Est 501 bis 510

Dampflokomotiven mit Schlepptender der französischen Compagnie des chemins de fer de l'Est

Die Est 501 bis 510 waren Dampflokomotiven mit Schlepptender der französischen Compagnie des chemins de fer de l'Est für den Schnellzugdienst.

Est 501 bis 510
Lokomotive Nr. 503 der Compagnie des chemins de fer de l'Est
Lokomotive Nr. 503 der Compagnie des chemins de fer de l'Est
Nummerierung: Est 501–510
Anzahl: 10
Hersteller: Werkstatt Épernay der Chemins de fer de l’Est
Baujahr(e): 1878–1879
Bauart: 1B n2
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: Lok ohne Tender:
8435 mm
Höhe: 4200 mm
Breite: 2800 mm
Gesamtradstand: Lok ohne Tender:
5350 mm
Leermasse: 35,6 t
Dienstmasse: 38,5 t
Reibungsmasse: 27 t
Radsatzfahrmasse: 13,5 t
Kuppelraddurchmesser: 2300 mm
Laufraddurchmesser: 1350 mm
Steuerungsart: Gooch
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 450 mm
Kolbenhub: 640 mm
Kessellänge: mit Stehkessel
6668 mm
Kesselüberdruck: 10 bar
Anzahl der Heizrohre: 206
Heizrohrlänge: 3500 mm
Rostfläche: 2,4 m²
Strahlungsheizfläche: 8,5 m²
Rohrheizfläche: 105,3 m²
Verdampfungsheizfläche: 113,8 m²

Geschichte

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Die Lokomotiven wurden von 1878 bis 1879 in den Zentralwerkstätten der Chemins de fer de l'Est in Épernay gebaut. Die allgemeine Konstruktion lehnte sich an die Crampton-Lokomotiven mit der Achsfolge 2A an, wobei die zweite Laufachse durch eine Kuppelradsatz ersetzt wurde. Ähnliche Lokomotiven waren bereits bei der Compagnie des chemins de fer du Midi und bei der Grand Central Belge im Einsatz. Die Treibräder mit einem Durchmesser von 2,3 m und der Doppelrahmen mit den dazwischen angeordneten Zylindern wurden von den 1854–56 gebauten Crampton-Lokomotiven mit den Nummern 174 bis 188 übernommen. Sie unterschieden sich kaum von diesen, abgesehen von der größeren Leistung, dem höheren Gewicht und dem höher liegenden Kessel, was durch die zusätzliche Kuppelachse bedingt war.[1]

Die Lokomotive Nr. 503 wurde auf der Weltausstellung 1878 in Paris ausgestellt.[2]

Die Lokomotiven 508 und 509 wurden 1888 zu Prototypen für die Flamankessel-Lokomotiven der Baureihe 800 umgebaut. Wegen des höheren Gewichts wurde die vordere Laufachse durch ein Drehgestell ersetzt, so dass sie zu American-Lokomotiven mit der Achsfolge 2’B wurden.

Die Lokomotiven waren in Doppelrahmenbauweise ausgeführt. Die Zylinder befanden sich zwischen den Rahmenwangen zwischen Laufachse und Kuppelachse. Die Treibachse war die hintere Achse, die Kuppelachse die mittlere Achse. Die vordere Laufachse war im äußeren, die Treib- und Kuppelachse im inneren Rahmen gelagert. Die Vorderkante des Stehkessels befand sich hinter der Kuppelachse und reichte bis unter die Höhe der Achswelle der Kuppelachse. Der schräge Rost der Feuerbüchse ermöglichte deren Anordnung im hinteren Teil über der Triebachse. Der Schornstein war zumindest bei der Auslieferung mit einem Schornsteindeckel versehen, der vom Umlauf aus betätigt werden konnte.

Der Kessel besaß drei Sicherheitsventile: zwei am Dampfdom und eines direkt über der Feuerbüchse, das auf einen höheren Druck als die beiden Ventile am Dampfdom eingestellt war. Der Regulator befand sich in einem Regulatorgehäuse zwischen Dampfdom und Schornstein. Im Regulatorgehäuse endeten zwei Dampfrohre: eines, das den Dampf aus dem Dampfdom zuführte und eines, das den Dampf direkt über der Feuerbüchse entnahm. Die Zuleitungen zu den Zylindern waren außen am Langkessel angebracht. Zwischen Dampfdom und Führerhaus befand sich der Sanddom. Die Sandrohre sind vor den Kuppelrädern angeordnet.

 
Zeichnung der Lokomotiven Nr. 501 bis 510

Siehe auch

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Literatur

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  • Emil Stötzer: Neue Eilzugs-Locomotive der französischen Ostbahn. In: Die Eisenbahn. Band 11, Nr. 11, 13. Dezember 1879, S. 140–141, doi:10.5169/SEALS-7743 (e-periodica.ch [abgerufen am 20. September 2023] Quelle der technischen Daten in der Infobox).
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Commons: Est 501 bis 562 – enthält auch Bilder der Lokomotiven Nr. 501 bis 510

Einzelnachweise

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  1. Maurice Demoulin: Traité pratique de la machine locomotive .. Paris, Librairie polytechnique, Baudry et Cie, 1898, S. 72–73 (archive.org [abgerufen am 20. September 2023]).
  2. Stötzer, S. 139