Erich Knözinger
Erich Knözinger (11. März 1939 in München; † 27. Dezember 2023 ebenda) war ein deutscher Physikochemiker und ehemaliger Hochschullehrer für Physikalische Chemie an der TU Wien.[1]
Leben
BearbeitenErich Knözinger wurde 1939 in München geboren, wuchs dort auf und beendete sein Physikstudium an der LMU München im Jahre 1966 mit einer Dissertation über Infrarotspektroskopie.[2] Danach arbeitete er für zwei Jahre als Profesor Asistente in Caracas.
Die Habilitation erfolgte im Jahre 1976 in Siegen.[3] Er wurde 1981 zum Professor ernannt und nahm 1993 einen Ruf auf die Professur für Physikalische Chemie an der TU Wien an. welche er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2007 behielt.
Er starb am 27. Dezember 2023 im Alter von 84 Jahren in München und wurde am 30. Januar 2024 im Neuen Südfriedhof beigesetzt.[4]
Wirken
BearbeitenDas wissenschaftliche Interesse von Erich Knözinger galt der Matrixisolationsspektroskopie zur Untersuchung von molekularen Clustern in tiefgefrorenen (kryogenen) Matrizes.[5] Zu seinem Arbeitsgebieten gehörte auch die Untersuchung von heterogenen Prozessen an atmosphärischen Aerosolen und die Abscheidung von Festkörpern aus der Gasphase zur Erzeugung neuer Materialien.[6] Als Untersuchungsmethoden standen dabei IR-Spektroskopie,[7] Elektronenspektroskopie und Röntgenbeugung im Fokus, aber auch Neutronenbeugung.[8]
Publikationen von Erich Knözinger (Auswahl)
Bearbeiten- E. Knözinger (1976): Praktische Aspekte der FIR-Fourier-Spektroskopie in der Chemie, Fresenius’ Zeitschrift für Analytische Chemie[9]
- Erich Knözinger, Otto Schrems (1987): Werner Luck. In: Berichte der Bunsengesellschaft für physikalische Chemie. doi:10.1002/bbpc.19870910402
- E. Knöziger et al. (2005): MgO-Nanowürfel: über die Abhängigkeit der optischen Eigenschaften von der Teilchengröße. Angew. Chem.[10]
- E. Knöziger et al. (2008): Ladungstrennung in nanoskaligen Titanat-Schichten: Einfluss von Ionenaustausch und Morphologieumwandlung auf die photoelektronischen Eigenschaften. Angew. Chem.[6]
Literatur über Erich Knözinger
Bearbeiten- O. Diwald: Nachruf: Erich Knözinger 1939–2023, Nachrichten aus der Chemie, 72, Mai 2024, doi:10.1002/nadc.20244142882
Weblinks
Bearbeiten- Publikationsliste bei Scholar GPS
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ O. Diwald, O. Grothe, G. Rupprechter: Prof. Erich Knözinger (1939–2023): Ein Nachruf. In: TU Wien. 30. Januar 2024, abgerufen am 4. Mai 2024.
- ↑ Erich Knözinger: IR-spektroskopische Untersuchungen von Wasserstoffbrücken und Katalyse an -SO3H-Gruppen. In: Dissertation. München 1966 (dnb.de [abgerufen am 4. Mai 2024]).
- ↑ Erich Knözinger: Die FIR-Fourier-Spektroskopie als Methode der chemischen Strukturaufklärung unter besonderer Berücksichtigung organischer Moleküle. In: Habilitationsschrift. Siegen 1976 (dnb.de [abgerufen am 4. Mai 2024]).
- ↑ Traueranzeigen von Erich Knözinger. In: SZ-Gedenken.de. Abgerufen am 4. Mai 2024.
- ↑ P. Beichert, D. Pfeiler, E. Knözinger: HCN Clusters in Molecular Beams and Cryogenic Matrices. In: Berichte der Bunsengesellschaft für physikalische Chemie. Band 99, Nr. 12, Dezember 1995, ISSN 0005-9021, S. 1469–1478, doi:10.1002/bbpc.199500111 (wiley.com [abgerufen am 4. Mai 2024]).
- ↑ a b Alexander Riss, Thomas Berger, Slavica Stankic, Johannes Bernardi, Erich Knözinger, Oliver Diwald: Ladungstrennung in nanoskaligen Titanat-Schichten: Einfluss von Ionenaustausch und Morphologieumwandlung auf die photoelektronischen Eigenschaften. In: Angewandte Chemie. Band 120, Nr. 8, 8. Februar 2008, ISSN 0044-8249, S. 1518–1522, doi:10.1002/ange.200703817 (wiley.com [abgerufen am 4. Mai 2024]).
- ↑ Pedro Hoffmann, Erich Knözinger: Dynamic Range Problems in Fourier Transform IR and Far-IR Spectroscopy. In: Applied Spectroscopy. Band 41, Nr. 8, November 1987, ISSN 0003-7028, S. 1303–1306, doi:10.1366/0003702874447095 (sagepub.com [abgerufen am 4. Mai 2024]).
- ↑ A. Knipp, W. Langel, H. Mutka, E. Knözinger: Inelastic neutron scattering from on vapour deposited. In: The European Physical Journal B. Band 3, Nr. 1, Juni 1998, ISSN 1434-6028, S. 109–117, doi:10.1007/s100510050289 (springer.com [abgerufen am 4. Mai 2024]).
- ↑ Erich Knözinger: Praktische Aspekte der FIR-Fourier-Spektroskopie in der Chemie. In: Fresenius’ Zeitschrift für Analytische Chemie. Band 278, Nr. 3, 1976, ISSN 0016-1152, S. 177–190, doi:10.1007/BF00447580 (springer.com [abgerufen am 4. Mai 2024]).
- ↑ Slavica Stankic, Markus Müller, Oliver Diwald, Martin Sterrer, Erich Knözinger, Johannes Bernardi: MgO‐Nanowürfel: über die Abhängigkeit der optischen Eigenschaften von der Teilchengröße. In: Angewandte Chemie. Band 117, Nr. 31, 5. August 2005, ISSN 0044-8249, S. 4996–4999, doi:10.1002/ange.200500663 (wiley.com [abgerufen am 4. Mai 2024]).
Personendaten | |
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NAME | Knözinger, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 11. März 1939 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 27. Dezember 2023 |
STERBEORT | München |