Erfurtshausen

Stadtteil von Amöneburg

Erfurtshausen ist der nach Einwohnerzahl kleinste Stadtteil von Amöneburg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort liegt im Amöneburger Becken im Vorderen Vogelsberg. Östlich an Erfurtshausen vorbei verläuft die Landesstraße 3289.

Erfurtshausen
Koordinaten: 50° 45′ N, 8° 57′ OKoordinaten: 50° 44′ 56″ N, 8° 56′ 30″ O
Höhe: 226 (220–251) m ü. NHN
Fläche: 2,52 km²[1]
Einwohner: 531 (30. Jun. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 211 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35287
Vorwahl: 06429
Die Katholische Kirche St. Michael
Die Katholische Kirche St. Michael

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als Erfrathusen im Jahr 844 im Lorscher Codex.[2] In erhaltenen Urkunden wurde Erfurtshausen später unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3] Erfrateshusen (917/18), Erfirshusin (1151), Erverhusen (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 189–190 Nr. 36],[4] Ervershusen (1233), Herfrideshusen (um 1248), Erenfrideshusen (1276), Erfurtshusen (1395), Erffortzhausen (1405) und Erffurdishusen (1416).

Die ehemals eigenständige Gemeinde Erfurtshausen wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Amöneburg eingemeindet.[5][6] Für das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Erfurtshausen wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Erfurtshausen angehört(e):[3][8]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Erfurtshausen 573 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 240 zwischen 18 und 49, 120 zwischen 50 und 64 und 90 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 222 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 156 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
• 1585: 20 Hausgesessene
• 1664: 15 Hausgesessene
• 1747: 97 Einwohner
• 1838: Familien; 22 nutzungsberechtigte, 27 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger
Erfurtshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
318
1840
  
345
1846
  
363
1852
  
340
1858
  
354
1864
  
345
1871
  
300
1875
  
308
1885
  
297
1895
  
324
1905
  
321
1910
  
329
1925
  
328
1939
  
402
1946
  
477
1950
  
472
1956
  
462
1961
  
430
1967
  
429
1980
  
?
1990
  
?
1995
  
614
2000
  
538
2005
  
606
2011
  
573
2022
  
531
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[3]; Stadt Amöneburg[1]; Zensus 2011[11]

Historische Religionszugehörigkeit

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Seitenansicht von St. Michael
Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
• 1861: 332 katholische, ein evangelisch-lutherischer, ein evangelisch-reformierter Einwohner
• 1885: 002 evangelische (= 0,67 %), 295 katholische (= 99,33 %) Einwohner
• 1961: 012 evangelische (= 2,79 %), 416 römisch-katholische (= 96,74 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

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• 1838: Familien: 19 Ackerbau, 34 Gewerbe.[3]
• 1961: Erwerbspersonen: 82 Land- und Forstwirtschaft, 93 Produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und Sonstiges.[3]

Für Erfurtshausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Erfurtshausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 59,63 %. Alle Kandidaten gehörten der CDU an.[12] Der Ortsbeirat wählte Wolfgang Rhiel zum Ortsvorsteher.[13]

Sehenswürdigkeiten

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In der Mitte des Ortes befindet sich die katholische Kirche St. Michael. Sie wurde 1852 eingeweiht. Markant für das Dorf ist der Fassadenturm des Gotteshauses.

Im Ort gibt es folgende Vereine:

Literatur

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Commons: Erfurtshausen – Sammlung von Bildern

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. Infolge des Friedens von Tilsit.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Trennung von Justiz (Assistenzamt Amöneburg des Justizamtes Kirchhain) und Verwaltung.
  6. Infolge des Deutschen Krieges.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 31. Dezember als Ortsbezirk zur Stadt Amöneburg.

Einzelnachweise

  1. a b c Statistische Daten der Stadt Amöneburg für das Haushaltsjahr 2023. In: Haushaltsplan 2023, Vorbericht. Stadt Amöneburg, abgerufen im September 2023.
  2. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 3633, 29. August 844 – Reg. 3312. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 232, abgerufen am 8. Mai 2019.
  3. a b c d e f g Erfurtshausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Albert Huyskens: Quellenstudien zur Geschichte der hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen. Elwert, Marburg 1908.
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 403 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. a b Hauptsatzung. (PDF; 154 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Amöneburg, abgerufen im September 2023.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 128 (online bei Google Books).
  10. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74.
  11. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 64, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  12. Ortsbeiratswahl Erfurtshausen. In: Votemanager. Stadt Amöneburg, abgerufen im September 2023.
  13. Ortsbeirat Erfurtshausen. In: Ratsinformationssystem. Stadt Amöneburg, abgerufen im September 2023.