Ernst Rosenthal (Industrieller)

deutscher Porzellanindustrieller

Ernst Rosenthal (* 19. Januar 1890 in Asch, Böhmen; † August 1969 in London)[1] war ein deutscher Porzellanindustrieller.

Ernst Rosenthal, Sohn des Mitgründers Max Rosenthal und Neffe des Gründers Philipp Rosenthal der Porzellanfabrik Philipp Rosenthal & Co. AG, studierte nach dem Abitur am Gymnasium zum Heiligen Kreuz Chemie und Elektrotechnik an den Technischen Hochschulen München und Berlin-Charlottenburg. In München wurde er Mitglied des Corps Vitruvia.[2] 1913 schloss er das Studium als Diplom-Ingenieur ab. Im folgenden Jahr wurde er zum Dr.-Ing. promoviert. Anschließend trat er in die Philipp Rosenthal & Co. AG ein, wo er unter anderem in der Isolatorenfabrik und deren Prüffeld tätig war. Nach Akquisitionstätigkeiten wurde er Betriebsleiter der Porzellanfabrik Hennigsdorf der AEG, die unter der Betriebsführung der Philipp Rosenthal & Co. AG stand. 1922 wurde er Vorstandsmitglied der Philipp Rosenthal & Co. AG und verantwortete die Leitung der Verkaufsorganisation der Isolatorenfabriken. Weiterhin war er Vorstandsmitglied des Verbandes Keramischer Gewerke in Berlin sowie Aufsichtsratsmitglied der Vereinigten Hochspannungs-Isolatoren Werke in Berlin und der Sillimanit-Isolatoren-Vertriebs-GmbH in Berlin.

Rosenthal emigrierte 1935 wegen seiner jüdischen Abstammung aus Deutschland nach Großbritannien, wo er Geschäftsführer der Rosenthal China (London) Ltd., des exklusiven Verkaufsagenten der Philipp Rosenthal & Co. AG im Vereinigten Königreich wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zudem Mitglied des Board of Directors von Lawleys, dem er bis 1963 angehörte.

Schriften

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  • Die technischen Eigenschaften des Porzellans mit besonderer Berücksichtigung seiner Verwendung als Isoliermaterial in der Elektrotechnik, 1915
  • Hochspannungs-Isolatoren, 1921
  • Die Lösung des Kittproblems im Isolatorenbau, 1924 (zusammen mit Heinrich Luftschitz)
  • Porcelain & other ceramic insulating materials, Band 1, Raw Materials, Manufacturing Processes, Testing and Characteristics, 1944
  • Pottery and Ceramics, 1949

Literatur

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  • Rosenthal, Ernst. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 1564.
  • Rosenthal, Ernst. In: Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929, DNB 948663294, Sp. 1866.
  • Dr. Ernst Rosenthal 75. In: AJR Information (Mitteilungsblatt der Association of Jewish Refugees in Great Britain), Band 20, Nr. 2, Februar 1965, S. 15. (Digitalisat)
  • Rosenthal, Ernst, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur, 1980, S. 616

Einzelnachweise

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  1. Der Globusfreund, Nr. 18–20, Wien 1969–1971, S. 14.
  2. Anschriftenliste des Weinheimer SC. 1928, S. 269.