Der Ernst-Busch-Chor Berlin e. V. ist ein gemischter Berliner Seniorenchor, der seit 1973 besteht. Er pflegt die Tradition der deutschen und internationalen Arbeitersängerbewegung seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zum Repertoire gehören außerdem Lieder von Hanns Eisler, deutsche und ausländische Volkslieder sowie Werke von Beethoven, Mozart und Händel. Der Chor tritt bis zu zwanzig Mal im Jahr auf (Stand: 2012)[1][2]. Er hat ca. 75 Sängerinnen und Sänger (Stand im Jahr 2013)[3] und ist Mitglied im Chorverband Berlin sowie im Deutschen Chorverband.

Ernst-Busch-Chor Berlin
Sitz: Berlin / Deutschland
Gründung: 1973
Gattung: Veteranenchor
Leitung: Daniel Selke (* 1983) und
Kurt Hartke (* 1935)
Stimmen: ca. 75 (SATB)
Website: www.ernstbuschchorberlin.de

Chor-Geschichte

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Der Chor bildete sich nach einem Vorschlag des Liedermachers Reinhold Andert (* 1944), als 1973 bei einem Auftritt des Oktoberklubs die anwesenden Veteranen alte Lieder aus der Arbeiterbewegung begeistert mitsangen. Gegründet wurde er am 18. April 1973 mit 50 Sängerinnen und Sängern als Chor der Berliner Parteiveteranen, damals mit Billigung und Unterstützung der Bezirksleitung Berlin der SED. Seinen ersten Auftritt hatte der Chor am 22. Juli 1973 in einer Auftaktveranstaltung zu den Weltfestspielen der Jugend und Studenten 1973 im Berliner Kino Kosmos unter seinem Chorleiter Walter Riedel (1902–1978).[4][5]

Den Namen des Sängers und Schauspielers Ernst Busch (1900–1980) gab sich der Chor 1983, drei Jahre nach dem Tod des Künstlers. Im Laufe der 1980er Jahre stieg die Mitgliederzahl auf 65. Von seiner Gründung bis 1988 sang der Chor 340-mal vor geschätzten rund 25.000 Zuhörern. Zu den Höhepunkten gehörte ein Auftritt im Rahmen des Festivals des politischen Liedes am 11. Februar 1985, u. a. zusammen mit dem Schauspieler Erwin Geschonneck und den Sängern Lin Jaldati und Jürgen Walter.

Mit dem absehbaren Ende der DDR benannte sich der Chor im Februar 1990 in Veteranenchor Ernst Busch um und gab sich im April 1990 ein demokratisches Statut und ließ sich als Verein eintragen. Im April 1991 wurde der Name Ernst-Busch-Chor Berlin angenommen. Am 3. Mai 1992 fand in Berlin-Hellersdorf das erste Konzert im vereinigten Deutschland statt. Im Jahr 1997 gehörten 113 Lieder zum festen Repertoire, davon 37 politische, 40 Volkslieder, 17 Kunstlieder und 14 aus anderen Genres. Seit 1995 bildet das Konzert zum Geburtstag von Ernst Busch, jeweils im Januar, den Jahreshöhepunkt des Chores. Dieses fand von 2008 bis 2022 im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin-Mitte statt, wurde jeweils zweimal aufgeführt und war immer ausverkauft.[6] Im Zusammenhang mit der generellen Boykottierung Russlands als Ergebnis des Angriffskrieges auf die Ukraine finden diese Geburtstagsehrungen nun an anderen Orten in Berlin statt: im Jahr 2024 beispielsweise im Konzertsaal der Universität der Künste Berlin.[7]

  • Mitwirkung des Chors im Spielfilm Ernst Thälmann, Teil 2 (1986)[8] mit dem Lied Roter Wedding
  • DEFA-Dokumentarfilm Wir sind von den Jungen die Alten (1985, Regie: Irina Gregor)
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Einzelnachweise

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  1. Selbstdarstellung im Programmheft zum Jahreskonzert 2013 am 19. und am 20. Januar 2013
  2. Auftritts-Kalender auf der Chor-Homepage
  3. Festschrift zum 40-jährigen Bestehen, Januar 2013, S. 10
  4. Festschrift zum 30-jährigen Bestehen, April 2003
  5. Festschrift zum 40-jährigen Bestehen, Januar 2013
  6. Festschrift zum 40-jährigen Jubiläum, Januar 2013, S. 58 f.
  7. Ernst-Busch-Chor: Unsere jüngsten Auftritte, abgerufen am 2. April 2024.
  8. Film Ernst Thälmann (DDR, 1984-1986) auf filmportal.de