Erica Wallis
Erica Wallis (* 4. Februar 1945 in Tramelan; † 17. Oktober 1997 in Biel, heimatberechtigt in Basel) war eine Schweizer Politikerin (SP).
Leben
BearbeitenErica Wallis kam als Tochter von Hans Wallis und der Schriftstellerin Suzanne Wallis Lohner (1915–2009) zur Welt. Sie verbrachte ihre Kindheit zunächst in Tramelan, dann in Biel. Sie studierte Kunstgeschichte an der Universität Basel und ab 1977 Jurisprudenz (lic. jur.).
Politischer Werdegang
BearbeitenWallis stand zunächst der POCH nahe und trat 1972 der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SP) bei. 1984 wurde sie vom Gemeinderat als Leiterin des Fürsorgeamtes der Stadt Biel (innerhalb der Direktion der sozialen Fürsorge) gewählt. Sie folgte auf Erwin Lässer, der in den Ruhestand trat.
Von 1990 bis 1992 war Wallis Mitglied des Grossen Rats des Kantons Bern. Sie trat auf Ende Dezember zurück, nachdem sie bei den Bieler Kommunalwahlen im November 1992 in den Gemeinderat gewählt worden war.[1] Sie stand der Schul- und Kulturdirektion vor. Mit Wallis und Marie-Pierre Walliser wurden zum ersten Mal zwei Frauen in den ständigen Gemeinderat gewählt. In ihrer Kulturpolitik habe Erica Wallis trotz Spardruck «sehr viel erreicht: […] millionenteure Kulturvorlagen elegant durch die Volksabstimmungen gebracht. Und trotz Subventionsstopp […] Gelder für Kulturprojekte herausgeeist.»[2]
Bei den Gemeindewahlen vom 22. September 1996 wurde Wallis als Schul- und Kulturdirektorin wiedergewählt.
Wegen einer schweren Krankheit musste Wallis ihr Amt per 30. September 1997 niederlegen. Sie starb am 17. Oktober 1997 in Biel.
Frauenpolitische Anliegen, Kulturpolitik (Auswahl)
BearbeitenErica Wallis’ Engagement galt der Kultur- und Bildungspolitik sowie frauenpolitischen Anliegen.
Sie war Mitbegründerin der Informations- und Beratungsstelle für Frauen INFRA, Mitglied im Stiftungsrat Centre PasquART und Präsidentin der Stiftung Charles Neuhaus. Nach ihrem Tod ermöglichte ihr Legat die Schaffung eines Ankaufs- und Restaurierungsfonds.[3]
Literatur
Bearbeiten- René Wehrlin: Frauen müssen verantwortungsvolle Positionen übernehmen. In: Bieler Tagblatt. 30. Oktober 1992 (online).
- Interview mit Erica Wallis. In: Bieler Tagblatt. 1. Mai 1993 (online: Titelseite, S. 9).
- Interview mit Erica Wallis. In: Le Nouveau Quotidien. 1. März 1995 (online).
- Interview mit Erica Wallis über ihre Teilnahme an der 5. Frauenkonferenz in Dublin. In: Bieler Tagblatt. 20. Juli 1995 (online).
- Gaby Allheilig: Mit Ehrlichkeit und Dialog den Goodwill schaffen. In: Berner Tagwacht. 6. Oktober 1997 (online, Interview mit Erica Wallis).
- Erica Wallis ist tot. In: Der Bund. 21. Oktober 1997.
- Nachruf in L’Hebdo. 23. Oktober 1997.
- Pierre-Yves Moeschler: Erica Wallis. In: Annales biennoises 1997. S. 139–141.
Weblinks
Bearbeiten- Emma Chatelain: Wallis, Erica (1945–1997). In: Dictionnaire du Jura (DIJU)
- Geschäftsbericht Biel-Bienne 1998 (PDF)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kommunale Wahlen Biel 1992. In: Année politique suisse. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Gaby Allheilig: Mit Ehrlichkeit und Dialog den Goodwill schaffen. In: Berner Tagwacht. 6. Oktober 1997, S. 3, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Über uns. Neues Museum Biel, abgerufen am 30. Oktober 2024.
Personendaten | |
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NAME | Wallis, Erica |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politikerin (SP) |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1945 |
GEBURTSORT | Tramelan |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1997 |
STERBEORT | Biel |