Ernst Westphal (Bildhauer)

deutscher Bildhauer
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Ernst Westphal, vollständig Georg Carl Ernst Westphal, nach anderen Quellen Ernst Westpfahl, (* 20. Oktober 1851 in Lübeck; † 26. September 1926 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Familiengrab auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof in Berlin-Schöneberg (Abt. EO-LM-032-034), rechte Stele für Ernst Westphal

Westphal war ein Sohn des Lohgerbermeisters Jochim Philipp Heinrich Westphal und dessen Frau Catharina Elisabeth, geb. Pierstorff und wuchs in der Hundestraße 75 (alte Hausnr. 171) auf. Julius Pierstorff war sein Cousin.

Über seine Ausbildung ist kaum etwas bekannt. Er war Steinmetzmeister und vermutlich Schüler der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin.[1]

Er betrieb seit spätestens 1895 im Haus Lützowstraße 71[2][3] in Berlin-Tiergarten ein Atelier für Bauplastik. Für Haus-Fassaden und Innenräume schuf er Reliefs und vollplastische Skulpturen, die er in Stein, aber auch in Bronzeguss ausführte. Ein großer Teil seiner Werke ist bis heute erhalten und prägt das Erscheinungsbild Berlins, aber auch weiterer Städte in Deutschland.

Er heiratete am 1. Oktober 1889 in Berlin-Charlottenburg Bertha, geb. Wolff (* 12. September 1855), die aus einer Kölner jüdischen Kaufmannsfamilie stammte. Damit wurde er Schwager von Hermann Wolff (Konzertagent). Der Maler Conrad Westpfahl war ein Sohn des Paares. Bertha Westphal war als Witwe ab 1933 wegen ihrer jüdischen Abstammung Repressalien ausgesetzt und wurde Opfer der Judenverfolgung. Im Alter von 84 Jahren wurde sie am 11. Juli 1940 von der Heil- und Pflegeanstalt Berlin-Buch in die Tötungsanstalt Brandenburg a. d. Havel verlegt und dort ermordet.[4]

Literatur

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Commons: Ernst Westphal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. AKL
  2. Westpfahl, E., Bildhauer. In: Berliner Adreßbuch, 1895, Teil 1 (Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner Berlins), S. 1494.
  3. Westpfhal, E. In: Berliner Adreßbuch, 1895, Teil 3 (Verzeichnis der Einwohner Berlins nach ihren Erwerbs-Berufszweigen), S. 43.
  4. Opferdatenbank Berlin-Buch, S. 49; siehe auch ihrem Eintrag in der Gedenkbuch-Datenbank. Das Findbuch zum Nachlass Conrad Westpfahl sagt, dass sie „1941 schließlich aus einem Berliner Altersheim in das Getto von Chełm in Ostpolen verschleppt wurde und dort kurze Zeit darauf verstarb“. Dieser scheinbare Widerspruch lässt dadurch aufklären, dass die Irrenanstalt Chełm ein fiktiver Ort in von den nationalsozialistischen Behörden fingierten Todesurkunden war.
  5. Institutsgebäude der Bibliothekswissenschaft hu-berlin.de.
  6. Baudenkmal Grünstraßenbrücke mit Hinweis auf den Bildhauer
  7. Jörg Kuhn: Wassermann. In: BiB - Bildhauerei in Berlin. Abgerufen am 4. Dezember 2021.
  8. Fassadenschmuck der Kaiser-Wilhelm-Akademie (Memento vom 9. Juli 2008 im Internet Archive)
  9. Information der Stiftung Stadtmuseum in Berlin, abgerufen am 11. April 2009.
  10. Karl Hiller: Die Planckstraßenfassade des Admiralspalastes. Dokumentation der Probeachse und restauratorisches Konzept. o. O. 2006. (Kapitel I.4 Beschreibung der Rückfassade und ihrer Ikonografie.) S. 7–10 (karl-hiller.de PDF; 4,11 MB).