Ernst Germer (* 14. Juli 1901 in Ottweiler; † 8. Januar 1987 in Trippstadt) war ein deutscher Künstler, Kunsterzieher und Hochschullehrer. Nach Tätigkeit im Höheren Schuldienst war er Dozent am Hochschulinstitut für Kunst- und Werkerziehung an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk Saarbrücken und Professor für Kunsterziehung an der Pädagogischen Hochschule Saarbrücken.

Germer wurde 1901 im saarländischen Ottweiler geboren. Zwischen 1915 und 1921 wurde er am Lehrerseminar in Ottweiler ausgebildet und studierte dann an der Kasseler Akademie bei Ewald Dülberg. Bis 1926 war er dann Lehrer an der Staatlichen Kunst- und Kunstgewerbeschule in Saarbrücken, ehe er dann ein Studium an der Kunstschule in Berlin begann, wo er bis 1928 eingeschrieben war und bei Willy Jaeckel und Georg Tappert studierte.

Von 1928 bis 1939 arbeitete er als Kunsterzieher an der Aufbauschule in Ottweiler. 1939 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1950 heimkehrte. Ab 1951 war er erneut Kunsterzieher am Staatlichen Realgymnasium Neunkirchen/Saar. Am Aufbau eines Hochschulinstituts für Kunst und Werkerziehung an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk Saarbrücken war er ab 1956 maßgeblich beteiligt, verließ den Höheren Schuldienst und übernahm eine Dozentur sowie die fachliche Leitung des Instituts.[1] 1984 verlieh ihm die Regierung des Saarlandes den Titel eines Professors für Kunsterziehung an der Pädagogischen Hochschule, wo er zwischenzeitlich auch das Amt des Rektors und Prorektors ausübte.

Nach dem Tod seiner zweiten Frau, der Pianistin Marta Germer-Müller, siedelte er um nach Trippstadt, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1987 künstlerisch tätig war.[2]

Die Hochschullehrer Wolfgang Kermer und Horst Linn sind Schüler seiner Zeit als Kunsterzieher in Neunkirchen.

1937 wurde in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Staatlichen Museum Saarbrücken Germers Druckgrafiken Mädchen mit Katze, Bahnhof und Tanzdiele beschlagnahmt und zerstört.[3]

Hervorzuheben ist insbesondere Germers grafisches Werk. Geprägt waren Germers Arbeiten vor allem von den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und der Kriegsgefangenschaft. In diesen Jahren hatte Germer viel gezeichnet und verarbeitete die Eindrücke bis in die 1980er-Jahre zu Ölgemälden.[2]

Ausstellungen

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  • 2009: Ernst Germer, Witwenpalais Ottweiler

Literatur

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  • Jürgen Ecker: Ernst Germer: Ein Leben für Kunst und Unterricht. Neunkirchen 2009.
  • Ernst Germer, Eintrag im Allgemeinen Künstlerlexikon, De Gruyter.
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Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Kermer: Ein vielseitiger Geist: Ernst Germer zum 14. Juli 1986. In: Ottweiler Zeitung, Nr. 28, 11. Juli 1986.
  2. a b Ein großer Sohn der Stadt, Saarbrücker Zeitung, 10. Juni 2009
  3. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin