Elisabeth Schindler-Holzapfel

Schweizer Publizistin und Kinderbuchsammlerin

Elisabeth-Brigitte Schindler-Holzapfel (* 1932 in Bielefeld; † 1984 in Bern) war eine Schweizer Publizistin und Kinderbuchsammlerin, die rund 4800 Werke zusammentrug.[1] Sie publizierte auch unter dem Namen Elisabeth Schindler oder Elisabeth-Brigitte Schindler.

Jugend und Ausbildung

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Elisabeth Holzapfel war die Tochter des deutschen CDU-Politikers Friedrich Holzapfel. Sie wuchs in Herford auf und machte dort ihr Abitur. Anschliessend studierte sie an der Universität Bern, wo ihr Vater von 1953 bis 1958 im diplomatischen Dienst und zuletzt als Botschafter tätig war.[1]

Redaktorin

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Schindler-Holzapfel war unter anderem Redaktorin der Jugendzeitschrift s’Zäni und des Fachorgans Jugendliteratur des Schweizerischen Bundes für Jugendliteratur.[1] Von 1964 bis 1971 war sie Redaktorin der Zeitschrift Schweizerisches Rotes Kreuz, anschliessend bis zu ihrer Heirat 1974 Leiterin der Abteilung «Information und Werbung» des Schweizerischen Roten Kreuzes. Zur Motivierung von Jugendlichen für die Pflegeberufe entwickelte sie das Konzept der «Schnupperlehrlager» in Zusammenarbeit mit den Berufsberatungsstellen. 1970 war sie massgeblich an der Produktion des Films «Spital bei Nacht» beteiligt, eines Werbefilms für Pflegeberufe.[2][3]

Sammlerin

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Seit ihrer Jugend sammelte Schindler-Holzapfel Kinder- und Jugendbücher, die sie teils druckfrisch, teils gebraucht erwarb. So entstand eine Sammlung, die bis zu ihrem Tod auf rund 4'800 Titel anwuchs.[4] Das älteste Buch stammt aus dem Jahr 1769.[1]

Schindler-Holzapfel engagierte sich mit Führungen für Kinderbücher, wie bei der Ausstellung «Der Weg des Bilderbuchs» in der Zentralbibliothek Solothurn.[5]

Schindler-Holzapfel vermachte ihre Kinder- und Jugendbuchsammlung dem Museum der Kulturen Basel (ehemals Schweizerisches Museum für Volkskunde).[4] Die Sammlung wurde im November 1988 von den Erben übergeben.[6] Die Bücher sind teilweise ausleihbar und wurden wiederholt bei Ausstellungen gezeigt.[7] Im Untergeschoss des Museums wurde eine Vitrine aufgestellt, in der im Vierteljahresrhythmus Werke der Sammlung ausgestellt werden.[1]

Veröffentlichungen

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  • Ach, wenn’s doch immer Sommer wär! In: Jugendliteratur. Nr. 3, 1984, S. 17–19.
  • Monika Laimgruber und ihre Märchenbilderbücher. In: Librarium. Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft. 1978, ISSN 0024-2152, OCLC 638113157.
  • Das grüne Büchlein der Hauspflege. 2. Auflage. Gustav Gissler, Basel 1978, OCLC 604132006.
    • Le petit livre vert de l’aide familiale (Das grüne Büchlein der Hauspflege). 2. Auflage. Schweizerische Vereinigung der Hauspflegeorganisationen, Zürich 1978, OCLC 78210453 (französisch).
  • Im Spital. Mit Zeichnungen von Judith Baltensperger. Schweizerisches Jugendschriftenwerk, Zürich 1978, DNB 99716977X.
    • All’ ospedale. Ed. svizzere per la gioventù, Zürich 1979, DNB 985664576 (italienisch).
    • A l’hôpital. Œuvre suisse des lectures pour la jeunesse, Zürich 1980, DNB 985661054 (französisch).
  • Schöne alte Kinderbücher. Ein Streifzug in Wort und Bild durch eine bewegte Vergangenheit. Verein Schweizerisches Gutenbergmuseum, Bern 1983, DNB 870087711.

