Erkenwald

Bischof der Ostsachsen und Heiliger

Erkenwald († 693; auch Earconwald oder Eorcenwald) war im angelsächsischen England von 675 bis 693 Bischof der Ostsachsen mit Sitz in London und wurde nach seinem Tod heiliggesprochen.

Erkenwald entstammte einer wohlhabenden Familie, die möglicherweise auch königlichen Ursprungs war. Im Jahre 666 gründete er das Kloster Chertsey in Surrey und das Doppelkloster Barking im Königreich Essex. Die Leitung des Klosters Barking überantwortete er seiner Schwester Ethelburga, während er selbst die Kontrolle über Chertsey behielt.[1]

Erkenwald war ein einflussreicher Kleriker; er wird als Zeuge in der Einleitung des Gesetzbuchs König Ines von Wessex genannt. Außerdem zeichnete er verantwortlich für die Aussöhnung Wilfrids mit dem Erzbischof von Canterbury Theodor.

Erkenwald übte einen großen Einfluss auf das Formulieren der auf uns gekommenen frühesten angelsächsischen Chartas südlich des Flusses Humber aus.[2]

Er starb 693 im Kloster Barking und wurde in der St Paul’s Cathedral in London bestattet, wo auch seine Reliquien aufbewahrt wurden.

Im 12. Jahrhundert erschien eine anonyme Vita mit einer Beschreibung seines Lebens und seiner Wundertaten. Zwischen 1390 und den ersten Jahren des 15. Jahrhunderts entstand das stabreimende Gedicht St. Erkenwald, in dem eine weitere Wundertat Erkenwalds beschrieben ist.

Literatur

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  • James Campbell (Hrsg.): The Anglo-Saxons. Phaidon, London 1982, ISBN 0-7148-2149-7.
  • B. Colgrave & R.A.B. Mynors (Hrsg.): Bede’s Ecclesiastical History of the English People. Clarendon, Oxford 1969, ISBN 0-19-822202-5.
  • Margret Gallyon: The Early Church in Wessex and Mercia. Terence Dalton Ltd., Lavenham 1980, ISBN 0-900963-58-1.
  • Michael Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Oxford 1999, ISBN 0-631-15565-1.
  • Frank Merry Stenton: Anglo-Saxon England. 3. Auflage, Oxford University Press, Oxford 1971, ISBN 0-19-280139-2.
  • E. Gordon Whatley (Hrsg.& Übers.): The Saint of London: the Life and Miracles of St. Erkenwald (Vita sancti Erkenwaldi). Medieval & Renaissance Texts & Studies, Binghamton (NY) 1989, ISBN 0-86698-042-3.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Beda, HE, IV, 6
  2. Lapidge, The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. S. 154.