Elisabeth Louise Moritia Ernestine Bernhöft (* 23. September 1880 in Rostock[1]; † 28. November 1964 in Herborn[2]) war eine deutsche Pädagogin und gilt als die erste Studentin der Universität Rostock.[3]
Leben und Wirken
BearbeitenElisabeth Bernhöft wurde als Tochter des Universitätsprofessors Franz Bernhöft und seiner Frau Martha, geb. Hinrichsen, geboren. Von 1887 bis 1897 besuchte sie eine höhere Mädchenschule in Rostock und anschließend das Lehrerinnenseminar. Sie bestand 1899 das Lehrerinnenexamen, um in den folgenden Jahren als Erzieherin und Lehrerin tätig zu sein. Auf den Wunsch sich weiterzubilden war Elisabeth Bernhöft ein Jahr und drei Monate in Paris und verbesserte ihre Französischkenntnisse.
Ab 1905 besuchte sie Vorlesungen an der Universität Rostock und bereitete sich privat auf die Reifeprüfung vor. 1907 erhielt Elisabeth Bernhöft das Reifezeugnis am Friderico-Francisceum in Doberan.
Im Rektoratsjahr 1909/10 wurde sie unter dem Germanisten Wolfgang Golther am 27. Oktober 1909 als erste Studentin der Universität Rostock immatrikuliert und nahm das Studium in Deutsch, Geschichte, Französisch und Philosophie auf.[4] Die Universität Rostock war somit die letzte deutsche Universität, welche Frauen rechtmäßig zur Immatrikulation zuließ.[3]
Die zuvor besuchten Vorlesungen wurden anerkannt. Am 28. Januar 1910 wurde Elisabeth Bernhöft mit ihrer Dissertation über „das Lied vom hörnenen Siegfried“ zum Dr. phil. promoviert.
Im Herbst desselben Jahres bestand sie die philologische Staatsprüfung. Ostern 1911 wurde sie als Oberlehrerin an das Städtische Lyceum und Oberlyceum in Schwerin (Mecklenburg) berufen und trat in derselben Eigenschaft 1912 an die Schillerschule in Frankfurt am Main über.[5]
Über ihr weiteres Leben ist wenig bekannt. Nach der NS-Machtübernahme 1933 wurde gegen sie ermittelt, weil sie als politisch links galt.[6] Sie wirkte als Studienrätin und Verfasserin von Werken zum Französischunterricht.
Werke
Bearbeiten- Das Lied vom Hörnenen Sigfrid: Vorgeschichte der Druckredaktion des XVI. Jahrhunderts. Rostock: Boldt 1910 (Rostock, Univ., Diss., 1910)
- Manuel de français. Frankfurt a. M.: Diesterweg 1931; mehrere Auflagen bis 1942
Literatur
Bearbeiten- Marianne Beese: Frauenstudium an der Universität Rostock von 1909/10 bis 1945. In: Rosina Neumann (Hrsg.): Geschichte des Frauenstudiums in Rostock – von den Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Rostock 1999
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Geburtsregister Standesamt Rostock, Nr. 810/1880
- ↑ Sterberegister Standesamt Herborn, Nr. 300/1964
- ↑ a b Marianne Beese: Geschichte des Frauenstudiums in Rostock - von den Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges; Rostock 1999.
- ↑ Immatrikulation von Elisabeth Bernhöft im Rostocker Matrikelportal
- ↑ Aus: Programm Frankfurt/M. Schillerschule 1913, in: Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrer des 19. Jahrhunderts, Gießen 2008, online unter: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6198/pdf/Koessler-Baack-Buzello.pdf
- ↑ http://www.schillerschule.de/images/dokumente/Archiv/100-Jahrfeier/1933-linke_lehrer.pdf (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Bernhöft, Elisabeth |
ALTERNATIVNAMEN | Bernhöft, Elisabeth Louise Moritia Ernestine |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Pädagogin, erste Studentin der Universität Rostock |
GEBURTSDATUM | 23. September 1880 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 28. November 1964 |
STERBEORT | Herborn |