El-Qurn
El-Qurn, Al-Qurn (englisch), el-Korn, el-Qorn (arabisch القرن, DMG al-Qurn), El-Qurn oder „das Horn“ ist der heutige Name des mit 420 Metern über Meereshöhe höchsten Punktes in den Thebanischen Bergen. Sein alter Name war Ta Dehent, „der Gipfel“.[1] Diese Erhebung liegt am Westufer des Nils, gegenüber von Theben, dem heutigen Luxor.
El-Qurn | ||
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El-Qurn vom Tal der Könige aus gesehen | ||
Höhe | 420 m | |
Lage | Ägypten | |
Gebirge | Thebanische Berge | |
Koordinaten | 25° 44′ 11″ N, 32° 35′ 46″ O | |
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Bedeutung
BearbeitenVom Tal der Könige wirkt el-Qurn wie eine große Pyramide, weshalb einige Ägyptologen einen Zusammenhang zwischen der Form des Berges und der Wahl des Tals der Könige als Begräbnisstätte der Pharaonen des Neuen Reiches ab Thutmosis I.[2] herstellen.[3] So zum Beispiel Kent R. Weeks:[4] „Höchste Erhebung ist el-Qurn, das Horn, am Südlichen Talende (des Tals der Könige)… Dessen Pyramidenform mag die Ägypter an das Wahrzeichen des Sonnengottes Re erinnert und dazu bewogen haben, in diesem Tal den Friedhof der Herrscher anzulegen.“
Für diese Deutung sprechen insbesondere vier Indizien.[5] So insbesondere die auffällige pyramidenförmige Form des Berges, die Begräbnisstätten der Könige auf der Nordseite wie bei den Pyramiden, die wie bei den Pyramiden südlich gelegenen Begräbnisstätten der Königinnen und die Nutzung von ähnlich symbolhaften Landmarken innerhalb der gleichen (18.) Dynastie. So ließ König (Pharao) Echnaton seine neue Hauptstadt Achet-Aton mit deren Nekropole an einer Felsformation in Mittelägypten anlegen, die eine Ähnlichkeit mit dem altägyptischen Hieroglyphenzeichen für „Horizont“ (Achet[6]) aufwies und in der zu bestimmten Zeitpunkten die Sonnenscheibe als Symbol des Gottes Aton zu sehen war.[7][8]
Der Gipfel der Naturpyramide el-Qurn überragt das Tal der Könige, das 140 Meter über dem Meeresspiegel liegt, um nahezu 300 Meter. Der Bereich des Berges war mit dem Kult der Göttin Hathor und ebenfalls mit der Schlangengottheit Meretseger („Sie liebt das Schweigen“), der Personifikation der thebanischen Nekropole, verbunden. Nahe beim höchsten Punkt erinnert eine plattenförmige Felsformation an den gespreizten Halsschild einer Kobra.
Gipfelwege
BearbeitenDer Gipfel kann zurzeit nicht bestiegen werden, da er zum Sperrgebiet erklärt wurde. Früher konnte der Gipfel zu Fuß entweder aus dem Tal der Könige oder aus der Nähe von Deir el-Medina erreicht werden. Die Ersteigung erforderte etwa ein bis anderthalb Stunden und in etwa die gleiche Zeit für den Rückweg. Die an eine Kobra erinnernde plattenförmige Felsformation liegt auf der Deir-el-Medina-Route.
Literatur
Bearbeiten- Nicholas Reeves, Richard H. Wilkinson: Das Tal der Könige. Bechtermünz, Augsburg 2002, ISBN 3-8289-0739-3, S. 17.
- Richard H. Wilkinson, Kent R. Weeks: The Oxford Handbook of the Valley of the Kings. Oxford University Press, New York 2016, ISBN 978-0-19-993163-7, S. 49.
Weblinks
Bearbeiten- Panorama from the peak of Al-Qurn, Luxor, Thebes. Video vom Gipfel Auf: youtube.com; zuletzt abgerufen am 13. Dezember 2022.
- Diashow von der Besteigung des Gipfels und umliegender Hügel ( vom 12. April 2008 im Internet Archive) auf kizoa.com
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wikipedia Valley of the Kings. (History) Auf: answers.com; zuletzt abgerufen am 13. Dezember 2022.
- ↑ Thutmosis I. - Königsgrab. Co-Autor J. H. Pirzer Auf: nefershapiland.de; zuletzt abgerufen am 13. Dezember 2022.
- ↑ Theban Mapping Projekt: Historical Development of the Valley of the Kings in the New Kingdom. ( vom 20. Februar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Kent R. Weeks, Araldo de Luca (Hrsg.): Im Tal der Könige. Von Grabkunst und Totenkult der ägyptischen Herrscher. Verlagsgruppe Weltbild, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0586-2, S. 112.
- ↑ Dr. Thomas Stuhlfauth, persönliche Mitteilung, Tal der Könige (Luxor) 28. Februar 2009.
- ↑ Häufig gebrauchte Hieroglyphen. Auf: hieroglyphen.net; zuletzt abgerufen am 13. Dezember 2022.
- ↑ Hochzeit in Amarna, „Kulturzeit extra“ Nofretete und das Geheimnis von Amarna Teil 3. Auf: 3sat.de vom 3. März 2016.
- ↑ Mosapedia: Achetaton. Auf: mosapedia.de; zuletzt abgerufen am 13. Dezember 2022.