Ernst Honig
Ernst Honig (* 12. Februar 1861 in Göttingen; † 5. März 1930 ebenda) war ein deutscher Mundartschriftsteller.
Leben
BearbeitenHonig war der Sohn des Bäckermeisters Heinrich Honig und seiner Frau Johanne Friedrike Auguste, geb. Ubrig.
Er war sich früh seines künstlerischen Talents bewusst, musste auf Druck des Vaters jedoch nach dem Gymnasium ab 1880 zunächst eine Bäckerlehre absolvieren.
Bis 1884 war Honig dann auf Wanderschaft, bevor er 1884 die Meisterprüfung ablegte. In seiner Freizeit nahm er Malunterricht. Er schuf unter anderem Aquarelle und Bleistiftzeichnungen.
1884 eröffnete er seine eigene Bäckerei und war in den folgenden Jahren auch in der Handwerksvertretung aktiv. Außerdem war Honig ab 1894 27 Jahre lang Bürgervorsteher in Göttingen. Hier engagierte er sich besonders für die Interessen des Handwerks und für das Städtische Museum.
Nebenbei war Honig als Mundartschriftsteller tätig, durch diese Tätigkeit ist er bis heute hauptsächlich bekannt. Er schuf die Figur des Göttinger Bürgers Schorse Szültenbürger, der in Auseinandersetzungen mit Professoren und Studenten gerät. Die humorvollen Erzählungen sind in Göttinger Mundart verfasst. Außerdem schrieb Honig historische und anekdotische Betrachtungen zur Geschichte der Stadt Göttingen.
Ernst Honig heiratete Lina Honig, geb. Bredow (1860–1938). Er starb 1930 nach drei Jahre andauernder schwerer Krankheit und wurde auf dem Stadtfriedhof von Göttingen begraben.[1]
1897 ließ Honig ein Haus an der Ecke Jüdenstraße/Schulstraße (heute Theaterstraße) in Göttingen bauen, an dessen Fassade sich neun in Stein gehauene Karikaturen von Göttinger Originalen befinden.[1] 1960 wurde an diesem „Honigschen Haus“ im Auftrag der Bäckerinnung eine Tafel zum Gedenken an Ernst Honig angebracht.[2] 1961 wurde der Ernst-Honig-Wall in Göttingen nach ihm benannt.
Werk
Bearbeiten- Aus dem alten Göttingen: humoristische Erzählungen in Göttinger Mundart: Messingsch und Platt. 2 Bände, Kronbauer, Göttingen 1917.
- Lustige Geschichten aus dem Bäckerhause: Erlebtes und Erzähltes aus älterer und neuer Zeit. Bäckerzeitung, Hannover 1924.
- Chronik der Bäckergilde Göttingen: im Auftrage der Bäcker-Innung und der Bäcker-Einkaufsgenossenschaft Göttingen. Verlag der Bäcker-Innung, Göttingen 1926.
- Schorse Szültenbürger: vergnügte Geschichten aus dem alten Göttingen in Göttinger Mundart, Messingsch und Platt. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1953.
- So war's einmal in Göttingen: nach Bildern und Zeichnungen von Ernst Honig. Kelterborn, Göttingen 1953.
Literatur
Bearbeiten- Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten: vom 14. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 334f. (https://univerlag.uni-goettingen.de/handle/3/isbn-978-3-86395-504-5)
- Günther Meinhardt: Ernst Honig. Das Leben des Bäckerobermeisters, Kommunalpolitikers und Heimatschriftstellers. Kreishandwerkerschaft, Göttingen 1961.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Britta Eichner-Ramm: Honigsches Haus: Flausen am karikierten Kopf. In: Göttinger Tageblatt. 28. März 2012. Abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ Honig, Ernst. In: Siegfried Schütz, Walter Nissen: Göttinger Gedenktafeln: Ein biografischer Wegweiser. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 155–116 (online).
Personendaten | |
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NAME | Honig, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mundartschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 12. Februar 1861 |
GEBURTSORT | Göttingen |
STERBEDATUM | 5. März 1930 |
STERBEORT | Göttingen |