Enno Stephan

Historiker und Radiojournalist beim Deutschlandfunk

Enno Stephan (* 22. März 1927 in Berlin; † 6. Juni 2018 in Varel) war ein deutscher Journalist und Autor.

Leben und Beruf

Bearbeiten

Stephan wuchs in Potsdam auf. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er 1943 im Alter von 15 Jahren als Luftwaffenhelfer zum Militärdienst eingezogen und war anschließend Kriegsgefangener. Er wurde zur Arbeit auf einen Bauernhof bei der Abtei Fontenay in Frankreich geschickt.[1] Bei einem Heimaturlaub wurde er 1948 von einem Freund seines Vaters, der als Journalist für Die Welt arbeitete, nach seinem Leben als Zivilarbeiter in Frankreich befragt. Als er den Artikel las, beschloss er, Journalist zu werden.[1]

Nach einem Volontariat bei den Bremer Nachrichten war er 1953 eine Zeit in Dublin tätig. Er recherchierte die Geschichte der Deutschen in Irland und der Iren in Deutschland und veröffentlichte 1961 das Buch Geheimauftrag Irland. Die Deutschen Agenten im Irischen Untergrundkampf 1939–1945. Von 1954 bis 1962 arbeitete Stephan als Kulturredakteur bei der Deutschen Presse-Agentur. Ab 1962 war er beim Deutschlandfunk tätig, für den er ein Programm mit französischsprachigen Informationssendungen aufbaute. Ab 1974 leitete Stephan das gesamte Fremdsprachenprogramm bis zu seiner Pensionierung 1992.[1]

Auszeichnungen

Bearbeiten

Veröffentlichungen (Auswahl)

Bearbeiten
  • Geheimauftrag Irland. Deutsche Agenten im irischen Untergrundkampf 1939–1945. Stalling Verlag, Oldenburg/Hamburg 1961.
  • Burgundische Jahre. Der Gefangene von Fontenay. Stalling Verlag, Oldenburg/Hamburg 1962.
  • Das Revier der Pioniere. Werden und Wachsen des Ruhrgebiets. Mosaik Verlag, Hamburg 1966.
  • Treue und Redlichkeit. Wiederbegegnung mit Potsdam. Stalling Verlag, Oldenburg/Hamburg 1968, 3. Auflage Medienpunkt, Potsdam 2012, ISBN 978-3-00-037914-7.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Anna Lisa Oehlmann: Seine Bücher rezensierte sogar der Spiegel. In: NWZ-Online. 22. März 2017, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  2. Todesanzeige im General-Anzeiger