählungsergebnis
Quellen: Stadt Hagen (bis 1970), Landesbetrieb Information und Technik NRW (ab 1971)
Ab 1990
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Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW
Bevölkerungsprognose
BearbeitenIn ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Hagen ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 11,0 Prozent (21.938 Personen) vorausgesagt.
In ihrer Prognose 2009–2030 wurden diese Werte nach unten korrigiert.
Absolute Bevölkerungsentwicklung - Prognose für Hagen (Hauptwohnsitze):[2]
Datum | Prognose 2003–2020 |
Prognose 2009–2030 |
---|---|---|
31. Dezember 2003 | 200.039 | |
31. Dezember 2005 | 197.304 | |
31. Dezember 2009 | 189.980 | |
31. Dezember 2010 | 190.584 | |
31. Dezember 2015 | 184.371 | 181.390 |
31. Dezember 2020 | 178.101 | 174.630 |
31. Dezember 2025 | 168.200 | |
31. Dezember 2030 | 162.050 |
Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Bevölkerungsstruktur
BearbeitenDie größten Gruppen der melderechtlich in Hagen registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2007 aus der Türkei (9.434), Italien (3.335), Griechenland (3.127), Serbien (2.062), Polen (1.362), Portugal (1.198), Bosnien und Herzegowina (606), Kroatien (572), Marokko (541), Ukraine (360), Russland (301), Spanien (249), Österreich (213) und Niederlande (207).[3]
Bevölkerung | Stand 31. Dezember 2006 |
---|---|
Einwohner mit Hauptwohnsitz | 195.671 |
davon männlich | 93.985 |
weiblich | 101.686 |
Deutsche | 169.851 |
davon männlich | 81.236 |
weiblich | 88.615 |
Ausländer | 25.820 |
davon männlich | 12.749 |
weiblich | 13.071 |
Ausländeranteil in Prozent | 13,2 |
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Altersstruktur
BearbeitenDie folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2010 (Hauptwohnsitze).
Alter von - bis | Einwohnerzahl | Anteil in Prozent |
---|---|---|
0 – 4 | 7.534 | 4,0 |
5 – 14 | 18.159 | 9,6 |
15 – 19 | 10.801 | 5,7 |
20 – 24 | 11.431 | 6,1 |
25 – 29 | 10.495 | 5,6 |
30 – 39 | 20.818 | 11,0 |
40 – 49 | 29.511 | 15,7 |
50 – 59 | 26.332 | 14,0 |
60 – 64 | 10.788 | 5,7 |
über 65 | 42.660 | 22,6 |
Gesamt | 188.529 | 100,0 |
Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Stadtgliederung
BearbeitenStadtbezirke
BearbeitenDie Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2017 (Hauptwohnsitze).[5]
Nr. | Name | Fläche in km² |
Einwohner- zahl |
Einwohner pro km² |
Ausländer- zahl |
Ausländer in % |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Hagen-Mitte | 20,5 | 79.782 | 3.892 | 19.419 | 24,3 |
2 | Hagen-Nord | 29,6 | 38.092 | 1.287 | 4.593 | 12,1 |
3 | Hohenlimburg | 37,0 | 29.447 | 796 | 3.392 | 11,5 |
4 | Eilpe/Dahl | 51,1 | 16.853 | 330 | 2.359 | 14,0 |
5 | Haspe | 22,2 | 31.008 | 1.397 | 6.102 | 19,7 |
Hagen | 160,4 | 195.182 | 1.217 | 35.865 | 18,4 |
Quelle: Stadt Hagen
Statistische Bezirke
BearbeitenDie Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2017 (Hauptwohnsitze).[5]
Nr. | Name | Fläche in km² |
Einwohner- zahl |
Einwohner pro km² |
Ausländer- zahl |
Ausländer in % |
---|---|---|---|---|---|---|
101 | Mittelstadt | 2,7 | 21.775 | 8.065 | 7.129 | 32,7 |
102 | Altenhagen | 4,4 | 18.398 | 4.181 | 5.967 | 32,4 |
103 | Hochschulviertel | 3,5 | 12.409 | 3.545 | 807 | 6,5 |
104 | Emst | 4,3 | 10.852 | 2.524 | 607 | 5,6 |
105 | Wehringhausen | 5,6 | 16.348 | 2.919 | 4.909 | 30,0 |
206 | Vorhalle | 12,5 | 10.256 | 820 | 2.069 | 20,2 |
207 | Boele | 17,1 | 27.836 | 1.628 | 2.524 | 9,1 |
308 | Lennetal | 14,3 | 5.117 | 358 | 217 | 4,2 |
309 | Hohenlimburg | 22,7 | 24.330 | 1.072 | 3.175 | 13,0 |
410 | Eilpe | 18,5 | 11.840 | 640 | 2.122 | 17,9 |
411 | Dahl | 32,6 | 5.013 | 154 | 237 | 4,7 |
512 | Haspe-Ost | 14,7 | 17.981 | 1.223 | 4.248 | 23,6 |
513 | Haspe-West | 7,5 | 13.027 | 1.737 | 1.050 | 14,2 |
Hagen | 160,4 | 195.182 | 1.217 | 35.865 | 18,4 |
Quelle: Stadt Hagen
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ IT.NRW: Amtliche Bevölkerungszahlen ( vom 28. September 2011 im Internet Archive)
- ↑ Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsprognose 2012–2030
- ↑ Stadt Hagen: Ausländische Bevölkerung nach Nationalitäten. (PDF) In: hagen.de. Ehemals im ; abgerufen im April 2018. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Hagen, Alter + Geschlecht
- ↑ a b hagen.de: Bevölkerung in den Hagener Bezirken 2017 – Deutsche und ausländische Bevölkerung ( vom 27. März 2019 im Internet Archive; PDF; 18 KB)