Eugen Hartmann
Wilhelm Eugen Hartmann (* 26. Mai 1853 in Nürtingen, Württemberg; † 18. Oktober 1915 in München) war ein deutscher Elektrotechniker.
Leben
BearbeitenEugen Hartmann war Sohn eines Lehrers, machte in Ulm eine Feinmechaniker-Lehre und half 1873 bei der Vorbereitung der Weltausstellung in Wien. Danach war er am Physikalischen Institut der Universität Göttingen technischer Assistent des Physikers Wilhelm Eduard Weber. Hier bildete er sich autodidaktisch weiter. 1879 machte er sich in Würzburg selbständig, wo er für Prof. Friedrich Wilhelm Kohlrausch Messinstrumente für dessen elektrische Präzisionsmessungen herstellte. Aus dieser Zusammenarbeit ging das Federgalvanometer und das Spiegelgalvanometer mit Fernrohrablesung hervor.
Er erkannte die zunehmende Bedeutung der Elektrotechnik und übernahm 1881 die deutsche Vertretung der amerikanischen Bell Telephone Company (später Teil von AT&T). 1884 gründete er mit dem Kaufmann Wunibald Braun in Frankfurt am Main die Firma Hartmann & Braun für den Bau von Fernsprechanlagen, Vertrieb von Starkstrommaschinen und Fertigung elektrischer Messinstrumente.
Eugen Hartmann förderte den Physikalischen Verein und trug zur Gründung der ersten elektrotechnischen Fachschule bei. Er war von 1900 bis zu seinem Tod 1915 mehrfach Vorsitzender des Vereins. Auch zählt er zu den Gründern des am 20. Dezember 1879 in Berlin entstanden Elektrotechnischen Vereins, aus dem 14 Jahre später der VDE entstand. 1885 trat er dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und dem Frankfurter Bezirksverein des VDI bei.[1] 1901 ernannte die preußische Regierung ihn zum Professor. Die TH Stuttgart verlieh ihm den Dr.-Ing. ehrenhalber.
Ehrungen/Benennungen
BearbeitenIhm zu Ehren wird der Eugen-Hartmann-Preis für die beste Arbeit eines jungen Wissenschaftlers auf dem Gebiet der Mess- und Regelungstechnik und zur Förderung des Nachwuchses auf dem Fachgebiet der Automatisierungstechnik verliehen. Auf dem ehemaligen Firmengelände der Firma Hartmann & Braun (heute öffentliche Straße) im Frankfurter Stadtteil Praunheim ist nach ihm eine Straße in „Eugen-Hartmann-Straße“ benannt.
Literatur
Bearbeiten- J. Epstein: Eugen Hartmann †. In: Elektrotechnische Zeitschrift, 36. Jahrgang, Heft 46 (18. November 1915), S. 605–606.
- Adolf Wißner: Hartmann, Wilhelm Eugen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 740 f. (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Eugen Hartmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hartmann, Wilhelm Eugen. Hessische Biografie. (Stand: 26. Mai 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Angelegenheiten des Vereines. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 29, Nr. 5, 31. Januar 1885, S. 81.
Personendaten | |
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NAME | Hartmann, Eugen |
ALTERNATIVNAMEN | Hartmann, Wilhelm Eugen (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Elektrotechniker |
GEBURTSDATUM | 26. Mai 1853 |
GEBURTSORT | Nürtingen, Württemberg |
STERBEDATUM | 18. Oktober 1915 |
STERBEORT | München |