Enguri-Staumauer
Die Enguri-Staumauer (auch russisch Inguri-Staumauer) ist das Absperrbauwerk einer Talsperre am Fluss Enguri in Swanetien im Westen Georgiens. Sie liegt auf oder nahe der Grenze zu Abchasien. Georgien und Abchasien betreiben es gemeinsam.
Enguri-Staumauer | |||
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Lage | Swanetien sowie Abchasien in Georgien | ||
Zuflüsse | Enguri | ||
Abfluss | Enguri | ||
Größere Orte in der Nähe | Dschwari | ||
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Koordinaten | 42° 45′ 32″ N, 42° 1′ 56″ O | ||
Daten zum Bauwerk | |||
Bauzeit | 1968–1988 | ||
Höhe über Gründungssohle | 271,5 m | ||
Bauwerksvolumen | 4 Mio. m³ | ||
Kronenlänge | 750 m | ||
Kraftwerksleistung | 1 300 MW | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 510 m | ||
Wasseroberfläche | 13,13 km² | ||
Speicherraum | 1.100 Mio. m³ |
Mit 750 Metern Breite und 271,5 Metern Höhe ist die Staumauer das gewaltigste Bauwerk im Kaukasus. Sie ist zugleich die höchste Bogenstaumauer der Erde und zurzeit die dritthöchste fertiggestellte Talsperre insgesamt. Gebaut wurde sie von der georgischen Firma Hydromscheni.
Geschichte
BearbeitenDie Staumauer wurde 1988 nach 20-jähriger Bauzeit in Betrieb genommen, in Teilen schon 1978. Die Mauer besteht aus miteinander verzahnten Beton-Blöcken, die auf verstärktes Muschelkalkgestein aufgesetzt wurden. Der Stausee fasst 1,1 Milliarden Kubikmeter Wasser und hat eine Oberfläche von 13,13 Quadratkilometern. Das dazugehörige unterirdische Enguri-Wasserkraftwerk produziert jährlich rund 4,5 Milliarden Kilowattstunden, rund 40 % der georgischen Stromproduktion. Die Kapazität beträgt 1.300 Megawatt.
Wegen mangelhafter Instandhaltung sind Staumauer und Kraftwerk in einem schlechten Zustand. Durch ein beschädigtes Überlaufwehr der Staumauer, ein sogenanntes Stoplog, gehen jährlich rund 500 Millionen Kilowattstunden verloren, das ist fast ein Viertel des Stromverbrauchs der georgischen Hauptstadt Tiflis. Das Kraftwerk nutzt gegenwärtig nur 40 Prozent seiner Kapazitäten. Nur vier der fünf vorhandenen Generatoren sind in Betrieb. Auf der abchasischen Seite der Talsperre arbeitet das Wasserkraftwerk Wardnili. Es besitzt vier Generatoren, von denen seit dem Bürgerkrieg 1993 jedoch nur einer funktioniert.
Bis 2006 sollten die Staumauer und das Kraftwerk auf georgischer Seite vollständig repariert sein. Die Instandsetzungskosten wurden mit 147 Millionen US-Dollar veranschlagt. Die Europäische Bank für Wiederaufbau- und Entwicklungshilfe (EBRD) hat 1998 38,8 Millionen US-Dollar zur Reparatur von vier Generatoren zur Verfügung gestellt. Die Europäische Union gab weitere 9,4 Millionen Euro aus dem TACIS-Programm zur Instandsetzung eines weiteren Generators und des defekten Überlaufs.
Die Leistungsfähigkeit des Inguri-Wasserkraftwerks liegt nach Reparaturarbeiten jetzt bei 950 MW (bei theoretisch maximal möglichen 1300 MW), der Wasserstand bei 510,1 Metern (Stand Anfang 2010).[1]
Bilder
Bearbeiten-
Blick auf die Staumauer vom See aus
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Der Stausee
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Damm
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Enguri-Talsperre, Zahlen und Fotos ( vom 4. Februar 2012 im Internet Archive) (englisch)
- Probleme der Enguri-Talsperre und des -Kraftwerks (englisch)
- Reparaturarbeiten am Stoplog der Enguri-Staumauer
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Georgien will Stromriese werden – Wasserkraftwerk Inguri produziert Höchstwerte. In: sputniknews.com. RIA Novosti, 10. November 2006, archiviert vom am 8. Februar 2016; abgerufen am 8. Februar 2016.