Ektotherm

Organismus, der keine oder kaum eigene Körperwärme ausstößt; darunter Tiere mit von der Umgebung abhängiger Körpertemperatur

Als ektotherm (Synonyme wechselwarm, poikilotherm) bezeichnet man in der Biologie Tiere, deren Körpertemperatur vollständig von der Umwelttemperatur abhängig ist und normalerweise nicht von ihrem Stoffwechsel beeinflusst wird. Daher werden ektotherme Tiere auch als wechselwarme Tiere bezeichnet.[1] Die gegenteilige Eigenschaft nennt man endotherm oder gleichwarm bzw. homoiotherm. Die überwiegende Mehrheit der Lebewesen ist nicht obligat endotherm.

  • Bei Tiefseefischen hängt die Körpertemperatur allein von der Außentemperatur ab. Da das Wasser in der Tiefsee immer eine Temperatur von 4° C hat, besitzen die dort vorkommenden Fische zwar immer diese Temperatur; da sie die aber nicht regulieren können, werden sie nicht als homoiotherm, sondern als ektotherm eingestuft.
Infrarotbild: ein ektothermes Reptil frisst eine endotherme Maus
Durch Verhaltensweisen wie Sonnenbaden können ektotherme Eidechsen sich erheblich erwärmen
  • Manche endothermen Tiere senken zeitweise ihre Körperkerntemperatur, so dass während der kalten Jahreszeit weniger Energie verbraucht wird. Die Körperkerntemperatur während dieses Winterschlafs wird, anders als bei der Winterstarre, vom Hypothalamus gesteuert und bei Störungen umgehend durch Noradrenalinausschüttung auf Normaltemperatur angehoben.
  • Pilze und Bakterien können als generell wechselwarm angesehen werden.
  • Pflanzen werden nicht als poikilotherm bezeichnet, da diese einer Überhitzung effektiv mittels Blattstellung, Nutzung des Windes zur Kühlung und über Transpiration entgegenwirken. Pflanzen können dazu beispielsweise kleine, zerteilte Blätter ausbilden. Transpiration ist ein sehr effektiver Weg der Kühlung, allerdings abhängig von der Wasserverfügbarkeit. Außerdem sind Pflanzen auch in der Lage, mittels Atmung (durch alternative Oxidase – AOX) die Temperatur des Organismus oder von einzelnen Organen gegenüber der Umgebung zu erhöhen. U. a. kommt dies bei den Blüten von Vertretern der Gattung Aronstab (Arum) vor.

Einzelnachweise

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  1. David J. Randall: Tierphysiologie. Georg Thieme Verlag, 2002, ISBN 978-3-136-64004-3, S. 792ff.