Estanislao Esteban Karlic

argentinischer Kardinal und Erzbischof von Paraná

Estanislao Esteban Kardinal Karlic (* 7. Februar 1926 in Oliva in der Provinz Córdoba, Argentinien) ist emeritierter römisch-katholischer Erzbischof von Paraná.

Estanislao Esteban Kardinal Karlic (2019)
Kardinalswappen
 
Die Argentinische Bischofskonferenz mit ihrem Präsidenten Erzbischof Karlic (3.v.r.) bei Staatspräsident Carlos Menem (Mitte), 1996

Estanislao Esteban Karlic, Sohn einer kroatischen Einwandererfamilie, trat 1947 ins Priesterseminar ein und studierte von 1948 bis 1954 an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom Philosophie und Theologie. Er empfing am 8. Dezember 1954 das Sakrament der Priesterweihe. Er war von 1955 bis 1963 Dozent am Priesterseminar in Córdoba. 1964 wurde er an der Gregoriana promoviert und war anschließend Theologieprofessor an der Universidad Católica de Córdoba in Córdoba.

Am 6. Juni 1977 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Titularbischof von Castrum und zum Weihbischof im Erzbistum Córdoba. Die Bischofsweihe empfing er am 15. August 1977 durch den Erzbischof von Córdoba, Raúl Francisco Kardinal Primatesta. Mitkonsekratoren waren Alfredo Guillermo Disandro, Weihbischof in Córdoba, und Cándido Genaro Rubiolo, Bischof des Bistums Villa María.

Am 19. Januar 1983 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Koadjutorerzbischof des Erzbistums Paraná. Die Amtseinführung fand am 20. März desselben Jahres statt. Mit dem Rücktritt Adolfo Tortolos am 1. April 1986 folgte er ihm als Erzbischof von Paraná nach.

Er engagierte sich in zahlreichen administrativen Aufgaben. Von 1996 bis 2002 war er Präsident der argentinischen Bischofskonferenz. Papst Johannes Paul II. nahm am 29. April 2003 Karlics Rücktrittsgesuch aus Altersgründen im 78. Lebensjahr an.[1] 2004 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien ausgezeichnet.[2]

Am 24. November 2007 nahm ihn Papst Benedikt XVI. als Kardinalpriester mit der Titelkirche Beata Maria Vergine Addolorata a piazza Buenos Aires in das Kardinalskollegium auf. Da er zu diesem Zeitpunkt bereits das 80. Lebensjahr vollendet hatte, nahm Kardinal Karlic nach Benedikts Rücktritt nicht am Konklave 2013 teil. Seit dem Tod des Angolaners Alexandre do Nascimento am 28. September 2024 bis zur Kreierung des italienischen Kardinals Angelo Acerbi am 7. Dezember desselben Jahres war Karlic der älteste lebende Kardinal weltweit.[3][4]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Rinuncia dell'Arcivescovo Metropolita di Paraná (Argentina) e Nomina del Successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 29. April 2003, abgerufen am 14. Dezember 2014 (italienisch).
  2. La UCA otorgó a Mons. Karlic el Doctorado Honoris Causa. (PDF (2,3 MB)) In: UCActualidad. Pontificia Universidad Catolica Argentina, 1. Juni 2004, S. 3, abgerufen am 14. Dezember 2014 (spanisch).
  3. Non-Voting Cardinals. Catholic Hierarchy, 29. September 2024, abgerufen am 29. September 2024 (englisch).
  4. Ältester Kardinal stirbt mit 99 Jahren. domradio.de, 29. September 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024.
VorgängerAmtNachfolger
Adolfo TortoloErzbischof von Paraná
1986–2003
Mario Luis Bautista Maulión
Antonio Kardinal QuarracinoPräsident der Bischofskonferenz von Argentinien
1996–2002
Eduardo Vicente Mirás