Einwohnerentwicklung von Oberhausen
Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Oberhausen tabellarisch wieder.
Am 31. Dezember 2023 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Oberhausen nach Fortschreibung des Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen 211.099 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenIm Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten auf dem Gebiet des heutigen Oberhausen nur wenige hundert Menschen. Die Bevölkerungszahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Am 1. Februar 1862 wurde die Bürgermeisterei Oberhausen aus Teilen von sechs anderen Gemeinden gebildet. Die Urzelle und den größten Gebietsanteil (zwei Drittel) lieferte die Gemeinde Borbeck mit den Ortsteilen Lippern und Lirich. Dazu kamen Teile von Alstaden, Dümpten, Styrum und der Bürgermeisterei Mülheim-Land, sowie kleinere Teile von Meiderich und Buschhausen. Bereits zwölf Jahre danach, am 10. September 1874, erhielt die Gemeinde Oberhausen durch Einführung der Städteordnung die Stadtrechte.
Mit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. 1862 lebten in der Gemeinde 5590 Menschen. Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 wurden 1113 Häuser und 12.805 Einwohner (davon 3176 ortsgebürtig; 7497 männlich und 5308 weiblich) ermittelt. 1885 waren es 1575 Häuser und 20.371 Einwohner (10.968 männlich und 9403 weiblich). Mit der Eingemeindung von Teilen von Borbeck, Dellwig und Frintrop am 1. April 1915 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Oberhausen die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Einen Zuwachs um mehr als 80.000 Personen auf 194.000 Einwohner brachte am 1. August 1929 die Eingemeindung von Sterkrade (50.661 Einwohner 1925) und Osterfeld (32.655 Einwohner 1925).
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch die alliierten Luftangriffe wurden große Teile der Stadt zerstört. Die Einwohnerzahl sank von 192.000 im Mai 1939 auf 100.000 im April 1945. Nach Beendigung des Krieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch die Rückkehr der Zwangsevakuierten und den Zustrom zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten bis 1963 auf ihren historischen Höchststand von 260.570. Im Jahre 2019 stand die Stadt mit 210.764 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 38., innerhalb Nordrhein-Westfalens an 15. Stelle. Das ist seit 1963 ein Rückgang um 19,1 Prozent (49.806 Personen).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1862 bis 1944
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadt Oberhausen
Von 1945 bis 1989
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¹ Volkszählungsergebnis
Quellen: Stadt Oberhausen (bis 1970), Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (ab 1971)
Ab 1990
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Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen
Bevölkerungsprognose
BearbeitenIn ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wurde für Oberhausen ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 4,8 Prozent (10.484 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2012–2030 – Prognose für Oberhausen (Hauptwohnsitze):[2]
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Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Bevölkerungsstruktur
BearbeitenDie größten Gruppen der melderechtlich in Oberhausen registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2022 aus der Türkei (8.018), Syrien (3.832), Serbien (2.356), übr. europäische Staaten [u. a. Russland und Ukraine] (2.092), Italien (2.005), Polen (1.731), Bosnien und Herzegowina (1.528), Rumänien (1.160), Nordmazedonien (944), Kroatien (884), Irak (792), Nigeria (788), Afghanistan (727), Griechenland (657), Bulgarien (560), Ghana (515), Niederlande (463), Spanien (367), Marokko (310), Indien (307), Vietnam (279), Sri Lanka (273), Iran (255), Libanon (252), Österreich (207), Tunesien (186), Portugal (166), Thailand (151) und China (138).[3]
Bevölkerung | Stand 31. Dezember 2022 |
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Einwohner mit Hauptwohnsitz | 212.545 |
davon männlich | 103.858 |
weiblich | 108.687 |
Deutsche | 173.801 |
davon männlich | 84.032 |
weiblich | 89.769 |
Ausländer | 38.744 |
davon männlich | 19.826 |
weiblich | 18.918 |
Ausländeranteil in Prozent | 18,2 |
Quelle: Statistisches Jahrbuch Oberhausen 2023
Altersstruktur
BearbeitenDie folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2010 (Hauptwohnsitze).
Alter von - bis | Einwohnerzahl | Anteil in Prozent |
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0 – 4 | 8.336 | 3,9 |
5 – 14 | 19.402 | 9,1 |
15 – 19 | 11.793 | 5,5 |
20 – 24 | 12.529 | 5,9 |
25 – 29 | 12.100 | 5,7 |
30 – 39 | 24.638 | 11,6 |
40 – 49 | 34.768 | 16,3 |
50 – 59 | 32.140 | 15,1 |
60 – 64 | 12.882 | 6,1 |
über 65 | 44.357 | 20,8 |
Gesamt | 212.945 | 100,0 |
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Statistische Bezirke
BearbeitenDie Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).[5]
Nr. | Name | Fläche in km² |
Einwohner- zahl |
Einwohner pro km² |
Ausländer in % |
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01 | Altstadt-Süd | 0,63 | 8.462 | 13.344 | 21,0 |
02 | Altstadt-Mitte | 0,87 | 6.209 | 7.098 | 19,2 |
03 | Marienkirche | 3,67 | 5.648 | 1.537 | 13,3 |
04 | Borbeck | 3,25 | 8.502 | 2.614 | 10,9 |
05 | Bermensfeld | 1,41 | 8.636 | 6.108 | 8,5 |
06 | Schlad | 1,04 | 6.749 | 6.464 | 6,0 |
07 | Dümpten | 1,45 | 8.038 | 5.533 | 7,6 |
08 | Styrum | 0,97 | 6.952 | 7.161 | 8,3 |
09 | Alstaden-Ost | 1,83 | 7.685 | 4.195 | 8,7 |
10 | Alstaden-West | 2,02 | 10.722 | 5.314 | 6,1 |
11 | Lirich-Süd | 1,51 | 8.522 | 5.646 | 21,7 |
12 | Lirich-Nord | 4,08 | 7.275 | 1.781 | 12,1 |
13 | Buschhausen | 4,04 | 8.854 | 2.194 | 7,4 |
14 | Schwarze Heide | 3,42 | 9.067 | 2.649 | 11,0 |
15 | Holten | 8,93 | 15.316 | 1.715 | 7,0 |
16 | Sterkrade-Nord | 17,21 | 21.084 | 1.225 | 7,0 |
17 | Alsfeld | 4,34 | 13.960 | 3.218 | 8,0 |
18 | Tackenberg | 1,58 | 8.231 | 5.201 | 11,9 |
19 | Sterkrade-Mitte | 2,63 | 8.420 | 3.207 | 10,3 |
20 | Heide | 1,85 | 8.814 | 4.763 | 11,0 |
21 | Osterfeld-West | 2,80 | 7.342 | 2.624 | 23,2 |
22 | Osterfeld-Ost | 4,36 | 11.074 | 2.542 | 13,9 |
23 | Klosterhardt-Süd | 1,65 | 6.078 | 3.694 | 9,7 |
24 | Klosterhardt-Nord | 1,48 | 6.449 | 4.367 | 26,5 |
Oberhausen | 77,03 | 218.089 | 2.831 | 11,3 |
Literatur
Bearbeiten- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ IT.NRW: Amtliche Bevölkerungszahlen ( vom 28. September 2011 im Internet Archive)
- ↑ Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsprognose
- ↑ OBIS. Abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Oberhausen, Alter + Geschlecht
- ↑ Stadt Oberhausen: Fläche und Bevölkerung nach Statistischen Bezirken (PDF; 20 kB)