Ausstellungen

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Ausstellungen mit Exponaten aus der Sammlung Elisabeth Schindler-Holzapfel:

Literatur

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  • Hans Ries: Die schweizerische «Jugendliteratur» und ihre Redakteurin Elisabeth-Brigitte Schindler-Holzapfel (1932–1984). In: Aus dem Antiquariat. Nr. 12. Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt 1984, OCLC 887876791.
  • Andrea Cristina Morf: Klassifikation und Katalogisierung der Kinderbuchsammlung Schindler-Holzapfel, deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher bis 1914, im Schweizerischen Museum für Volkskunde. Arbeitsbericht. Basel 1990, OCLC 602718544.
  • Silvia Hauser: Klassifikation und Katalogisierung der Kinderbuchsammlung Schindler-Holzapfel im Schweizerischen Museum für Volkskunde. Neuere deutschsprachige und fremdsprachige Werke sowie Erwachsenenliteratur. Museum für Völkerkunde und Schweizerisches Museum für Volkskunde, Basel 1992, OCLC 882576410.
  • Andrea Karin Meier: Klassifikation und Katalogisierung der Kinderbuchsammlung Schindler-Holzapfel im Schweizerischen Museum für Volkskunde. Jugend-Sachbücher und Jugendbücher nach 1945. Diplomarbeit, 2 Bände. Museum für Völkerkunde und Schweizerisches Museum für Volkskunde, Basel 1995, OCLC 932159845 (Erstausgabe: 1994).
  • Museum für Völkerkunde und Schweizerisches Museum für Volkskunde (Hrsg.): Alphabetischer Katalog der Kinderbuchsammlung Schindler-Holzapfel. 2 Bände. Schweizerisches Museum für Volkskunde, Basel 1995, OCLC 638009497.
  • Dominik Wunderlin: Kabinettstücke 26. Kinder- und Jugendbuchsammlung Schindler-Holzapfel. Ausstellungskatalog im Spielzeugmuseum Riehen, 11. August bis 6. September 2010. Spielzeugmuseum Riehen, 2010, OCLC 731097525.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Eine Plattform für Kinderbücher. In: Riehener Zeitung. 30. August 2010, S. 7.
  2. Zum Gedenken an Frau Elisabeth Brigitte Schindler-Holzapfel. In: Das Schweizerische Rote Kreuz. Band 93, Nr. 6, 1984, S. 37 (e-periodica.ch).
  3. Pflegepersonalmangel. Abgerufen am 20. August 2023.
  4. a b Bibliothek. Museum der Kulturen Basel, abgerufen am 30. August 2022.
  5. Jahresüberblick. Zentralbibliothek Solothurn, 1982, abgerufen am 30. August 2022.
  6. Im Festsaal der Muba endet die seit dem 28. Oktober veranstaltete 3. Rheinknie Jazz-Session nach… 4. November 1988, abgerufen am 30. August 2022.
  7. Universitätsbibliothek Basel: Bibliotheksnetz: Museum der Kulturen / Ethnologisches Seminar. Abgerufen am 30. August 2022.
  8. Archiv Sonderausstellungen. Dichter- und Stadtmuseum Liestal, abgerufen am 30. August 2022.
  9. Start ins neue Schuljahr. (PDF; 4,5 MB) In: Riehener Zeitung. 13. August 2010, abgerufen am 30. August 2022.
  10. Basel: Ein Komet und seine Wirkung. In: Die Oberbadische. 16. November 2017, abgerufen am 30. August 2022.
  11. Der Schnee im Museum der Kulturen Basel. In: Magazine Poly. 3. Dezember 2021, abgerufen am 30. August 2022.