Ernest Igl

deutscher Grafiker, Maler und Designer

Ernest Igl, eigentlich Ernest Hofmann, (* 6. Februar 1920 in Prag; † 2. April 2001 in Davos) war ein deutscher Grafiker, Maler und Designer.

Ernest Igl, mit bürgerlichem Namen Hofmann, absolvierte 1938 die Handelsakademie in Karlsbad und besuchte anschließend die Hochschule für bildende Kunst in Prag und die Akademie der Angewandten Kunst in München. Nach dem Krieg arbeitete er als Zeichner und Grafiker in München. Er genoss hohes Ansehen als einer der ersten Illustratoren bei bedeutenden Schulbuchverlagen und profilierte sich als international gefragter Industrie-Designer. 1962 übersiedelte Ernest Hofmann Igl nach Rosenheim, mit 60 Jahren zog er sich nach Sylt zurück. Er verstarb 2001 in Davos.

 
Spatz, Bronze von Ernest Igl

Am Anfang waren die neuen Schulbücher, die der Künstler Ernest Igl entworfen hat, dann kam das Kunsthandwerk in allen Materialien. Aus diesen Erfolgen wuchs die Entwurfsfähigkeit in die Klein-Industrie, Verpackungsgestaltung von Markenartikeln und Patententwicklungen bis zur Karosserieformung für Nutzfahrzeuge wie Bagger, Ladewagen, Gabelstapler, Strassenwalzen, Raupen, Mähdrescher und Traktoren, so für die Firma Eicher.[1] Die Arbeit erstreckte sich auf 20 Branchen für Firmen in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Schweden, den Niederlanden, USA und Frankreich.

Dabei war der Künstler kein Designer. Nur durch Handwerks-Mitarbeiter unterstützt, entwarf und fertigte er in einem 400 m² großen Atelier die Modelle bis zu einer Größe von 10 m Länge. Sein Prinzip: Ideen aus Dreidimensionalität durch Abwicklung auf zweidimensionale Flächigkeit zu reduzieren, um sie dann durch Neuverformung zu plastischen Botschaften zu verwandeln – als Synthese der Analyse. Mit kaufmännischer Ausbildung und Abschluss an der Karlsbader Handelsakademie waren ihm kommerzielle Gedankengänge des Industrie-Design nicht fremd. So entwarf er 1970 in künstlerischer Mission den legendären Schreibtisch 'igl jet'[2] als Revolution gegen „einen Möbel-Stil, den Holzverarbeitungsmaschinen vorschreiben - glatt, eckig, pompös, aggressiv und abstoßend.“ Dieser Schreibtisch wurde im Jahre 1969 zum Patent angemeldet.[3] Der Schreibtisch war z. B. in Sachen Arbeitsergonomie seiner Zeit um Jahre voraus: abgeschrägte Kante auf der Sitzseite. Der igl jet wurde 2008 neu aufgelegt und wird nach den Originalmaßen angefertigt in limitierter Auflage in Oberbayern gefertigt. Sowohl damals als auch heute gibt es wenig Tische die den igl jet an Exklusivität übertreffen.

 
re-edition2015

Ernest Igl war ein Multitalent des Industriedesigns. Der Arbeit für Werndl folgten Aufträge im Maschinenbau (Linde Gabelstapler), Schuhindustrie (Romica), Beleuchtung (Hillebrand) oder auch Haushaltswaren (Geschirr).

Aufgrund vielseitiger Arbeitsansätze als Grafiker, Maler, Bühnenbildner und Plastiker wurde er zum erfolgreichen Universalisten mit breiten Denkansätzen für Neues.

Ausstellungen

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  • Plastik "Totengedenken" im Turm von St. Severin - Kirche in Keitum auf Sylt
  • Kunstobjekt „Trotzkopf“ an der Grundschule Soehrewald[4]
  • "Kunsthaus" Iglson, 4 1/2 Haus des Künstlers in Davos, wo er bis zu seinem Tod lebte, mit Kunstwerken über seine ganze Schaffenszeit, kann für Ferien, Bildungsreisen oder Konferenzen gemietet werden[5]

Ehrungen und Mitgliedschaften

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  • Mitglied der Sudetendeutschen Akademie[6]

Literatur

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  • Flugversuche," Geld durch Design, Erholung durch Kunst, Bekenntnis im Skulpturellen, das war mein Erfolg." Autobiographie, ISBN 978-3-8335-8001-7
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Einzelnachweise

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  1. GeraMond Verlag: Eicher Traktoren Typen, Technik, Geschichte, Werkstatt : Extra: alle Eicher Gebrauchtpreise 1938-1990. München, ISBN 978-3-96453-255-8.
  2. Vom Formversuch zum Kultobjekt
  3. Patentanmeldung DE1944731A1: Schreibtisch. Angemeldet am 3. September 1969, veröffentlicht am 1. April 1971, Erfinder: Ernst Hofmann-Igl.
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.schulserver.hessen.deGrundschule Soehrewald (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  5. Ferienwohnungen Davos
  6. Sudetendeutsche Akademie (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive)