Sesvennagruppe

Gebirgsgruppe der Alpen
(Weitergeleitet von Engadiner Dolomiten)

Die Sesvennagruppe ist eine Gebirgsgruppe in den zentralen Ostalpen. Anteil haben die Länder Österreich mit dem Bundesland Tirol, Schweiz mit dem Kanton Graubünden und Italien mit der Provinz Südtirol. Aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit aus Dolomitstein wird diese Gebirgsgruppe oft auch als Engadiner oder Unterengadiner Dolomiten bezeichnet.[1]

Sesvennagruppe

Übersichtskarte der Sesvennagruppe
Übersichtskarte der Sesvennagruppe

Übersichtskarte der Sesvennagruppe

Höchster Gipfel Piz Sesvenna (3204 m ü. M.)
Lage Graubünden (Schweiz) / Südtirol (Italien) / Tirol (Österreich)
Teil der Zentralalpen
Einteilung nach AVE 29
Koordinaten, (CH) 46° 42′ N, 10° 24′ O (826437 / 176361)Koordinaten: 46° 42′ N, 10° 24′ O; CH1903: 826437 / 176361

Zirka zwei Drittel der Untergruppe befinden sich auf Schweizer Staatsgebiet und werden dort als Region Unterengadin-Münstertal oder auch als Münstertaler Alpen bezeichnet. Nur eine kleine Ecke im Nordosten bei Nauders befindet sich in Österreich.

Umgrenzung und benachbarte Gebirgsgruppen

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Der Name der Untergruppe, ihre Definition als Untergruppe der Zentralalpen der Ostalpen sowie ihre Umgrenzung orientiert sich an der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE), die nach orographischen Kriterien definiert:[2]

In der Schweiz und im italienischsprachigen Raum sind andere Einteilungen üblich:

  • Der Schweizer Alpen-Club (SAC) teilt den Schweizer Alpenteil, auch den in den Ostalpen gelegenen Teil, primär entlang der Kantonsgrenzen. Die in Graubünden liegenden Alpenteile werden als Bündner Alpen bezeichnet. Diese werden weiter untergliedert. Das hier behandelte Gebiet erhält die Bezeichnung Unterengadin-Münstertal. Es umfasst nur den Schweizer Anteil an der Sesvennagruppe, geht jedoch auf Schweizer Boden über diese hinaus und umfasst auch Teile der Ortler-Alpen, die sich auf Schweizer Staatsgebiet befinden (Monte Cavallaccio, Pizzo della Forcola/Stilfserjoch, Umbrailpass), wie auch der Livigno-Alpen (Monte Sumbraida).
  • Der Club Alpino Italiano (CAI) teilt die Alpen in seiner offiziell für Italien geltenden Einteilung in relativ große Untergruppen auf. Das Gebiet der Sesvennagruppe gehört danach zu den Alpi Retiche (Rätischen Alpen). Dies ist jedoch im Vergleich mit den Untergruppen der AVE eine riesige Gruppe. Sie erstreckt sich zwischen Splügenpass und Timmelsjoch sowie zwischen dem Inntal und dem Tal der Adda.
 
Piz Lischana von Nordwesten

Höchster Gipfel ist der namensgebende Piz Sesvenna (3204 m ü. M.). Weitere wichtige Dreitausender sind:

Eine vollständige Liste aller Gipfel über 3000 Meter Höhe findet sich in der Liste der Dreitausender in der Sesvennagruppe. Weitere wichtige Gipfel sind:

Schutzgebiete

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Schweizer Nationalpark

Der Schweizer Nationalpark umfasst größere Teile der Sesvennagruppe. Die Schweiz besitzt zurzeit nur einen Nationalpark. Mit seinen Randbereichen ist er als Schweizerischer Nationalpark und Randgebiete als Landschaft von nationaler Bedeutung Nr. 1915 erfasst.

Tourismus

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Lischanahütte

Im italienischen Teil der Sesvennagruppe gibt es nur eine Alpenvereinshütte:

  • Sesvennahütte: Höhe: 2256 m, bewirtschaftet sommers von Mitte Juni bis Ende Oktober und winters von Ende Februar bis Mitte Mai, 78 Matratzenlager, Winterraum mit 6 Lagern offen, Talort: Schlinig bei Mals im Vinschgau, Gehzeit von Schlinig: 1,75 Stunden

Im Schweizer Teil der Sesvennagruppe befindet sich eine weitere Hütte:

  • Lischanahütte/Chamanna Lischana: Höhe 2500 m, bewirtschaftet im Sommer von Anfang Juli bis Anfang Oktober, 42 Matratzenlager, Talort: Scuol im Unterengadin, Gehzeit: 4 Stunden

Fern-/Weitwanderwege

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Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg mit fünf Teilwegen durch die ganzen Alpen, verläuft auch durch die Sesvennagruppe. Der Rote Weg der Via Alpina verläuft mit zwei Etappen durch die Sesvennagruppe:

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Commons: Sesvennagruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. nationalpark.ch Webseite des Schweizer Nationalparks
  2. Alpenvereinseinteilung der Ostalpen