El Moctar (auch: Al Mocktar, Almoctar, Almoktar, Al Moktar) ist ein Dorf in der Landgemeinde Guidan Amoumoune in Niger.

Karte
Lage von El Moctar in Niger

Geographie

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Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf befindet sich rund zwölf Kilometer südwestlich des Hauptorts Guidan Amoumoune der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Mayahi in der Region Maradi gehört. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von El Moctar zählen Koudoubaraou im Norden, Amani Aréwa im Südwesten und Guidan Tinao im Westen.[1]

Es herrscht das Klima der Sahelzone vor, mit einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge zwischen 300 und 400 mm. Die Landschaft zwischen den Trockentälern Goulbin Kaba und Tarka, in der das Dorf liegt, ist von alten, unbeweglichen Dünen geprägt.[2]

Geschichte

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El Moctar wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet.[3] Der britische Reiseschriftsteller A. Henry Savage Landor passierte das Dorf am 25. September 1906 im Rahmen seiner zwölfmonatigen Afrika-Durchquerung.[4] Die französische Kolonialverwaltung richtete Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton mit Sitz in El Moctar ein. Der Kanton El Moctar wurde 1924 aufgelöst und sein Territorium dem Kanton Mayahi angeschlossen.[5]

Bevölkerung

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Bei der Volkszählung 2012 hatte El Moctar 458 Einwohner, die in 59 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 352 in 44 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 599 in 93 Haushalten.[7]

Die Bevölkerungsdichte in diesem Gebiet ist für nigrische Verhältnisse hoch.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Das Gebiet der Ebenen im südlichen Teil der Region Maradi, in dem sich El Moctar befindet, ist von einer anhaltenden Degradation der ackerbaulichen Flächen gekennzeichnet, die mit der hohen Bevölkerungsdichte in Zusammenhang steht.[2] Das Dorf liegt an einer traditionellen Route nomadischer Fulbe- und Wodaabe-Viehzüchter für die Überwinterung im Norden.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 277, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  2. a b c Damien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S. 7, 42 und 45 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 18. Oktober 2024]).
  3. David Rain: Eaters of the Dry Season. Circular Labor Migration in the West African Sahel. Routledge, New York/London 2018, ISBN 0-8133-3616-3, S. 57.
  4. A. Henry Savage Landor: Across Widest Africa. An Account of the Country and People of Eastern, Central and Western Africa As Seen During a Twelve Months' Journey From Djibuti To Cape Verde. Volume II. Hurst and Blackett, London 1907, S. 324 (archive.org [abgerufen am 13. März 2021]).
  5. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 248.
  6. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  7. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 185 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 2. April 2023]).
  8. Guy Mainet: L’élevage dans la région de Maradi (République du Niger). In: Les Cahiers d’Outre-Mer. Nr. 69, 1965, S. 48 (persee.fr [abgerufen am 1. Juli 2024]).

Koordinaten: 14° 10′ N, 7° 19′ O