Emil Aust
Emil Aust (* 29. Juli 1863 in Hermsdorf bei Waldenburg, Niederschlesien; † nach dem 1. Oktober 1928) war ein deutscher Gymnasiallehrer und Klassischer Philologe.
Emil Aust besuchte von 1874 bis 1882 das Gymnasium in Waldenburg und studierte anschließend an der Universität Breslau und der Universität Marburg Klassische Philologie, Geschichte und Germanistik. Er wurde 1888 Mitglied des Philologisch-Historischen Vereins Marburg,[1] der späteren Burschenschaft Rheinfranken. 1889 wurde er in Marburg bei Georg Wissowa, bei dem er bereits in Breslau studiert hatte, promoviert und legte 1890 die Staatsprüfung als Lehrer ab. Er leistete sein Seminarjahr am Gymnasium in Marburg ab und war anschließend als wissenschaftlicher Hilfslehrer in Frankfurt am Main tätig (Kaiser-Friedrich-Gymnasium, Humboldtschule, Goethe-Gymnasium, Musterschule, Lessing-Gymnasium). Zum 1. April 1900 wurde er zum Direktor des neu gegründeten Progymnasiums in Myslowitz in Oberschlesien ernannt, das er (im Rang eines Oberlehrers) bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 1. Oktober 1928 leitete.
Neben seiner Lehrtätigkeit war er auch weiter wissenschaftlich tätig und veröffentlichte Studien. Darunter sind auch zahlreiche wissenschaftliche Lexikonartikel im Ausführlichen Lexikon der griechischen und römischen Mythologie sowie über 100 Artikel in Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE).[2]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- De aedibus sacris populi Romani inde a primis liberae rei publicae temporibus usque ad imperatoris Augusti aetatem Romanae conditis. Dissertation Marburg 1889.
- Die stadtrömischen Tempelgründungen der Kaiserzeit. Frankfurt/M. 1898.
- Die Religion der Römer (= Darstellungen aus dem Gebiete der nichtchristlichen Religionsgeschichte Band 13). Münster 1899.
- Bericht über die Einweihungsfeier. Myslowitz 1904.
- Die Einweihungsfeier [des Neubaus des Gymnasiums]. Myslowitz 1912.
Literatur
Bearbeiten- Jahresbericht des Königlichen Kaiser Friedrichs-Gymnasiums zu Frankfurt a. M. Ostern 1889. Frankfurt am Main 1889, S. 58
- Jahres-Bericht des Städtischen Progymnasiums i.E. zu Myslowitz O.-S. Schuljahr 1900/1901. Myslowitz 1901, S. 20f.
- Jörg Rüpke: Fasti sacerdotum. Die Mitglieder der Priesterschaften und das sakrale Funktionspersonal römischer, griechischer, orientalischer und jüdisch-christlicher Kulte in der Stadt Rom von 300 v. Chr. bis 499 n. Chr. Teil 3: Quellenkunde und Organisationsgeschichte. Bibliographie. Register. Stuttgart 2005, S. 1559
- Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts: Abbehusen – Aydam. Gießen 2007.
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 23.
Weblinks
Bearbeiten- Personalbogen von Emil Aust in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ M. Göbel, A. Kiock, Richard Eckert (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell-Verbandes Klassisch-Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen, A. Favorke, Breslau 1913, S. 42.
- ↑ Alle RE-Artikel von Emil Aust mit Links zu Digitalisaten im RE-Digitalisierungsprojekt auf Wikisource.
Personendaten | |
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NAME | Aust, Emil |
ALTERNATIVNAMEN | Aust, Emil Robert Joseph (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Klassischer Philologe, Religionshistoriker und Gymnasiallehrer |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1863 |
GEBURTSORT | Hermsdorf bei Waldenburg, Niederschlesien |
STERBEDATUM | 20. Jahrhundert |