Eliteschule des Sports

Konzept zur Förderung des Leistungssports im Verbund mit Schule und Wohnen

Eliteschule des Sports ist ein Prädikat, das durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) an Bildungseinrichtungen vergeben wird, die sich der Förderung des Leistungssports im Verbund mit Schule und Wohnen widmen. Das Prädikat wird für einen vierjährigen Zeitraum (olympischer Zyklus) verliehen. Jede Einrichtung ist an einen Olympiastützpunkt angebunden.

Schild „Eliteschule des Sports“ an einem Standort in Tauberbischofsheim

Definition

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Eine Eliteschule des Sports ist eine Fördereinrichtung, die im kooperativen Verbund von Leistungssport, Schule und Wohnen Bedingungen gewährleistet, damit talentierte Nachwuchsathleten sich auf künftige Spitzenleistungen im Sport bei Wahrung ihrer schulischen Bildungschancen vorbereiten können.

Bundeskonferenz der Eliteschulen des Sports, Leipzig 2002[1]

Anerkennung

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Der Status wird auf Antrag vom Arbeitskreis „Eliteschulen des Sports“ anerkannt. Nach Ablauf des vierjährigen Zeitraums werden die bestehenden Eliteschulen überprüft, und es erfolgt eine Wiederernennung oder Aberkennung des Status. Der Arbeitskreis setzt sich aus je einem Vertreter folgender Institutionen zusammen: DOSB/Bereich Leistungssport (Vorsitz), Sparkassen-Finanzgruppe, Kultusministerkonferenz (Kommission Sport), Sportministerkonferenz (Ausschuss „Leistungssport“ der Sportreferentenkonferenz), Stiftung Deutsche Sporthilfe und einem weiteren Mitglied des DOSB.

Diese ausgezeichneten Fördereinrichtungen können sowohl Schulen als auch Internate und deren Zusammenschlüsse sein. Insgesamt sind es derzeit 43 Einrichtungen mit 108 Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien. Auf Sommersportarten sind 29 Schulen spezialisiert, auf Wintersportarten sieben. Bereichsübergreifende Schwerpunkte haben weitere sieben Schulen.

Mit Gewährung des Status sollen an den Eliteschulen die Bedingungen erhalten oder verbessert werden, die es ermöglichen, dass talentierte Nachwuchsathleten sich auf künftige Spitzenleistungen im Sport unter Wahrung ihrer schulischen Bildungschancen vorbereiten können. Für die Umsetzung in den einzelnen Bundesländern arbeitet der DOSB eng mit Regionalteamleitungen zusammen. Diese werden durch die Olympiastützpunkte (OSP) festgelegt und koordiniert. Finanzieller Hauptförderer der Eliteschulen des Sports ist die Sparkassen-Finanzgruppe. Die meisten Nachfolgeeinrichtungen der Kinder- und Jugendsportschulen der DDR besitzen heutzutage den Status einer „Eliteschule des Sports“.

Die Rahmenbedingungen können jedoch nicht verhindern, dass in einer Evaluationsstudie festgestellt wurde, dass jeder der beteiligten Akteure die Schule unter seinem Gesichtspunkt betrachtet und es somit „zwischen den Akteuren unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der konkreten Umsetzungsmaßnahmen innerhalb der Qualitätsbereiche existieren“. Hierdurch wird das Potenzial der Schulen nicht ausgenutzt.[2]

Voraussetzung für die Anerkennung

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Der Arbeitskreis überprüft die folgenden sechs Kriterien:

  • Bedingungen für die sportliche Ausbildung
  • Koordination und Management des Zeitbudgets
  • regionale und überregionale Wirkungsmöglichkeiten
  • Abstimmungs- und Organisationsstruktur
  • pädagogische Gesamtkonzeptionen unter leistungssportlichen Gesichtspunkten
  • sportliche und bildungsbezogene Erfolge

An den bundesweit 43 Eliteschulen des Sports wurden im Jahr 2023 mehr als 11.500 Talente gefördert. Bei den Olympischen Spielen in London 2012 waren 27 Prozent der deutschen Teilnehmer aktuelle oder ehemalige Schüler von Eliteschulen, bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 waren es 52 Prozent.

Liste der Schulen

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Standorte der Eliteschulen des Sports (Stand: Ende 2023):

Weitere Eliteschulen

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Vergleichbare Einrichtungen gibt es auch im europäischen Ausland, beispielsweise die Topsport Talent Schools in den Niederlanden, während in Skandinavien die Separierung der jungen Spitzensportler vermieden wird.[3]

Ähnliche Einrichtungen des Deutschen Fußball-Bundes sind die Eliteschulen des Fußballs.

Auszeichnungen

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Jährlich wird eine der Schulen als „Eliteschule des Jahres“ ausgezeichnet.

Seit 2009 werden zudem jedes Jahr drei „Eliteschüler des Sports“ für ihre sportlichen und schulischen Leistungen sowie vorbildhaftes Verhalten prämiert.

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Commons: Eliteschule des Sports – Sammlung von Bildern
  1. Definition (Memento vom 11. Juli 2015 im Internet Archive) auf Webseite des DOSB
  2. S. Creutzburg, V. Scheid: Qualitätsentwicklung an Partnerschulen des Leistungssports. Hofmann, Schorndorf 2014, ISBN 978-3-7780-3227-5, S. 141.
  3. Arnd Krüger (2015): Sportschulen. Leistungssport 45(6), S. 34–35.