Eisenbahn-Museum Jünkerath
Das 2008 gegründete Eisenbahn-Museum Jünkerath in Jünkerath im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz wird von dem Verein Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. betrieben.
Jünkerath war ein Eisenbahnknotenpunkt der Eifelstrecke Köln – Trier und der Nebenbahnen Dümpelfeld – Lissendorf und Jünkerath – Losheim – Weywertz. Der Ort wurde nachhaltig durch das 1966 geschlossene Bahnbetriebswerk Jünkerath geprägt, das in der Dampflokzeit zahlreiche Baureihen beheimatete, insbesondere die Baureihe 39.
Das Museum zeigt Exponate aus über 140 Jahren Eisenbahngeschichte mit regionalem Schwerpunkt Eifel. Das Spektrum reicht von einem großen Roheisenpfannenwagen der Jünkerather Gewerkschaft und einer Treibachse der Dampflok 44 1211 bis zu kleinen Gegenständen des Eisenbahnalltags wie Lampen, Werkzeug, Signale, Telefone, Morsegeräte, Dienstvorschriften oder Zuglaufschilder.
Das Museum verfügt über eine Sammlung von über 100 Eisenbahner-Dienstmützen aus mehreren Epochen deutscher Eisenbahngeschichte. Eine Rarität ist ein Planarchiv, in dem sich mehrere hundert historische Pläne zu verschiedenen Abschnitten stillgelegter und noch bestehender Eisenbahntrassen insbesondere aus dem Bereich der Kreise Bitburg-Prüm, Vulkaneifel, Euskirchen und Ahrweiler befinden, darunter Strecken- und Oberbaupläne sowie Entwürfe von Eisenbahnhochbauten und Ingenieurbauwerken (Tunnel).
Bei dem Jahrhunderthochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurde das Museum am Standort „Am Römerwall“ in Jünkerath vollkommen überflutet. Zahlreiche Exponate gingen verloren oder wurden beschädigt. Die Eisenbahnfreunde Jünkerath haben in der Mühlengasse 3a in Jünkerath-Glaadt ein neues Museum aufgebaut, das am 2. Juni 2024 eröffnet wurde. Das Museum befindet sich im 1. Stock in einer ehemaligen Getreidemühle. Es ist jeweils vom 1. April bis 30. September samstags von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet. Außerdem können individuelle Termine vereinbart werden.
Im Eisenbahnmuseum Jünkerath finden regelmäßig Veranstaltungen (Vorträge, Ausstellungen etc.) zu eisenbahnhistorischen Themen statt. Ein fester Termin ist der dritte Samstag im November.
Am ehemaligen Standort steht derzeit nur noch der Roheisenpfannenwagen. Die Achse der 44 1211 wurde im Februar 2022 am Park & Ride-Parkplatz unweit des Bahnhofs Jünkerath aufgestellt. Auch der Roheisenpfannenwagen soll an einen neuen Standort gebracht werden. Dies ist für 2025 vorgesehen.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.): Wolfgang Kreckler, Eisenbahngeschichte des Ortes Jünkerath, Trier 1995.
- Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.): Manfred Jehnen, 100 Jahre Dümpelfeld-Lissendorf-Jünkerath - Mythos Ahrstrecke, 2012.
- Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.): Wolfgang Kreckler, Die Stokerlokomotiven im Bw Ehrang, 2015.
- Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.): Wolfgang Kreckler, Die Baureihe 44 in der Eifel, 2017.
- Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.): Martin Kreckler, Das Eisenbahn-Ausbesserungswerk Trier, 2017.
- Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.): Manfred Jehnen, Wieder eine neue Eifelbahn - 100 Jahre Dümpelfeld-Lissendorf-Jünkerath, 2018.
- Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.): Wolfgang Kreckler, Jünkerath - früher einmal der bedeutendste Eisenbahnknotenpunkt in der Eifel, 2020.
- Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V. (Hrsg.): Wolfgang Kreckler, Karthaus - Endstation vieler Dampflokomotiven, 2024.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 50° 20′ 59,9″ N, 6° 34′ 14,6″ O