Ernst Kramer

deutscher Architekt und Fuldaer Lokalhistoriker, Mitglied im nationalsozialistischen Fuldaer Heimatbund

Ernst Kramer (* 31. Dezember 1909 in Fulda; † 7. Mai 1993 ebenda)[1] war ein deutscher Architekt und Fuldaer Lokalhistoriker.

Herkunft und Familie

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Villa Grüneck

Ernst Kramer entstammte einer alteingesessenen Fuldaer Familie. Sein Großvater war der Maurer- und Steinmetzmeister Adam Kramer. Eine seiner Arbeiten ist der „Marktbrunnen“ von 1860 vor dem Haus Peterstor 10 in der Innenstadt von Fulda.[2] 1903–04 war er Architekt der Villa Grüneck (heute Denkmalschutz).[3]

Ernst Kramer studierte Architektur, Städtebau und Kunstgeschichte in München, Dresden und Berlin.[4] Anschließend arbeitete er als Architekt in Fulda, Würzburg, Berlin und Potsdam. 1936 wurde er in Berlin zum Regierungsbaumeister ernannt.[1] Ab 1945 war Kramer freiberuflicher Architekt in Fulda. Er war am Wiederaufbau und an der Restaurierung mehrerer Bauwerke seiner Heimatstadt beteiligt, die im Zweiten Weltkrieg zerstört worden waren (Fuldaer Dom, Fuldaer Stadtschloss, Fuldaer Orangerie und andere).[5]

In seinen kunstgeschichtlichen Forschungen widmete sich Kramer insbesondere der Geschichte und den Meisterwerken der 1764 von Heinrich von Bibra gegründeten Porzellan-Manufaktur, der Hochfürstlich Fuldischen Porcellain-Fabrique.[6] Er trug wesentlich zum Aufbau der Porzellan-Sammlungen bei, die heute im Fuldaer Stadtschloss, im Vonderau Museum und im Schloss Fasanerie zu sehen sind.

In der Heimatbeilage Buchenblätter der Fuldaer Zeitung und in der Zeitschrift des Fuldaer Geschichtsvereins veröffentlichte Kramer Beiträge zur Kunst-, Stadt- und Landesgeschichte. Für die Vierteljahresschrift Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde schrieb er zahlreiche Beiträge zur Porzellankunst.

Ehrungen

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Ernst Kramer ist Träger des Kulturpreises der Stadt Fulda.[7]

Nachlass

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Der schriftliche Nachlass liegt seit 1995 im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum.[8]

Literatur

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in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Klaus Krolopp (Red.:) Ernst Kramer (= Dokumentationen zur Stadtgeschichte, Bd. 7). Magistrat der Stadt Fulda, Fulda 1984 (Festschrift zum 75. Geburtstag). Darin: Bibliographie Ernst Kramer, S. 20–42.
  • Gregor Stasch: Ernst Kramer 31.10.1909 – 7.5.1993. In: Fuldaer Geschichtsblätter, ISSN 0016-2612, Bd. 71 (1995), S. 201–207.
  • Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum. (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum. Band 2). Ostfildern-Ruit 1998, S. 33–36.
  • Michael Mott: Privatgelehrter und Barockexperte Ernst Kramer (1909–1993). In: ders.: Fuldaer Köpfe, Bd. 1. Parzeller, Fulda 2007, ISBN 978-3-7900-0396-3, S. 277–280.
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Einzelnachweise

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  1. a b Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum: Ernst Kramer. Digiporta – Digitales Porträtarchiv, abgerufen am 2. Januar 2020.
  2. Michael Mott: Der neue, alte Brunnen / Wo unsere Brünnlein fließen: Nach 103 Jahren sprudelt wieder ein Born am Peterstor. In: Fuldaer Zeitung, 18. August 1999, S. 14.
  3. Dieter Griesbach-Maisant, Manfred Reith, Werner Kirchhoff: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland / Kulturdenkmäler in Hessen Teil: 1992., Stadt Fulda. Henrich Ed., Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-528-06244-4, S. 92.
  4. Gregor Stasch: Ernst Kramer 31.10.1909 – 7.5.1993. In: Fuldaer Geschichtsblätter, ISSN 0016-2612, Bd. 71 (1995), S. 201–207.
  5. Privatgelehrter und Barockexperte Ernst Kramer (1909–1993). In: Michael Mott: Fuldaer Köpfe, Bd. 1. Parzeller, Fulda 2007, S. 277–280.
  6. Paul Wilhelm Enders: Ernst Kramer zum 70. Geburtstag. In: Keramos. Zeitschrift der Gesellschaft der Keramikfreunde, Heft 86 (1979), S. 2.
  7. Wolfgang Hamberger: Kulturpreis der Stadt Fulda für Ernst Kramer. Aus der Laudatio des Fuldaer Oberbürgermeisters Dr. Hamberger. In: Jahrbuch des Landkreises Fulda, Jg. 12 (1985), S. 33–39.
  8. Bundesarchiv, Nachlassdatenbank: Kramer, Ernst, abgerufen am 2. Januar 2020.