Engern (Rinteln)
Engern ist ein Stadtteil von Rinteln im Schaumburger Land. Das Dorf befindet sich ungefähr 3 km vom Zentrum der Stadt entfernt. Entstanden ist die Ortschaft wissenschaftlichen Schätzungen zufolge um ca. 1000 v. Chr.
Engern Stadt Rinteln
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Koordinaten: | 52° 12′ N, 9° 6′ O | |
Höhe: | 56 m ü. NHN | |
Einwohner: | 1099 (31. Dez. 2022)[1] | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 31737 | |
Vorwahl: | 05751 | |
Lage von Engern in Niedersachsen
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Ortsname
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte im Jahr 1160.[2] Der Ortsname leitet sich dabei nicht von der historischen Landschaft Engern der Angrivarier ab, sondern von der Flurbezeichnung „Anger“. Denn die Ursprungssiedlung auf einer Erhebung in der Weseraue bzw. einem Werder war um eine große, gemeinschaftlich genutzte Weide, einen Anger, herum gruppiert. Diese Lage inmitten fruchtbarer Auwiesen förderte die Gänsehaltung, wodurch die bis heute übliche Scherzbezeichnung seiner Dorfbewohner als „Engersche Göse“ entstand. Diese Scherzbezeichnung wurde von den Dorfbewohnern aufgegriffen, so dass am Dorfplatz ein Standbild von drei Gänsen zu sehen ist, das Wappen des SV Engern eine Gans zeigt[3] und seit vielen Jahren der „Engersche Gänsemarsch“[4] stattfindet – ein Gelände- und Geschicklichkeitslauf, der seit 2001 im zweijährigen Rhythmus von der Freiwilligen Feuerwehr Engern organisiert wird.[5]
Struktur und Lage
BearbeitenDurch die Siedlung fließt der Fluss Weser. Die Nachbardörfer sind Ahe und Westendorf. Trotz der geringen Größe gibt es in Engern kleinere Geschäfte, mit dem Schwerpunkt Elektronikbereich.
Die Siedlung Engern ist insbesondere in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stark gewachsen und es entstanden mehrere Siedlungserweiterungen in Richtung Steinbergen. In dieser Zeit hat Engern auch die typische Transformation einer ländlichen Siedlung in dieser Zeit vollzogen (Verlust von öffentlichen Einrichtungen wie z. B. Schule, Eingemeindung in die Stadt Rinteln, Schließung von Lebensmittelläden und anderen Geschäften, Wandel von Vollbauern zu Nebenerwerbsbetrieben).
Insgesamt hat das Ortsbild aber bis heute seinen ursprünglichen, ländlichen Charakter bewahrt.
Die Eisenbahnlinie Löhne-Rinteln-Hameln führt durch Engern, jedoch ohne Haltepunkt. Über Kreisstraßen ist Engern mit der Stadt Rinteln und anderen Ortsteilen wie Ahe oder Steinbergen verbunden. Zusätzlich ist Rinteln über den ehemaligen Treidelweg entlang der Weser zu erreichen.
Geschichte
BearbeitenEngern war im 14. Jahrhundert Sitz eines Gogerichts. Bis heute weist die Flurbezeichnung „Königsstuhl“ südlich des Dorfes auf die Bedeutung als Gerichtsort hin.
Politik
BearbeitenOrtsrat
BearbeitenDer Ortsrat, der die Ortsteile Ahe, Engern und Kohlenstädt zusammen vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der letzten Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[6]
Bürgermeister
BearbeitenBürgermeister der Ortschaft ist Dieter Horn(Stand 2020).
Kirche
BearbeitenDie Gemeinde Engern hatte noch nie eine eigene Kirche. Im Mittelalter gingen die Bewohner zur Kirche in Exten, heute gehört Engern zum Kirchspiel Steinbergen mit der St.-Agnes-Kirche.[7]
Weblinks
Bearbeiten- Engern im Webauftritt der Stadt Rinteln
- Ahe, Engern und Kohlenstädt. Historischer Ortsspaziergang. im Webauftritt der Stadt Rinteln (PDF; 343 kB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Einwohnerstatistik der Stadt Rinteln · Rinteln im Weserbergland, Stadt an der Weser. Abgerufen am 13. Oktober 2024.
- ↑ Engern · Rinteln im Weserbergland, Stadt an der Weser. Abgerufen am 13. Oktober 2024.
- ↑ SV Engern. Abgerufen am 13. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ Gänsemarsch. Freiwillige Feuerwehr Engern, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 10. November 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Presseschau. Freiwillige Feuerwehr Engern, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 10. November 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Steinbergen auf der Website der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe