Eritreisch-Katholische Kirche

Rituskirche der römisch-katholischen Kirche in äthiopischer Ritustradition

Die Eritreisch-Katholische Kirche ist eine Kirche eigenen Rechts der römisch-katholischen Kirche in äthiopischer Ritustradition. Sie wurde am 19. Januar 2015 durch Papst Franziskus als Metropolitankirche sui iuris errichtet und von der Äthiopisch-Katholischen Kirche abgespalten. Oberhaupt ist der Metropolit von Asmara Menghisteab Tesfamariam MCCJ. Alle Diözesen gehören zur Kirchenprovinz Eritrea.

Eritreisch-Katholische Kirche
lateinisch Ecclesia Catholica Erythraea,
Tigrinya ኤርትራዊት ቤተ ክርስቲያን
italienisch Chiesa cattolica eritrea
Basisdaten
Jurisdiktionsstatus Metropolitankirche
Ritus alexandrinisch/äthiopisch
Liturgiesprache Altäthiopisch
Gründungsdatum 19. Januar 2015
Sitz Erzeparchie Asmara
Hierarch Metropolit und Erzeparch von Asmara Menghisteab Tesfamariam MCCJ
Statistik
Jurisdiktionen 4
Gläubige 167.722
Bischöfe 5
Pfarreien 125
Diözesanpriester 71
Ordenspriester 386
Ständige Diakone 3
Ordensbrüder 792
Ordensschwestern 929
Stand: 2015[1]
Kidane-Mehret-Kathedrale der Erzeparchie Asmara

Der Kirche gehörten im Jahre 2017 167.722 Mitglieder an, circa 3,3 % der Bevölkerung Eritreas.

Ihr orthodoxes Gegenstück ist die Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche.

Geschichte

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Der katholische Glaube wurde durch die Missionstätigkeit von Justinus de Jacobis verbreitet, der von 1839 bis zu seinem Tod 1860 im damaligen Abessinien tätig war. Die Gläubigen entstammten der äthiopischen orthodoxen Kirche, die damals noch Teil der koptischen Kirche war, und behielten ihren Ritus und die altäthiopische Sprache als Liturgiesprache bei.[2]

Eritrea war seit 1890 italienische Kolonie. Im Jahr 1894 wurde eine Apostolische Präfektur für Eritrea errichtet und vom Apostolischen Vikariat Abessinien (Äthiopien) getrennt. Die Präfektur wurde 1911 zum Apostolischen Vikariat erhoben. Mit der Ankunft vieler italienischer Kolonisten wurden die lateinischen Katholiken viel zahlreicher als die indigenen Katholiken.

Am 4. Juli 1930 wurde ein Ordinariat für die Indigenen eingerichtet.[3] Erster Ordinarius war Bischof Kidanè-Maryam Cassà.

Zu Beginn der 1940er Jahre waren rund 28 % der Einwohner der Kolonie Eritrea katholisch,[4] etwa 11 % der Bevölkerung waren italienische Kolonisten und Soldaten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen die meisten Italiener das Land, so dass das Vikariat an Bedeutung verlor. Das mittlerweile wichtigere Ordinariat wurde 1951 Apostolisches Exarchat der Äthiopisch-Katholischen Kirche, der Ordinarius Ghebre Jesus Jacob wurde erster Exarch. Bischofssitz wurde die Kidane-Mehret-Kathedrale.[5]

Am 20. Februar 1961 wurde das Exarchat zur Eparchie Asmara erhoben.[2] Im selben Jahr brach der Eritreische Unabhängigkeitskrieg aus, der erst 1993 mit der Unabhängigkeit Eritreas endete. Im Mai 1993 errichtete Papst Johannes Paul II. zwei weitere Eparchien in Keren und Barentu. Das Apostolische Vikariat Asmara wurde aufgelöst und die lateinischen Gläubigen der Hierarchie der äthiopischen Kirche unterstellt.[6]

Die vierte Eparchie Segheneity errichtete Papst Benedikt XVI. am 24. Februar 2012 aus Gebietsabtretungen der Eparchie Asmara.

In Folge der politischen Trennung von Äthiopien errichtete Papst Franziskus am 19. Januar 2015 die Eritreisch-Katholische Kirche als eigenständige Metropolitankirche sui iuris.[7][8] Ihr gehören alle Gläubigen und die vier Eparchien in Eritrea an, die zuvor zur Äthiopisch-Katholischen Kirche gehörten. Sie ist damit die 23. Katholische Ostkirche.

Struktur

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Die vier Eparchien der Eritreisch-Katholischen Kirche

Zur Eritreisch-Katholischen Kirche gehören eine Kirchenprovinz mit vier Eparchien im äthiopischen Ritus:

Mit der Auflösung des lateinischen Apostolischen Vikariates Asmara im Jahr 1995 unterstanden alle katholischen Gläubigen Eritreas, auch die der lateinischen Rituskirche, der lokalen ostkirchlichen Jurisdiktion der Äthiopisch-katholischen Kirche. Seit 2015 unterstehen sie alle der Eritreisch-Katholischen Kirche.

Siehe auch

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Commons: Eritreisch-Katholische Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. The Eastern Catholic Churches 2013. Catholic Near East Welfare Association, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2014; abgerufen am 21. Januar 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cnewa.org
  2. a b Den Katolske Kirke – Chronology of Catholic Dioceses: Eritrea. Abgerufen am 20. Januar 2015.
  3. Changes in Ecclesiastical Circumscriptions in Eritrea. In: GCatholic.org. 27. Juli 2020, abgerufen am 23. September 2020 (englisch).
  4. Franco Bandini: Gli italiani in Africa. Storia delle guerre coloniali (1882–1943). Res Gestae, 2014, ISBN 978-88-6697-093-4, Kapitel Eritrea (italienisch, Neuauflage, Erstausgabe 1971 bei Longanesi erschienen).
  5. DE ASMARA: Novus exarchatus apostolicus ritus alexandrini aethiopici in Erythraea erigitur, “de Asmara” nuncupandus, Acta Apostolicae Sedis 1952, S. 206–209 (Apostolische Konstitution Aethiopica Alexandrini).
  6. Acta Apostolicae Sedis 1996, S. 349–350 und 354
  7. Pope establishes Eastern Catholic church for Eritrea. In: CatholicCulture.org. 19. Januar 2015, abgerufen am 20. Januar 2015.
  8. Erezione della Chiesa Metropolitana sui iuris eritrea e nomina del primo Metropolita. In: Tägliche Verlautbarungen des Presseamtes des Heiligen Stuhls. Presseamt des Heiligen Stuhls, 19. Januar 2015, abgerufen am 20. Januar 2015 (italienisch).