Engelsinger
Das Engelsingen von Bad Saulgau ist ein alter Brauch, der in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges begann, und seit dieser Zeit jedes Jahr zu Weihnachten stattfindet.
Geschichte
BearbeitenÜberliefert wurde auch hierbei ein Hirtenlied, welches von Generation zu Generation gesungen übertragen wurde, wobei weder der Urheber noch wann dieses komponiert wurde feststeht. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Hirtenlied von der Familie Metzler Bad Saulgau in Noten auf Papier gebracht. Das Original Dokument ist im Stadtmuseum der Stadt Bad Saulgau ausgestellt. Das Engelsingen ein alter „Heischebrauch“, bei dem die Armen an Stationen singend durch die Stadt Saulgau zogen und hernach auch bei den Müllern im Siebenmühlental sangen und um Gaben baten. Nach dem Zweiten Weltkrieg um 1945 wurde der Brauch wieder neu belebt und so bis heute (Stand 12/2024) durchgeführt.
Ablauf
BearbeitenJeden Heiligabend ziehen die Engelsinger, begleitet von dem Nachtwächter und mehreren Blechbläsern, durch die Straßen der Stadt Bad Saulgau. Neben dem Saulgauer Hirtenlied singen die etwa vierzig Sänger, alles Männer, weitere sieben Weihnachtslieder.
Die „Engelsinger“, die zumeist mit einer Laterne ausgestattet sind, beginnen ihren Rundgang bei dem Pflegeheim St. Antonius (früher bei der Antoniuskirche) und beenden kurz vor Mitternacht das Singen an den ca. 10 Stationen, wo sie seit 2017 bei den „Abeles“ einen Zwischen-Stop abhalten um sich aufzuwärmen. Die anschließende Christmette um Mitternacht in der St.-Antonius-Kirche Bad Saulgau umrahmen die Engelsinger mit ihren Liedern.
Der letzte Auftritt eines jeden Jahres erfolgt am Stephanstag, wobei die Engelsinger alle Kirchen in Schwaben an ihrem Liedgut teilhaben lassen möchten.
- 2016 in der Abteikirche Beuron
- 2017 im Münster von Salem
- 2024 in der Basilika in Weingarten