Elisabeth von Schmidt-Pauli

deutsche Schriftstellerin

Elisabeth Nicoline Ida Agnes Marie von Schmidt-Pauli (geboren am 10. Oktober 1882 in Hamburg; gestorben am 26. Juli 1956 in München[1]) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie schrieb vor allem theologische und biographische Schriften und verarbeitete ihren Stoff auch in Jugendbüchern.

Elisabeth von Schmidt-Pauli war die Tochter des Hamburger Kaufmanns Edgar von Schmidt-Pauli (1853–1920) und der ungarischen Freiin Josepha Fiath von Eörményes und Karansébes (1855–1945). Ihr Bruder war der Schriftsteller Edgar von Schmidt-Pauli (1881–1955). Sie war die erste weibliche Theologiestudentin an der Universität Bonn. Die Katholikin beendete ihren Bildungsweg in Straßburg und München und reiste kurz vor 1914 in die USA. Dort warb sie in religiösen Kreisen während des Kriegs um Spendengelder für Ostpreußen,[2] sie erkrankte aber auch an Typhus und verlor das Gehör.[3]

Wieder in Deutschland, begegnete sie Rainer Maria Rilke und Kardinal Michael von Faulhaber, über die sie umfangreiche Biographien schrieb. Sie beschrieb auch Bernhard von Clairvaux, Elisabeth von Thüringen, Niels Stensen und Maria Goretti. Mit einem historischen Roman über Christoph Kolumbus und Isabelle von Spanien legte sie auch ein umfangreiches Jugendbuch vor.[3] Anfang der 1930er Jahre war sie mit der Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach befreundet.[4]

Bis zur Zerstörung ihres Hauses im Zweiten Weltkrieg lebte Baroness Schmidt-Pauli in München, dann zog sie sich in ein Kloster zurück. In der Nachkriegszeit setzte sie sich für die internationale Jugendarbeit ein, vermittelte Austauschreisen in die USA[2] und unterstützte unter anderem die Idee der Kinderdörfer.[3]

Werke (Auswahl)

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Elisabeth von Schmidt-Pauli veröffentlichte über achtzig vornehmlich geistliche und liturgische Werke sowie religiöse Kinderliteratur. Mehrfach, teils bis in die heutige Zeit, aufgelegt wurden unter anderem:

  • Jesus und ich bei der Heiligen Messe, Kirnach-Villingen 1931
  • Pilgerin auf Erden, Berlin 1931
  • Ich empfange den Heiligen Geist, Freiburg 1932
  • Singender, klingender Weihnachtsweg, Freiburg 1934
  • Die heilige Elisabeth, Meitingen 1935
  • Passionsfeierstunde, 1935
  • Die Rosen der kleinen hl. Theresia, Frankfurt/Main 1937
  • Franz von Assisi, Frankfurt/Main 1938
  • Vater, wir rufen Dich!, 1939
  • Rainer Maria Rilke, Basel 1940
  • Kolumbus und Isabella, 1941
  • Pilger auf Erden, Kevelaer 1949
  • Pius XII., die Hoffnung der Welt, Kevelaer 1952
  • Die Heilige und ihr Mörder. Maria Gorettis Leben und Sterben, 1952

Literatur

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  • Ludwig Englert: Elisabeth von Schmidt-Pauli. Gedenkworte beim Trauerkonvent am 23.10.1956. In: Mursch, Siegfried (Hrsg.): Sentire Cum Petro Et Episcopo - Vivere Cum Ecclesia. Eine Dokumentation des Kardinal Faulhaber-Kreises. München 1979, DNB 800585372, S. 63–85.
  • Siegfried Mursch: Elisabeth von Schmidt-Pauli. Bibliographie der selbständigen Veröffentlichungen (1929–1976). In: Mursch, Siegfried (Hrsg.): Sentire Cum Petro Et Episcopo - Vivere Cum Ecclesia. Eine Dokumentation des Kardinal Faulhaber-Kreises. München 1979, DNB 800585372, S. 107–124.
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  • Elisabeth von Schmidt-Pauli. In: Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers (1911–1952). Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, abgerufen am 4. Mai 2021.

Einzelnachweise

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  1. Werner Schuder (Hrsg.:) Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Nekrolog 1936-1970, New York/Berlin de Gruyter 1973, ISBN 3110043815
  2. a b Ursula Köhler-Lutterbeck; Monika Siedentopf: Lexikon der 1000 Frauen, Bonn 2000, S. 319. ISBN 3-8012-0276-3
  3. a b c Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 415.
  4. Andreas Tobler: „Beteiligt sind wir alle“ – Annemarie Schwarzenbach und Die Sammlung. In: Magali Laure Nieradka (Hrsg.): Wendepunkte: Beiträge zur Klaus-Mann-Tagung aus Anlass seines 100. Geburtstages, Sanary-sur-Mer 2006 (= Jahrbuch für internationale Germanistik. Reihe A, Kongressberichte. Band 91). Peter Lang, Bern u. a. 2008, ISBN 3-03911-622-3, S. 91–117, hier: S. 109.