Ermsleben
Ermsleben ist ein Ortsteil der Stadt Falkenstein/Harz im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.
Ermsleben Stadt Falkenstein/Harz
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Koordinaten: | 51° 44′ N, 11° 21′ O |
Höhe: | 158 m ü. NN |
Einwohner: | 2159 (2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 2002 |
Postleitzahl: | 06463 |
Vorwahl: | 034743 |
Lage von Ermsleben in Falkenstein/Harz
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Blick auf Ermsleben
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Im Stadtteil Ermsleben befindet sich der Verwaltungssitz der Stadt.
Geografie
BearbeitenDie Stadt liegt am Nordostrand des Harzes. Die Selke durchfließt den Ort, in dem mehrere Teiche liegen. Dazu gehört auch der Pappelteich.
Geschichte
BearbeitenErmsleben wurde im Jahre 1045 unter dem Namen „Anegremislebo“ als Besitztum der Grafen Falkenstein erstmals urkundlich erwähnt. Schon 1298 wurde der Ort als „oppidum“ (kleine Stadt) bezeichnet. 1296 wird die wahrscheinlich ältere Kirche St. Sixtus, die später mehrfach baulich verändert wurde, erstmals erwähnt.[2] Der Ort erhielt 1530 das Marktrecht.
Zum 1. Oktober 1938 wurde die Gemeinde Sinsleben in die Stadt Ermsleben eingemeindet.[3]
Seit 1992 war Ermsleben Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Falkenstein/Harz, die am 1. Januar 2002 in eine Stadt umgewandelt wurde.[4]
Politik
BearbeitenWappen
BearbeitenBlasonierung: „In Blau über einer durchgehenden schwarz gefugten silbernen Zinnenmauer mit offenem Tor ein dreistöckiger silberner Zinnenturm mit 9 (3:3) schwarzen Rundbogenfensteröffnungen und rotem Spitzdach, begleitet rechts von einem schwebenden gespaltenen Wappenschild – vorn in Silber ein schwarzer Adler am Spalt, hinten von Rot über Silber dreimal geteilt – links von einem schwebenden silbernen Spangenhelm mit silbernen Decken und offenem schwarzen Flug; auf der Dachspitze ein flugbereit sitzender, linksgewendeter goldener Falke zwischen zwei zugewendet fliegenden goldenen Falken.“[5] | |
Wappenbegründung: Die Farben des Ortes sind Rot - Weiß (Silber). Das Wappen entstand wahrscheinlich im 16. Jahrhundert erstmals zeigt ein Siegel vom Ende des 16. Jahrhunderts das Bild mit der Umschrift SIGILLUM CIVIUM DE ERMSLEBEN. Mauer und Turm kennzeichnen Ermsleben als Stadt, während sowohl Schild und Helm, als auch die drei Falken auf die Grafen von Valkenstein als einstige Grundherren der Stadt hinweisen.
Das Wappen wurde von dem Heraldiker Frank Jung gestaltet und am 14. März 2000 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt. |
Flagge
BearbeitenDie Flagge ist rot - weiß (1:1) gestreift (Hissflagge: Streifen von oben nach unten, Querflagge: Streifen von links nach rechts verlaufend) mit dem aufgelegten Wappen der Stadt.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
BearbeitenIn Ermsleben haben sich mehrere Unternehmen angesiedelt wie Tonfunk, ein Fertigungsdienstleister für Originalausrüstungshersteller (OEM), der sich als Anbieter von der Leiterplattenbestückung bis zur Montage kompletter elektronischer Baugruppen, Geräte und Systeme im Markt für Electronic Manufacturing Services (EMS) etabliert hat. Ferner gibt es in Ermsleben die Kominex Mineralmahlwerk GmbH, ein Unternehmen mit Produkten für die unterschiedlichsten Anwendungen in den Bereichen Strahl- und Oberflächentechnik und die Verwertung von Abfällen. Auch die Firma Feickert, die deutschlandweit agiert, hat in Ermsleben einen Firmensitz.
Verkehr
BearbeitenDer Bahnhof in Ermsleben liegt an der Bahnstrecke Frose–Quedlinburg, welche seit 2004 nicht mehr befahren wird.
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindung führt durch Ermsleben:
- Linie 240: Quedlinburg ↔ Gernrode ↔ Ballenstedt ↔ Ermsleben ↔ Aschersleben
Durch weitere Buslinien der Harzer Verkehrsbetriebe ist Ermsleben auch aus Pansfelde über Endorf und Reinstedt erreichbar.
Die Bundesstraße 185 von Ballenstedt nach Aschersleben durchquert Ermsleben.
Durch den Ort verläuft der Europaradweg R1.
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Joachim Ramdohr (1587–1667), Bauherr und Magistratsmitglied in Aschersleben
- Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803), Dichter
- Friedrich Eberhard Siegmund Günther von Goeckingk (1738–1813), preußischer General
- Johann Heinrich Christian Barby (1765–1837), Pädagoge und Philologe in Berlin
- Wilhelm Gottlieb Hankel (1814–1899), Physiker
- Carl Albert Dauthendey (1819–1896), Fotograf
- Oswald Bertram (1827–1876), Buchhändler und Verleger
- Werner Sombart (1863–1941), Soziologe und Volkswirt
- Carl Delius (1874–1953), Politiker der DDP
- Klaus Friedrich (* 1945), Geograph, Sozialgeograph und Hochschullehrer
- Inge Schneider (1947–2021), Filmeditorin
Kulturdenkmale
BearbeitenErmselben besitzt 84 Bauwerke, die in der Liste der Kulturdenkmale in Falkenstein aufgezählt und mit Foto abgebildet sind. Bodendenkmale sind in der Liste der Bodendenkmale in Falkenstein/Harz verzeichnet. Darunter befindet sich der:
Nagelstein
Der an einen Menhir erinnernde Nagelstein von Ermsleben steht vor dem Rathaus. Er hat eine Höhe von etwa 2,3 Meter. Im unteren Drittel ist er zerbrochen und wurde wieder zusammengefügt. In seine Seiten sowie in den oberen flachen Bereich wurden im Laufe der Zeit unzählige Nägel eingeschlagen.
Literatur
Bearbeiten- Martin Zeiller: Ermsleben. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae (= Topographia Germaniae. Band 12). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 81 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Bearbeiten- Andreas Wild: Chronik der Stadt Ermsleben auf einer privaten Website
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Rita Kunze: In allen Ortsteilen Stadt Falkenstein/Harz leben im Dezember 2020 insgesamt 5.276 Menschen: Zuwachs in Endorf, Ermsleben und Meisdorf. In: mz-web.de. 21. Januar 2021, abgerufen am 22. Januar 2021.
- ↑ Reinhard Schmitt: Die Stadtkirche St. Sixtus in Ermsleben (= Kleine Hefte zur Denkmalpflege 3), Halle 2010
- ↑ Petra Korn: Ermslebener Gemeindebereich: Sinsleben feiert 1.050 Jahre. In: mz-web.de. Mitteldeutsche Zeitung, 25. April 2014, abgerufen am 6. September 2017.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- ↑ Amtsblatt f.d. Reg.-MD 05/00