Engwiller
Engwiller (deutsch: Engweiler) ist eine französische Gemeinde mit 478 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).
Engwiller | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Haguenau-Wissembourg | |
Kanton | Reichshoffen | |
Gemeindeverband | Haguenau | |
Koordinaten | 48° 53′ N, 7° 37′ O | |
Höhe | 187–271 m | |
Fläche | 3,74 km² | |
Einwohner | 478 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 128 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67350 | |
INSEE-Code | 67123 | |
Engwiller |
Geografie
BearbeitenEngwiller ist ein Haufendorf. Eine Nebenstraße dient als Rue Principale (Hauptstraße). Das Gemeindegebiet ist teils bewaldet.
Geschichte
BearbeitenMittelalter
BearbeitenDie Herrschaft Lichtenberg kaufte das Dorf Engweiler in der Mitte des 14. Jahrhunderts: 1350 erste Rechte von Diemar Bogener von Hagenau[1], 1355 ist das Dorf dann endgültig bei Lichtenberg. Es war ein Lehen der Fürstabtei Murbach.[2] Durch Gebietserwerb im 14. Jahrhundert mussten zu Beginn des 15. Jahrhunderts die zu umfangreich gewordenen Ämter Ingweiler und Buchsweiler der Herrschaft Lichtenberg neu organisiert werden. Dabei wurde unter anderem das Amt Pfaffenhofen ausgegliedert und verselbständigt[3], zu dem auch Engweiler gehörte.
Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), eine der beiden Erbtöchter Ludwigs V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474) heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480), der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Zu dieser Hälfte gehörte auch das Amt Pfaffenhofen mit Engweiler.
Neuzeit
BearbeitenGraf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde.
Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen 1680 erhebliche der im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs. Dazu zählte auch das Amt Pfaffenhofen.
1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Anschließend kam das Dorf an die Nassau-Ottweiler.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Bearbeiten1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2017 |
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365 | 384 | 414 | 406 | 443 | 432 | 450 | 501 |
Wirtschaft
BearbeitenWichtige Erwerbszweige sind die Landwirtschaft und das Kleingewerbe.
Literatur
Bearbeiten- Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
- Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
- Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 869–870.