Ernst Vollert (Jurist)

deutscher Jurist und Ministerialbeamter

Ernst Vollert (* 25. August 1890 in Konitz; † 3. Februar 1977) war ein deutscher Jurist und Ministerialbeamter.

Vollert studierte Rechtswissenschaft an der Philipps-Universität und wurde 1909 Mitglied des Corps Guestphalia Marburg.[1] Nach den beiden juristischen Staatsexamen und der Promotion zum Dr. iur. begann er 1923 seine Laufbahn im Reichsministerium der Finanzen. Später wechselte er in das Reichsministerium des Innern, in dem er ab 1936 als Ministerialdirektor die Abteilung für Vermessungswesen und Grenzlandfragen leitete. 1933 war er der NSDAP beigetreten.[2]

Mit dem ehemaligen preußischen Finanzminister Johannes Popitz bekannt, stellte er sich ihm 1943 für den geplanten Umsturz nach einem erfolgreichen Anschlag auf Adolf Hitler zur Verfügung. Wenig später wurde er mit dem kurz zuvor abgelösten Reichsinnenminister Wilhelm Frick nach Prag versetzt, wo Frick Reichsinspektor für das Protektorat Böhmen und Mähren wurde. Die Verschwörer sahen Vollert als politischen Beauftragten für den Wehrkreis XXI (Posen) vor. Drei Tage nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Vollert in Prag von der Gestapo verhaftet. Er kam auf Fricks Betreiben nach vierzehn Tagen frei und überlebte die Zeit des Nationalsozialismus.

Nach dem Krieg war Vollert im Jahr 1948 Landrat im Landkreis Hersfeld.[3] Danach war er Rechtsanwalt und Notar in Bad Hersfeld. Er starb mit 86 Jahren und hinterließ seine Frau Liesel (geb. Pforr), zwei Töchter und einen Sohn.

Seine Memoiren befinden sich in der Bibliothek der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.[4]

Siehe auch

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Auszeichnungen

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Literatur

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  • Ernst Vollert: Aus meinem Leben 1890–1968. Selbstverlag, Bad Hersfeld 1968.
  • Sebastian Sigler: Ernst Vollert – ein Corpsbruder rettete ihn aus dem Prager Gestapo-Keller. In: Ders. (Hg.): Corpsstudenten im Widerstand gegen Hitler. Duncker & Humblot, Berlin 2014. ISBN 978-3-428-14319-1, S. 451–456.
  • Vollert, Ernst, in: Hans-Christian Jasch: Staatssekretär Wilhelm Stuckart und die Judenpolitik. Der Mythos von der sauberen Verwaltung. München : Oldenbourg, 2012, S. 488
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Einzelnachweise

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  1. Kösener Corpslisten 1960, 98/233.
  2. Hermann Aubin, Eduard Mühle (Hg.): Briefe des Ostforschers Hermann Aubin aus den Jahren 1910–1968. Herder-Institut (Marburg) 2008, S. 261.
  3. Landräte der Kreise Hersfeld. In: Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Mai 2020; abgerufen am 6. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hef-rof.de
  4. Signatur W 308-1.