Erich Junkelmann
Robert Erich Junkelmann (* 6. Januar 1890 in Leipzig; † 21. Juli 1964 in Schloss Lustheim) war ein deutscher Kunst- und Antikenhändler sowie Komponist.
Leben
BearbeitenErich Junkelmann besuchte das Realgymnasium in Leipzig und studierte an den Universitäten Leipzig, München, Tübingen, London und Paris. In Leipzig studierte er von 1910 bis 1912 Musik bei Hugo Riemann und Arthur Prüfer. 1918 wurde er an der Universität Tübingen in Anglistik promoviert.[1] 1919/20 war er wissenschaftlicher Volontär am Museum für Buch und Schrift in Leipzig.[2] 1922 eröffnet er in der Brockhausstraße 23 in Leipzig die „Orientkunsthandlung Dr. Junkelmann & Co.“ Er handelte wohl vornehmlich mit orientalischen und ostasiatischen Papierarbeiten. Seit 1927 lebte er in München und handelte hauptsächlich mit Antiken.[3] Ab 1949 wohnte er im Schloss Lustheim in Bayern und betrieb von dort seinen Antikenhandel.
Als Musiker erlangte er trotz zahlreicher Kompositionen keine weitere Bekanntheit.
Sein Sohn ist der Historiker Marcus Junkelmann (* 1949).
Von Junkelmann verkaufte Objekte (Auswahl)
Bearbeiten- 1934: Zwei prädynastische Tongefäße, Hannover, Kestner-Museum[4]
- 1935: Fünf Objekte aus Kamerun, Bremen, Übersee-Museum[5]
- 1935: Ein barockes Auszugshandfernrohr und eine Radierung "Optica Sehe-Kunst" zur Formen schweizerischer Fernrohre, Optisches Museum Jena
- 1936: Ein Kupferstich "Knabe am Fernrohr" und ein Kupferstich "Guckkasten", Optisches Museum Jena
- 1941: Ein japanischer Holzschnitt eines Guckkastens von Katsukawa Shunshó, Optisches Museum Jena
- 1954: Sumerische Keilschrifttafel, Staatsbibliothek Bamberg Msc.Var.27(2)[6]
- 1958 Vier Ostraka, Heidelberg, Papyrussammlung[7]
Veröffentlichungen
Bearbeiten- Blaubirers Kalender vom Jahr 1481. In: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Buchwesen und Schrifttum 3, 1920. S. 74–78 (Digitalisat).
- Übersetzungen
- Adolf Fonahn: Japanische Bildermünzen. Hiersemann, Leipzig 1923
- Arthur L. Hetherington: Chinesische Frühkeramik. Hiersemann, Leipzig 1923.
Literatur
Bearbeiten- Kürschners Deutscher Musiker-Kalender 1954, S. 566.
- Klaus Bachhuber: Der Einsiedler im Schloss und seine zehn Opern. In: Tourismus Schleißheim e. V. (Hrsg.): Schleißheimer Frühling. Oberschleißheim 2018, S. 4–9.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Robert Erich Junkelmann: Die Rolle des Hochtonhiats im Englischen des sechzehnten Jahrhunderts. Dissertation Tübingen 1918 (maschinenschriftlich).
- ↑ Archiv für Buchgewerbe und Graphik 56, 1919, S. 214; Archiv für Buchgewerbe und Graphik 57, 1920, S. 347.
- ↑ Siehe etwa Die Weltkunst 32, 1962, S. 45 Anzeige „Ausgrabungen. Ägypten, Griechenland, Etrurien, Rom, Ostasiatische Kunst“.
- ↑ Lost! Die Ägypten-Sammlung und ihre (Kriegs-)Verluste. Hannover 2011, S. 89.
- ↑ Ndzodo Awono: Der deutsche koloniale Raub in Afrika: die Kamerun-Sammlung im Übersee-Museum Bremen im Fokus der Provenienzforschung. Dissertation Hamburg 2022, S. 109 (Digitalisat).
- ↑ Digitalisat.
- ↑ Coptica Palatina. Koptische Texte aus der Heidelberger Papyrussammlung (P.Heid.Kopt.). Bearbeitet auf der Vierten Internationalen Sommerschule für Koptische Papyrologie Heidelberg, 26. August – 9. September 2012. Heidelberg 2019, S. 3.
Weblinks
Bearbeiten- Erich Junkelmann im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Erich Junkelmann Artikel zum 60. Geburtstag in: Neue Zeitschrift für Musik 1960.
- Proveana
- Der Komponist und Privatgelehrte Erich Junkelmann, tourismus-schleissheim.de
Personendaten | |
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NAME | Junkelmann, Erich |
ALTERNATIVNAMEN | Junkelmann, Robert Erich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthändler und Komponist |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1890 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 21. Juli 1964 |
STERBEORT | Schloss Lustheim |