Entoloma subg. Nolanea

Untergattung aus der Gattung der Rötlinge

Entoloma subg. Nolanea ist eine Untergattung aus der Gattung der Rötlinge, die in die fünf Sektionen Canosericea, Endochromonema, Fernandae,Nolanea und Papillata sowie mehrere Untersektionen gegliedert ist.[1] Aufgrund der Hutform der Fruchtkörper, die häufig einer Glocke ähnelt, werden die Arten dieser Gruppe auch Glöcklinge genannt.[2]

Entoloma subg. Nolanea

Traniger Glöckling (Entoloma hirtipes)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Rötlingsverwandte (Entolomataceae)
Gattung: Rötlinge (Entoloma)
Untergattung: Entoloma subg. Nolanea
Wissenschaftlicher Name
Entoloma subg. Nolanea
(Fr. : Fr.) Noordel.

Die Typusart ist der Tranige Glöckling (Entoloma hirtipes).[3]

Merkmale

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Die Untergattung Nolanea ist sehr artenreich und vielfältig in ihrer Erscheinung. Die Fruchtkörper besitzen typischerweise den Habitus eines Helmlings (Mycena), seltener erinnern sie an einen Rübling (Collybia s. l.) oder Nabeling (Omphalina). Mikroskopisch ist Nolanea-Arten durch einen Tramaaufbau aus spindeligen und 200–300 Mikrometer langen Elementen der Pilzfäden (Hyphen) charakterisiert. Schnallen sind in der Regel selten und können nur in der Fruchtschicht (Hymenium) in größerer Zahl gefunden werden. Noch spärlicher treten sie in der Hutdeckschicht (Pileipellis) auf. Außerdem sind die Sporen nie quadratisch oder kreuzförmig wie in der Sektion Staurospora der Untergattung Inocephalus.

Systematik

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Sektion Canosericea

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Diese Sektion scheint eine Brücke zur Untergattung Pouzarella zu bilden, insbesondere zur Sektion Versatilla mit ihrer differenzierten Cutis aus liegenden, intrazellulär und inkrustiert pigmentierten Hyphen sowie voluminösen, spindelförmigen Cheilozystiden. Im Gegensatz zur Sekt. Versatilia sind für gewöhnlich Schnallen vorhanden.

Sektion Endochromonema

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Der Name dieser Sektion bezieht sich auf die überwiegend intrazelluläre Pigmentierung in der Hutdeckschicht. Die artenreiche Sektion ist in mehrere Untersektionen gegliedert.

Untersektion Cheilocystidiata

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Der Hut hat eine glatte Oberfläche. Die Hutdeckschicht ist eine Cutis aus liegenden Hyphen und an den Lamellen kommen sterile Elemente vor (Cheilozystiden).

Untersektion Endochromonema

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Lederschild-Glöckling
(Entoloma cetratum)

Der Hut ist ebenfalls glatt und die Hutdeckschicht eine Cutis. An den Lamellenschneiden kommen aber keine Zystiden vor. Der Stiel ist faserig-gestreift strukturiert.

Untersektion Icterina

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Der Hut ist glatt und die Hutdeckschicht eine Cutis. Die Farben haben grün-gelbe Töne.

Untersektion Infularia

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Der Hut ist glatt und die Huthaut eine Cutis. Cheilozystiden fehlen. Der Stiel hat eine polierte Oberfläche.

Sektion Fernandae

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Die Sektion Fernandae besteht aus einer kleinen Gruppe ziemlich ähnlicher Arten. Typisch ist eine Hutdeckschicht aus einer Cutis mit Übergang zu einem Trichoderm, bestehend aus schwach bis deutlich ausgeblasenen Endzellen mit einer charakteristischen Pigmentierung aus inkrustierten Wänden und dunklen intrazellulären Pigmentklumpen in den Hyphen. Die Querwände in den Pilzfäden sind schnallenlos. Sie wachsen für gewöhnlich auf kargem, bodensaurem Grasland, in Heiden und Nadelwäldern. Sie gelten als Brücke zur Untergattung Pouzarella.

Sektion Mammosa

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Traniger Glöckling
(Entoloma hirtipes)

Habitus schlank, normalerweise mit einem relativ langen Stiel. Die Lamellenschneiden sind für gewöhnlich steril und bestehen aus reichlich keulenförmigen bis (fast) kopfigen Cheilozystiden. Das Pigment ist intrazellulär und inkrustierend. Schnallen an den Hyphensepten sind vorhanden.

Sektion Papillata

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Die Fruchtkörper der Sektion Papillata haben eine schlanke Form. Das Pigment in der Hutdeckschicht ist inkrustierend, manchmal in Kombination mit intrazellulärem Pigment. Zystiden sind in der Regel nicht vorhanden, Schnallen dagegen schon.

Untersektion Cosmeoexonema

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Seidiger Glöckling
(Entoloma sericeum)
 
Frühlings-Gift-Rötling
(Entoloma vernum)

Das inkrustierende Pigment ist in der Hutdeckschicht häufig gröber, oft auch im Hutfleisch und in der Lamellentrama. Die Sporen sind iso- oder hetereodiametrisch.

Untersektion Fibulata

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Das Pigment ist deutlich inkrustierend und häufig gleichzeitig unter der Hutdeckschicht diffus intrazellular. Die Sporen sind iso- bis subisodiametrisch, der Quotient aus Länge und Breite liegt durchschnittlich zwischen 1,05 und 1,1.

Untersektion Minuta

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Die kleinen Fruchtkörper sind blass grau-braun oder fleischfarben-beige gefärbt. Das Pigment ist parietal und deutlich inkrustierend. Die Sporen sind subiso- bis heterodiametrisch.

Untersektion Papillata

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Die heterodiametrischen Sporen haben pro Aufsammlung einen Quotienten von mindestens 1,2 im Schnitt. Die Lamellen sind normalerweise grau oder braun getönt.

Einzelnachweise

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  1. Machiel Evert Noordeloos: Entoloma s.l. Supplemento. Fungi Europaei, Bd. 5A. Massimo Candusso, Saronno (Italien). 2004. ISBN 8-890-10574-7.
  2. Erhard Ludwig: Pilzkompendium, Bd. 2: Beschreibungen. Die größeren Gattungen der Agaricales mit farbigem Sporenpulver (ausgenommen Cortinariaceae). Fungicon Verlag, Berlin. 2007. S. 293–294. ISBN 978-3-940-31601-1.
  3. Machiel Evert Noordeloos: Entoloma s.l. Fungi Europaei, Bd. 5. Massimo Candusso, Saronno (Italien). 1992.